DRK: Ausbau der Ganztagsbetreuung

Studie „Gesamtwirtschaftliche Effekte der Ganztagsbetreuung von Kindern von Alleinerziehenden“ erhoben

Schwerin (DRK-MV) – Nahezu täglich sind die Leiterinnen der DRK-Kindertagesstätten (In Mecklenburg-Vorpommern betreibt das Rote Kreuz 83 Kindertagesstätten mit rund 9.200 Plätzen.) in unserem Lande gezwungen, Eltern abzuweisen, die dringend einen Kita-Platz benötigen. Alleinerziehende sind davon besonders hart betroffen, da sie ohne Betreuungsplatz keiner Vollzeitbeschäftigung nachgehen können und folglich von Transferleistungen abhängig sind. Hinsichtlich dieser Tatsache initiierte das Deutsche Rote Kreuz eine Studie, um Kosten und Nutzen der Ganztagsbetreuung für Eltern, Kinder und die öffentlichen Haushalte abzuwägen.

Mit Unterstützung des Bundesfamilienministeriums führte das Institut der Deutschen Wirtschaft die Studie „Gesamtwirtschaftliche Effekte der Ganztagsbetreuung von Kindern von Alleinerziehenden“ durch. Die Ergebnisse machen deutlich, dass ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsbetreuungsplätzen 110.000 Alleinerziehende in Arbeit bringen könnte. Das Armutsrisiko unter den Alleinerziehenden würde sinken und das Wohlergehen von 175.000 Kindern wäre besser abgesichert.

Auch für den Steuerzahler zahlt sich ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz für Alleinerziehende aus. Dazu sagt DRK-Präsident Seiters: „Ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagesplatz für Alleinerziehende rechnet sich für den Steuerzahler. Das flächendeckende Ganztagsangebot würde die öffentliche Hand rund 2,4 Milliarden Euro jährlich kosten. Durch die steigende Erwerbsbeteiligung von Alleinerziehenden könnten gleichzeitig pro Jahr 441 Millionen Euro an Transferleistungen eingespart und 1,4 Milliarden Euro an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zusätzlich eingenommen werden Auf mittlere Sicht ergeben sich weitere sehr positive wirtschaftliche Effekte. Und das Plus an Selbstbestimmung für die Eltern und Anregung für die Kinder kommt als soziale Rendite noch obendrauf.“