Eine Stimme für den Wald

NABU startet Öffentlichkeitsprojekt und fordert mehr Schutz für unsere Wälder

Schwerin – Das internationale Jahr der Wälder nimmt der NABU Mecklenburg-Vorpommern zum Anlass, den Lebensraum Wald mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Wohl jeder Mensch kennt Wald und verbindet positive Erlebnisse mit ihm. Doch Wald ist nicht gleich Wald. Was unterscheidet einen konventionell genutzten Wald von einem Naturwald?

„Um hier mehr Aufklärungsarbeit zu leisten, werden wir im Laufe der nächsten zwei Jahre den Lebensraum Wald mit all seinen Facetten präsentieren“, so Britta Gronewold, Naturschutzreferentin beim NABU Mecklenburg-Vorpommern. „Dabei legen wir als Naturschutzverband den Fokus natürlich auf ökologische Themen – wie Tiere und Pflanzen im Wald, Bedeutung von Totholz im Wald, Wasser im Wald. Aber auch unterschiedliche Nutzungsinteressen wie Forstwirtschaft und Jagd sollen diskutiert werden“, erklärt Gronewold weiter. Die Beiträge werden auf der Internetseite des Verbandes unter www.nabu-mv.de veröffentlicht. „Fachliche Unterstützung erhalten wir im Rahmen von Exkursionen von Fachleuten der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) und des Ökologischen Jagdverbandes (ÖJV)“, freut sich Gronewold.

Mecklenburg-Vorpommern ist natürlicherweise ein Waldland. Ohne den Einfluss des Menschen wäre das Bundesland hauptsächlich von Buchenwäldern bedeckt. In Deutschland sind Buchenwälder zwar noch verbreitet, aber global betrachtet sind sie vom Aussterben bedroht. Somit hat Mecklenburg-Vorpommern eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser Wälder mit ihren typischen Tier- und Pflanzenarten. Doch der politische Trend steuert in eine ganz andere Richtung. Selbst in Schutzgebieten findet eine intensive forstliche Nutzung statt, die zur Zeit nur ein Ziel verfolgt: maximale Holzproduktion.

Darum fordert der NABU die Ausweisung von Schutzgebieten auf mindestens fünf Prozent der Waldfläche bis 2020 als „Urwälder von morgen“. Nur so besteht die Chance, den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen.

Quelle: NABU MV