Eine junge Alpine mit olympischen Ambitionen: Christina Geiger

Nachgefragt bei der Athletin

Der Countdown zu den 22.Olympischen Winterspielen in Sotschi läuft: Nur noch drei Monate bis zum Beginn der Wettkämpfe.

Dabei ist es gerade einmal neun Monate her… Da fanden die „Generalproben“ für die olympischen Wettkämpfe in den verschiedenen Skisportarten statt: die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Schladming, die Biathlon-Weltmeisterschaften in Nove Mesto, die Snowboard-Weltmeisterschaften in Stoneham und die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Val di Fiemme.

Dominierend waren bei den genannten einzelnen Welttitelkämpfen die Athletinnen und Athleten aus Norwegen, die in allen Ski-Kernsportarten Medaillen gewannen: 17 x Gold, 7 x Silber und 10 x Bronze lautet die überragende Bilanz für die Norwegerinnen und Norweger.

Die Biathlon-WM in Nove Mesto

Bei den Biathlon-WM-Wettkämpfen waren insbesondere Tora Berger mit 4 x Gold, 2 x Silber und Emil Hegle Svendsen mit 4 x Gold, 1 x Bronze überragend. Für die deutschen Biathletinnen und Biathleten erfüllten sich zwar nicht die erhofften Medaillen-Träume, aber die Herren-Staffel holte immerhin Bronze und Andrea Henkel Silber.

Insgesamt erkämpften Biathlon-WM 2013 nur vier Länder WM-Titel – Norwegen (acht), Frankreich (einen), die Ukraine (einen) und Weißrussland (einen). Elf Nationen insgesamt sicherten sich zumindest einmal Edelmetall oder mehr.

Die Snowboard-WM in Stoneham

Bei den Snowboard-WM in Stoneham waren hingegen Kanada (2 x Gold, 2 x Silber) und Finnland (2 x Gold, 2 x Bronze) am erfolgreichsten. WM-Medaillen gingen an 14 Nationen. WM-Titel holten sich neben Kanada und Finnland ebenfalls Österreich, die Schweiz, Australien, die USA, Slowenien, Russland und Deutschland.

Tja, auch Deutschland! Isabella Laböck, die große Kämpferin mit dem beeindruckenden Lebensweg, schrieb dabei Geschichte und wurde Deutschlands erste Weltmeisterin im Parallel-Riesenslalom. Mannschaftskollegin Amelie Kober belegte zweimal den bronzenen Rang.

Der erfolgreichste Telnehmer der Snowboard-WM 2013 war allerdings der Finne Roope Tonteri mit zwei Titeln.

Die alpine Ski-WM in Schladming

Bei den Alpinen Ski-WM, die mit dem tragischen Sturz und der schweren Verletzung der Amerikanerin Lindsey Vonn als andere als erfreulich begannen, setzten vor allem das US-Team (vier Titel), Österreich (zwei Titel) , Frankreich (zwei Titel), Slowenien (ein Titel), Norwegen (ein Titel) und Deutschland (ein Titel) die Akzente.

Überragende Leistungen vollbrachte der dreifach vergoldete Ted Ligety. Allen Kritikern zum Trotze wurde Maria Höfl-Riesch mit 1 x Gold, 2 x Bronze neben Tina Maze (Slowenien/1 x Gold, 2 x Silber) die Ski-Königin von Schladming.

Für den in der Vergangenheit ebenfalls von Medien und Funktionären oft kritisierten Felix Neureuther gab es Silber im Slalom – die passende Antwort auf die Dauer-Kritik.

Nordischer Goldreigen für Norwegen

Die Nordischen Ski-WM in Val die Fiemme waren dann ein Erfolgsfestival wiederum für „Team Norway“, das 8 x Gold, 5 x Silber, 6 x Bronze holte. Die beste Athletin und der beste Athlet bei den „Nordis“ waren die Skilangläuferin Marit Björgen (Norwegen) mit 4 x Gold, 1 x Silber und der Nordisch Kombinierte Jason Lamy-Chappuis (Frankreich) mit 3 x Gold, 1 x Bronze.

Für Deutschland gab es dank der Nordisch Kombinierten sowie der Skispringerinnen und Skispringer 1 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze. Eric Frenzel errang in der Nordischen Kombination letztendlich das erhoffte Gold.

