Diskussion um Religionsunterricht ohne ideologische Scheuklappen führen

Der Vorsitzende und kirchenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Prof. Dr. Wolfgang Methling, begrüßt die Diskussion um den Religionsunterricht an Schulen, wie sie jetzt vom „Humanistischen Verband Deutschlands“ (HVD) angestoßen wurde.

„Wir sollten nun die Gelegenheit nutzen und ohne ideologische oder parteiliche Scheuklappen darüber diskutieren“, erklärte Herr Methling am Donnerstag.

„Wir sind sehr dafür, dass Schülerinnen und Schüler eine Bildung über die Religionen der Welt, insbesondere die christlichen Religionen erfahren“, sagte Methling. Deshalb gehe es seiner Fraktion nicht darum – wie Herr Jäger behauptet –, den Religionsunterricht abzuschaffen. „Wir treten allerdings dafür ein, dass der Religionsunterricht von einem ‚ordentlichen Unterrichtsfach’ zu einem Wahlfach wird“, so Methling. An den Schulen bleibe damit selbstverständlich die Möglichkeit erhalten, dieses Fach anzubieten. Christliche Religion und Tradition gehörten zum europäischen Kulturkreis und sollten deshalb auch in der Schule präsent sein.

„Wir wollen ein Fach Lebenskunde-Ethik-Religion (LER), weil es über die christliche Religion hinaus andere Religionen berücksichtigt und zusätzliche humanistische Grundwerte außerhalb von Glaubensbekenntnissen vermitteln soll und kann“, sagte Methling. Ein Pflicht-Unterricht an den Schulen über die christliche Religion allein entspreche nicht dem bewährten Prinzip der Trennung von Staat und Kirche.

Nach Auffassung von Methling zeugt es von wenig Toleranz, wenn Herr Jäger den „HVD Humanisten Mecklenburg-Vorpommern e.V.“ als „interessengeleiteten dezidiert antichristlichen Verband“ bezeichnet. „Abgesehen davon, dass wohl auch Parteien höchst ‚interessengeleitet’ sind, muss man zwar andere Anschauungen nicht teilen, sollte sie aber respektieren, solange sie mit dem Grund Grundgesetz vereinbar sind. Jedem Menschen ist es freigestellt, ein Glaubensbekenntnis abzugeben. Es muss jedoch auch jedem Menschen freigestellt sein, dies nicht zu tun“, betonte Methling.