Elektromobilität in MV – Chance für einheimische Wirtschaft

Elektromobilität in Mecklenburg-Vorpommern lautete am Mittwoch ein Thema im Schweriner Landtag.

„Das Wirtschaftsministerium hat sowohl in den Bereichen der Technologieförderung als auch im Bereich des Klimaschutzes Aktivitäten unternommen, die Möglichkeiten der Einführung der Elektromobilität zu unterstützen“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel. „Mit der Bereitstellung des notwendigen Know-hows und einer flächendeckenden Infrastruktur für beispielsweise Elektrofahrzeuge werden sich Herausforderungen und Chancen für die heimische Wirtschaft ergeben.“

Der Wirtschaftsminister befürwortete die Einrichtung eines „Zukunftsbündnisses Elektromobilität“ mit Vertretern aus der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft und Verbrauchern. „Dieses Zukunftsbündnis sollte dann auch die Kompetenz haben, unter organisatorischer Leitung meines Hauses die Potenziale der Elektromobilität unseres Bundeslandes zu erfassen und zu bewerten“, sagte Seidel.

Gerade auch für den Klimaschutz ist Elektromobilität von enormer Bedeutung. Im Jahr 2007 lagen deutschlandweit die verkehrsbedingten CO2-Emissionen bei 18 Prozent der Gesamtemissionen. „Wird die Elektromobilität mit dem Einsatz erneuerbarer Energien verbunden, resultieren daraus erhebliche Einsparpotenziale. Neben diesen Einsparpotenzialen hat der Einsatz von Elektromobilen, die durch erneuerbare Energien gespeist werden, positive Auswirkungen auf das Tourismusgeschäft. Saubere und geräuscharme Mobilität in touristischen Orten und deren Umgebung erhöhen die Attraktivität dieser Orte“, sagte Seidel.

Der Wirtschaftsminister nannte Beispiele für solche Projektideen, u. a. den Pedelec-Ausbau (elektrische Unterstützung des Pedalantriebs an einem Fahrrad) des mecklenburgischen Anteils des Fernradweges Berlin – Kopenhagen. Ein weiteres Projekt ist die Entwicklung eines Elektromobilitätskonzepts im Rahmen der Promenadenerweiterung Usedom – Swinouscie oder das Projekt „Modellregion Elektromobilität Kühlungsborn und Umgebung“. „Es hat das Ziel, durch die Etablierung von Elektromobilität einen nachhaltigen Tourismus zu unterstützen“, sagte Seidel weiter.

Darüber hinaus sind in einem neuen Wettbewerb des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammern Ideen, Projekte, Verfahren und Technologien gesucht worden, die den Einsatz Erneuerbarer Energien vorantreiben und die Energieeffizienz steigern. „Der neue Ansatz ist dabei die wirtschaftsrelevante Anwendung. Das ist ein Wachstumsmarkt mit erheblichen wirtschaftlichen Potentialen“, sagte Seidel. „Die Förderung von Produkten und Verfahren in diesem Bereich ist für uns ein Schwerpunkt bei der Förderung regionaler Entwicklungsprozesse.“

Für den Wettbewerb und die anschließende Förderung der Projekte steht ein Budget von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Schwerpunkte im Wettbewerb sind die Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen, dezentrale Energieversorgungssysteme, solares und energieeffizientes Bauen, Wärme- und Kälteerzeugung aus Geothermie sowie Elektromobilität in Verbindung mit erneuerbaren Energien. „Eine erste Bilanz zeigt zahlreiche und vielseitige Bewerbungen. Die Projektbewertung und die Projektauswahl wird derzeit durchgeführt“, so Seidel.

Die Gründung eines Netzwerkes Elektromobilität im Rahmen der Technologieoffensive wird erfolgen, weil die Bundesregierung die Länder aufgerufen hat, Modellregionen für Elektromobilität zu entwickeln. „Interesse für dieses Netzwerk wurde aus den Bereichen Automotive und Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien bereits bekundet“, so Seidel abschließend.