Elite-Unis Vielfalt statt Konzentration

Bildungsminister Metelmann versucht nun auch, die erste Auswahlrunde bei den sog. Eliteuniversitäten vor seinen Karren zu spannen. Ihre Ergebnisse sollen die Begründung für seine bildungsfeindlichen Sparpläne liefern. Dazu erklärt Steffen Prignitz, hochschulpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern:
Dass in Wirklichkeit nicht die „Kleinteiligkeit“ der universitären Fächer den Grund für das Scheitern der beiden einheimischen Universitäten in der ersten Runde darstellten, ist Hans-Robert Metelmann wohl bewusst. Denn „Eliteuniversitäten“ im Sinne der Ausschreibungen sind Einrichtungen, die in der breiten Front ihrer Fächer Forschungsleistungen der Spitzenklasse erbringen, und diese sind von der Größe des einzelnen Fachs unabhängig. Die Devise muss also „Vielfalt statt Konzentration“ heißen. Die Fächer müssen in der Zusammenarbeit mit ihren Nachbardisziplinen flexibel sein. Natürlich vorausgesetzt, die Landesregierung hat in ihrer Sparwut diese Nachbardisziplinen nicht abgeschafft. Das Ausschreibungsergebnis weist aber auch auf ein anderes Defizit in Mecklenburg-Vorpommern hin: Die Universitätsangehörigen müssen mehr forschen. Und das Land muss diejenigen, die Drittmittel einwerben, nicht durch Eingriffe in die Hochschulautonomie und Sparattacken behindern, sondern unterstützen und belohnen, z.B. durch einen zusätzlichen Sachkostenzuschuss je eingeworbenem Drittmittel-Euro.