Drehbuchwerkstatt im Filmbüro MV unterstützt Filmtalente

Crossmediale Stoffentwicklung – Vom 29. April bis 2. Mai fand bereits zum dritten Mal eine Drehbuchwerkstatt im Filmbüro in Wismar statt, unter Anleitung von Jens Becker und Alfred Behrens, beide Professoren an der renommierten Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF) Potsdam-Babelsberg und langjährige Drehbuchautoren und Filmemacher für Kino, TV und Radio.

Sie zeigten sich begeistert über die Qualität der weiterentwickelten Stoffe aus der letzten Drehbuchwerkstatt sowie über die Ideen und Einreichungen der neuenProf. Jens Becker Teilnehmer. Es trafen sich insgesamt achtzehn Autorinnen und Autoren, um aus ihren Filmgeschichten verfilmbare Drehbücher zu machen. Denn Geschichten finden sich viele in Mecklenburg-Vorpommern – die Kunst ist nur sie filmreif aufzuschreiben. Auch die passenden Orte für die wunderbaren Geschichten liegen vor der Haustür.

Teilnehmer im SeminarraumNeben der betreuten Weiterentwicklung und Analyse eigener Projekte der Teilnehmer, vermittelten die Dozenten Basiswissen über die dramaturgischen Strukturen von Spiel- und Dokumentarfilmen, erläuterten Figurensprache und Dialogtechnik sowie innovative Interviewtechniken im Spiel- und Dokumentarfilm. Durch den hochkarätigen Unterricht der beiden HFF-Professoren bietet sich für Filmemacher in Mecklenburg-Vorpommern die seltene Gelegenheit am aktuellen Stand der Erzählforschung teilzuhaben. Prof. Jens Becker stellte anhand des von ihm an der HFF weiter entwickelten „Enneagramms“ für Autoren den Aufbau von Charakteren vor, welcher der Teil der Figurenentwicklung im Drehbuch ist, der besonders arbeitsintensiv und von großer Bedeutung für den Film ist. Prof. Alfred Behrens brachte den Teilnehmern die immer wichtigere visuelle Stoffentwicklung nah, denn neben Drehbüchern ist heute insbesondere die Visualisierung des Stoffes zukunftsweisend.

Besonders lobten Teilnehmer wie Dozenten die familiäre Atmosphäre der Drehbuchwerkstatt, die den intensiven Austausch zwischen den Teilnehmern und insbesondere die Motivation förderte. „ Ich fühle mich in meiner Arbeit bestätigt und ermutigt zur weiteren Schreibarbeit. Das Vertrauen zwischen den Teilnehmern und die Nähe zu den Dozenten war für die persönliche Analyse meines Stoffes von großer Bedeutung“, so Stefanie Binder aus Greifswald

Gruppenfoto vor dem SeminarhausDieses einzigartige Angebot ist nur durch die Unterstützung des Bildungsministeriums über seine Kulturelle Filmförderung möglich. Wie erfolgreich das Coaching ist und welche Entwicklung dadurch möglich ist zeigt sich auch darin, dass einige Teilnehmer der letzten Drehbuchwerkstatt, die im Anschluss einen Antrag bei der Kulturellen Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern auf Stoff- und Projektentwicklung gestellt hatten, von der Auswahlkommission ausgewählt wurden und so mit finanzieller Unterstützung des Landes ein Drehbuch entwickeln konnten.

Die Bedingungen für den Workshop seien im Wismarer Filmbüro mit seiner hervorragenden räumlichen und technischen Infrastruktur wieder einmal ideal gewesen, lobten die beiden Professoren. Sehr erfreulich ist deshalb auch, dass die Drehbuchwerkstatt von nun an zweimal jährlich stattfinden kann. Die nächste Drehbuchwerkstatt findet vom 26. bis 29.08.2010 statt.

Sabine Matthiesen

Fotos: Filmbüro MV