Doppeltes Silber für 470er aus M-V

Malte Winkler/Matti Cipra mit klasse Erfolgen


Der Sportsommer 2015 war bislang mehr als abwechslungsreich. Das gilt insbesondere für den Segelsport. Und erfreulich dabei: Darunter waren auch junge Seglerinnen und Segler aus M-V, wie Matti Cipra, Malte Winkler, Lena Haverland oder Hannah Anderssohn. Das Duo Malte Winkler/Matti Cipra gewann dabei gleich zweimal Silber – bei den Junioren-WM und bei den Junioren-EM.

Und: Wie lautet nun der persönliche Rückblick des Duos?!

Nachgefragt bei Matti Cipra

M.Cipra über die segelsportlichen Erfolge 2015

„Wollen uns weiter steigern…“

Frage: Herzlichen Glückwunsch zu Ihren internationalen Erfolgen, Herr Cipra, im Sportsommer 2015! Wie lauten Ihre Resümees zu den wichtigsten Regatten im Sportsommer 2015?

Matti Cipra: Die wichtigsten Regatten waren bei uns dieses Jahr die WM und EM im Junioren-Bereich sowie die offene Europameisterschaft im Herren-Bereich. Da wir bei beiden Junioren-Events eine Silber-Medaille gewinnen konnten, sind wir sehr zufrieden mit unseren Leistungen.

Auch bei der Herren-EM konnten wir mit einem starken 29. Platz (20. unter den Europäern) unsere Kader-Norm bestätigen und zeigen, dass wir auch das Potenzial haben, bei den „Großen“ mitzumischen. Aber wie bei jedem Sportler mindert das nicht unser Streben nach besserer Leistung. Im Gegenteil! Wir versuchen nun, uns noch weiter zu steigern.

Frage: Wie verliefen die Regatten bei den JWM und JEM aus Ihrer Sicht? Was waren die Highlights?

Matti Cipra: Bei der Junioren-Weltmeisterschaft, die im Juli stattfand, stellten wir vom ersten Rennen an unser Können unter Beweis. Das war bei der Junioren-Europameisterschaft nur einen Monat später anders, denn hier konnten wir uns erst am Ende der Meisterschaft der Spitze nähern und im entscheidenden Medalrace den zweiten Platz erkämpfen. Das war für uns eine spannende Regatta, da bis zur letzten Minute noch alles offen war.

Frage: Welche Ambitionen haben Sie nun für die kommenden Jahre?

Matti Cipra: Wichtig ist vor allem, dass wir uns in der Weltspitze etablieren und eine konstante und gute Leistung erbringen. Vor allem wollen wir aber mit Hilfe der Sponsoren und Unterstützer unsere Olympia-Kampagne vorantreiben, damit wir uns gut auf die Olympischen Spiele in Tokio 2020 vorbereiten können.

Frage: Was sind Ihre persönlichen und beruflichen Ziele – neben dem Segelboot – in den kommenden Jahren?

Matti Cipra: Neben dem Segelsport besuche ich außerdem die Universität in Kiel und studiere dort Wirtschaftsinformatik. Daher ist mein persönliches Ziel, mein Studium bald erfolgreich abzuschließen. Allerdings muss ich zugeben, dass der Segelsport an erster Stelle steht und ich mir daher mit dem Studium Zeit lasse.

Und noch etwas an dieser Stelle: Außerdem möchten wir uns gern bei unseren Sponsoren und Unterstützern bedanken, ohne die unsere Erfolge mit Sicherheit nicht in diesem Maße möglich wären. Deshalb ein großes Dankeschön an: das Sailing Team Germany, die Audi AG, die SAP SE, die Planet IC GMBH, die Glashäger GMBH und die Krebs Gruppe.

Ein weiter Dank geht natürlich auch an unsere Vereine, den Schweriner Yacht-Club und den Plauer Wassersport-Verein.

Ihnen auch besten Dank, Matti, und weiterhin maximale segelsportliche Erfolge!

Exkurs: Deutsche Erfolge bei den 470ern

Bei globalen Segel-Regatten in der 470er Klasse konnten deutsche Seglerinnen und Segler schon einige große Erfolge verbuchen. Bei Elite-WM gab es bislang neunmal Gold, sechsmal Silber, neunmal Bronze seit der WM-Premiere (Männer) auf dem „Lake Lacanau“ 1970. Organisiert wurden diese zunächst von der „International 470 Class Association“, dann von der ISAF. Bei Olympia jubelten die deutschen 470er Segler bislang über einmal Gold, einmal Silber.

Die bisherigen globalen Medaillen-Erfolge aus deutscher Sicht:

Elite-WM

Herren

1978: 3.John Pudenz/Ulrich Kittmann / 1982: 1.Jörn Borowski/Egbert Swensson / 1983: 2.Wolfgang Hunger/Jochen Hunger / 1985: 3.Jörn Borowski/Mathias Gall / 1986: 2.Wolfgang Hunger/Jochen Hunger, 3.Ludger Hüttermann/Nils Körte / 1987: 1.Bernd Höft/Falko Bier, 3.Jürgen Brietzke/Ekkehard Schulz / 1990: 1.Wolfgang Hunger/Rolf Schmidt / 1991: 1.Wolfgang Hunger/Rolf Schmidt

Frauen

1987: 1.Susanne Meyer/Katrin Adlkofer, 3.Susanne Theel/Silke Preuß / 1989: 1.Susanne Meyer/Katrin Adlkofer / 1990: 1.Tanja Stemmler/Sabine Lenkmann, 2.Peggy Hardwiger/Christiana Pinnow (Anmerkung: Ines Bohn/Sabine Rohatzsch wurden 1990 zudem Weltmeisterinnen bei der WM der „International Yacht Racing Union.) / 1991: 3.Susanne Peters/Wibke Bülle / 1993: 1.Ines Bohn/Sabine Rohatzsch / 1994: 1.Ines Bohn/Sabine Rohatzsch, 2.Susanne Bauckholt/Katrin Adlkofer, 3.Peggy Hardwiger/Christiana Pinnow / 1996: 2.Susanne Bauckholt/Katrin Adlkofer, 3.Nicole Birkner/Wibke Bülle / 1997: 2.Nicole Birkner/Wibke Bülle / 1998: 3.Nicole Birkner/Wibke Bülle

Olympische Spiele

1976: 1.Harro Bode/Frank Hübner

1980: 2.Jörn Borowski/Egbert Swensson

Marko Michels

Foto/Michels: M-V ist ein sehr segelsportives Land!