Eine halbe Million Übernachtungen in der Jugendherberge in Heringsdorf

Am 26. August ist es soweit – die 500.000. Übernachtung in Heringsdorfs 4**** Jugendherberge seit 1990 kündigt sich an.

Für diese symbolträchtige Übernachtung hat sich der Handballverein „SV Fortuna 50 Neubrandenburg e.V.“ während seines Trainingslagers hier auf Usedom eingebucht. Da ein bisschen „Fortuna = Glück“ in jedem Fall immer dazu gehören, sieht Herbergsleiter Rainer Dumke diesen „Zufall“ mit einem kleinen Augenzwinkern als ein Gutes Zeichen für weiteren Erfolg beim Ansteuern der „vollen Million“.

Der Weg zu dieser beachtlichen Statistik, war jedoch keinesfalls einfach, so Rainer Dumke. „Als ich das Objekt mit meiner Frau am 6. Dezember 1989 übernommen habe, sah es hier ganz anders aus. Toiletten auf dem Hof, wenig Komfort und jede Menge zu tun.“ Die Arme hochkrempeln und anpacken lautete das Motto der Dumkes. Davon konnte sich auch der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker als Schirmherr des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH) 1991 bei einer „Stippvisite“ in Heringsdorf überzeugen. Fortwährende Umbaumaßnahmen in der Jugendherberge über mehrere Jahre, immer bei laufendem Betrieb, wurden mit der seit 2007 gültigen 4**** Klassifizierung durch den DJH Landesverband gekrönt.

Von Schulklassen, Musikgruppen, Sportvereinen über Radtouristen bis hin zu einigen  Olympiasiegern – wer in der familiengeführten Herberge einkehrt, fühlt sich wohl „… und kommt wieder“, ergänzt Herbergsleiterin Monika Dumke. „Udo Beyer (Olympiasieger im Kugelstoßen), Petra Felke (Olympiasiegerin im Speerwurf) oder Christian Schwenk (Olympiasieger im 10-Kampf), um nur einige zu nennen, waren und sind immer wieder gern bei uns.“

167 Betten, von denen 6 barrierefrei sind, gibt es in der Herberge. Zwei bis sechs Gäste können sich in den mittlerweile komplett mit Dusche und WC ausgestatteten Zimmern gemütlich machen. Sogar ein Hochzeitszimmer kann man hier anmieten – alles in bester Lage nur weniger Meter vom Usedomer Sandstrand entfernt.

Dass die Jugendherberge begehrt ist, zeigt nicht nur die bevorstehende 500.000. Übernachtung, sondern auch das Buchungsverhalten der Gäste. Wer in den Sommerferien ein heiß begehrtes Zimmer „ergattern“ möchte, muss früh dran sein. „Bis März des vorangegangenen Jahres sollte man sich schon melden, sonst ist es leider aussichtslos.“, so Dumke. Gestartet mit 20.000 Übernachtungen 1990 liegt die Jugendherberge Heringsdorf heute jährlich bei ca. 32.000 Übernachtungen (2007: 32.530) im Jahr. Viele der Gäste sind „echte“ Stammgäste und kommen schon seit vielen Jahren – sicher ein Zeichen für die offene und herzliche Art der Familie Dumke. Wo kann man schon um 22 Uhr bei den Herbergsleitern (privat) klingen, um nach einer Briefmarke zu fragen? „Das ist allerdings schon lange her“, schmunzelt Frau Dumke und fügt hinzu: „Seitdem haben wir übrigens einen Nachtwächter, so dass die Rezeption rund um die Uhr für alle Fragen zur Verfügung steht.“

Die Feierlaune zur 500.000. Übernachtung am 26. August soll anstecken, deshalb lädt die Jugendherberge Heringsdorf an diesem Tag zu einem kleinen Sommerfest ein. Neben reichlichen Glückwünschen können sich die Gäste auf viele kleine Aktionen freuen, wie z.B. Kinderschminken oder Torwandschießen. Dazu gibt es Leckeres vom Grill und Musik im Garten. Der Eintritt ist frei, jedermann ist willkommen.

Das heutige Areal der Jugendherberge mit Häusern im Stil der Bäderarchitektur waren einst im Privatbesitz einer jüdischen Familie, bevor es zwischen 1945-49 zum Sanatorium für die Rote Armee umgewandelt wurde. Nach dem Auszug der Sowjets nutzte die Gemeinde das Gebäude als Zentrum für Lehrlingsausbildung. Erst 1953 wurden die Bauten für die Nutzung als Jugendherberge umgebaut und von der DDR-Institution Jugendtourist bis 1989 betrieben.