Insgesamt erkämpften bei den Weltmeisterschaften 2013 in den olympischen Ski-Kernsportarten (Alpin, Nordisch, Biathlon, Snowboard) 21 Länder Medaillen, davon 16 Nationen eine oder mehr Goldmedaillen.

Skisport ist eben global betrachtet sehr beliebt, der Konkurrenzkampf wird stetig härter, auch wenn die traditionsreichen Ski-Regionen, wie Skandinavien, allen voran Norwegen, oder die Alpenrepubliken nach wie vor dominierend und „medaillenträchtig“ sind.

85 Prozent der WM-Medaillen der skisportlichen Kern-WM gingen nach Europa. Der „Rest“ verteilte sich auf die USA (11 Medaillen), Kanada (5 Medaillen), Australien (3 Medaillen), Japan (3 Medaillen) und Kasachstan (2 Medaillen).

Schladming, Val di Fiemme, Stoneham oder Nove Mesto sind allerdings sportliche Vergangenheit. Die sportlichen Blicke sind längst auf Sotschi 2014 gerichtet.

Wie verlief jedoch die Vorbereitung auf die olympische Saison 2013/14 bei der jungen deutschen Olympia-Hoffnung im alpinen Skisport, bei Christina Geiger?!

Nachgefragt bei der alpinen Skisportlerin Christina Geiger, Jahrgang 1990, SC 1906 Oberstdorf, unter anderem Slalom-Junioren-Weltmeisterin 2010 sowie Olympionikin 2010

Christina über ihre olympische Vorbereitung, ihre skisportlichen Anfänge, ihre Ziele für Sotschi und ihr Leben neben dem Skisport

„Wer träumt nicht von einer olympischen Medaille…“

Frage: Frau Geiger, wie verlief die olympische Vorbereitung im Hinblick auf Sotschi bei Ihnen?

Christina Geiger: Die olympische Vorbereitung verlief leider nicht so problemlos, wie erhofft. Da ich im April am Knie operiert wurde, konnte ich erst im  August wieder mit dem Ski-Training beginnen und habe dadurch unsere Übersee-Lehrgänge verpasst.

Ich hatte jedoch auf den europäischen Gletschern auch ein super Training, musste aber leider nach einigen Ski-Tagen wieder vier Wochen Pause einlegen, da mein Knie noch nicht bereit war.

Etwas Gutes hatte es aber, denn ich hatte dadurch mehr Zeit für mein Konditionstraining und bin hier einen großen Schritt vorangekommen. Wintersportler werden ja schließlich im Sommer gemacht… Seit Oktober steh ich jetzt endlich wieder auf die Ski und kann fast ohne Probleme trainieren.

Frage: Sotschi ist die nahe Gegenwart. Wie sahen Ihre skisportlichen Anfänge aus: Wer brachte Sie zum Skisport?

Christina Geiger: Direkt dazu „gebracht“ hat mich niemand. Ich bin mit drei Jahren in einen Ski-Kurs gekommen und dort hat dann alles „seinen Lauf“ genommen. Es hat mir von Anfang an viel Spaß gemacht und der Skilehrer hat damals schon mein Talent „erahnt“ und meinen Eltern vorgeschlagen, mit mir einmal im Skiclub vorbei zu schauen. Das haben wir gemacht und so fing es an.

Frage: Welche Ziele haben Sie für die olympische Saison?

Christina Geiger: Mein Ziel für dieses Jahr ist es jetzt erst einmal, wieder schmerzfrei trainieren zu können. Für das erste Rennen habe ich meine Erwartungen noch nicht so hochgeschraubt, da ich ja erst sehr wenige Trainingstage aufweise.

Natürlich möchte ich dann schnell wieder den Sprung in die Top 15 und die Qualifikation für die Olympischen Spiele schaffen. Und wer träumt dann nicht von einer Medaille…

Frage: Und… Wie sieht Ihr Leben neben dem Skisport aus?

Christina Geiger: Neben dem Skisport mache ich auch sonst viel Sport. Ich gehe gern zum  Radeln und zum Wandern. Meine freie Zeit verbringe ich meistens mit meinen Freunden und gehe an den See, ins Kino oder auch sehr gern einkaufen.

Vielen Dank! Alles erdenklich Gute für die weitere olympische Vorbereitung, die Weltcup-Rennen und dann bei den Spielen in Sotschi! MV drückt die Daumen!

Marko Michels