Dirigentin Karina Canellakis auf dem Landgestüt Redefin

Daniel Müller-Schott und Alice Sara Ott komplettieren das Konzert

Zum Abschluss der diesjährigen Ausgabe der Reihe „Weltstars in Redefin“ am Samstag, den 2. September um 18:00 Uhr erwartet die Zuhörer im Landgestüt noch einmal ein hochkarätiges Programm. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Karina Canellakis spielt zusammen mit Daniel Müller-Schott am Violoncello und Alice Sara Ott am Klavier.

Das dritte Konzert der Reihe „Weltstars in Redefin“ umfasst Schumanns Cellokonzert a-Moll, Griegs Klavierkonzert in a-Moll, die Vocalise für Violoncello und Klavier von Rachmaninow sowie Beethovens Sinfonie Nr. 7 A-Dur. Mit der Amerikanerin Karina Canellakis wird eine der wohl aufregendsten und spannendsten jungen Dirigentinnen von internationalem Renommee das Konzert leiten.

Traditionell beginnt der Tag in Redefin schon lange bevor die ersten Töne erklingen. Bereits ab 13:00 Uhr können die Besucher ein gemütliches Picknick im Park genießen. Um 16:00 Uhr folgt dann eine Pferdeshow  mit den edlen Tieren des Gestüts und auch die Ställe sind an diesem Tag für die Besucher geöffnet. Während des Konzerts selbst wird eine Kinderbetreuung angeboten.

Das Konzert findet mit freundlicher Unterstützung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung, der Lewens Sonnenschutz-Systeme GmbH & Co. KG und der J.J. Darboven GmbH & Co. KG statt.

Für das Konzert gibt es noch Karten zum Preis von 65.-/50.-/35.-/20.- Euro (zzgl. VVK-/AK-Gebühr) bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 5918585, an den bekannten Vorverkaufskassen oder an der Tageskasse. Bitte beachten Sie, dass aus Rücksicht auf die Pferde Hunde auf dem Gelände des Landgestüts nicht zugelassen sind.

Das Programm des Abends spannt einen Bogen von Deutschland über Norwegen bis Russland und erfasst die Vielfalt der Musik des 19. Jahrhunderts. Das Konzert beginnt mit Robert Schumanns Cellokonzert in a-Moll, einem Stück, das der Künstler 1850 kurz nach seiner Berufung zum städtischen Musikdirektor in Düsseldorf in nur zwei Wochen komponiert hatte.

Es handelt sich hierbei um eines der wenigen großen Konzerte für das Violoncello, welches die meisten Komponisten – zu Unrecht – nicht als würdiges Soloinstrument wahrgenommen wurde. Das anschließende Klavierkonzert a-Moll stammt von Edvard Grieg, einem Bewunderer Schumanns. Es handelt sich um das einzige vollendete Konzert Griegs, der vor allem für seine Vertonung von Hendrik Ibsens „Peer Gynt“ Bekanntheit genießt. Die Komposition stammt von 1868 und wurde ein Jahr später in Kopenhagen uraufgeführt.

Wenngleich das Stück von einigen Zeitgenossen kritisch kommentiert wurde, zeigte sich das Publikum in Kopenhagen begeistert und das Klavierkonzert gehört bis heute zu den beliebtesten seiner Art. Bei Sergej Rachmaninows Vocalise für Violoncello und Klavier handelt es sich um ein Stück, das ursprünglich für eine hohe Singstimme mit begleitendem Klavier geschrieben wurde.

Seit der Uraufführung 1915 wurden allerdings zahllose Transkriptionen angefertigt, die die Vocalise auch ganz ohne Gesang zu einem vollkommenen klanglichen Erlebnis machen. Beethovens 7. Sinfonie in A-Dur bildet den Abschluss des Konzertes. Das zwischen 1811 und 1812 entstandene Werk hatte Beethoven Moritz Reichsgraf von Fries gewidmet, einem engen Freund und finanziellen Förderer des Dirigenten. Die 7. Sinfonie gilt – trotz des sich verschlechternden Gehörs Beethovens – als freudiges und lebensbejahendes Werk.

Daniel Müller-Schott gastiert bei führenden internationalen Orchestern, darunter denen in New York, Boston und Los Angeles, bei den Berliner Philharmonikern, beim Gewandhausorchester Leipzig, Münchner Philharmoniker oder bei Tokios NHK Symphony Orchestra.

Der Cellist konzertiert mit herausragenden Dirigenten wie Charles Dutoit, Christoph Eschenbach, Iván Fischer, André Previn und Krzysztof Urba?ski. Sir André Previn und Peter Ruzicka haben ihm Cellokonzerte gewidmet. Daniel Müller-Schott, Träger des ihm von der Anne-Sophie Mutter Stiftung verliehenen Aida Stucki Preises, studierte bei Walter Nothas, Heinrich Schiff und Steven Isserlis und erhielt schon früh persönliche Unterstützung von Anne-Sophie Mutter innerhalb ihrer Stiftung.

Mit fünfzehn Jahren machte Müller-Schott international Furore durch den Gewinn des Ersten Preises beim Internationalen Tschaikowsky Wettbewerb für junge Musiker 1992 in Moskau. Daniel Müller-Schott spielt das ‚Ex Shapiro‘ Matteo Goffriller Cello, gefertigt in Venedig 1727.

Alice Sara Ott ist wahrhaftig eine moderne Künstlerin unserer Zeit, die ihr Publikum immer wieder mit unterschiedlichen Projekten begeistert. Nachfolgend auf die höchst erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem isländischen Komponisten Ólafur Arnalds im Rahmen von „The Chopin Project“, das zur Nummer Eins der offiziellen englischen Klassik-Charts und der iTunes-Charts in 25 Ländern aufstieg, hat sie in der Saison 2016/2017 unter dem Titel „Wonderland“ ihr achtes Album bei der Deutschen Grammophon veröffentlicht.

Diese Aufnahme ist dem Werk Edvard Griegs gewidmet und umfasst neben dessen Klavierkonzert, aufgenommen mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunk unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen, die „Lyrischen Stücke“ des Komponisten. Alice Sara Ott arbeitete mit den führenden Dirigenten und Orchestern der Welt, darunter Lorin Maazel, Gustavo Dudamel, Charles Dutoit, Pablo Heras-Casado, Paavo Järvi, Neeme Järvi und Robin Ticciati, das Los Angeles Philharmonic, das London Symphony Orchestra oder die Wiener Symphoniker.

Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin geht zurück auf die erste musikalische Funkstunde des deutschen Rundfunks im Oktober 1923. Die früheren Chefdirigenten (u. a. Sergiu Celibidache, Eugen Jochum, Hermann Abendroth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner, Rafael Frühbeck de Burgos) formten einen Klangkörper, der in besonderer Weise die Wechselfälle der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert durchlaufen hat.

Das RSB ist seit seiner Gründung speziell mit der zeitgenössischen Musik vertraut. Bedeutende Komponisten des 20. Jahrhunderts traten selbst ans Pult dieses Orchesters oder führten als Solisten eigene Werke auf: Paul Hindemith, Arthur Honegger, Darius Milhaud, Sergei Prokofjew, Richard Strauss, Arnold Schönberg, Igor Strawinsky, Wladimir Vogel, Kurt Weill und Alexander Zemlinsky ebenso wie in jüngerer Zeit etwa Krzysztof Penderecki, Peter Maxwell Davies, Friedrich Goldmann oder Jörg Widmann. Das RSB ist seit mehr als 50 Jahren auf wichtigen nationalen und internationalen Podien ebenso präsent wie in Berlin.

Neben regelmäßigen Tourneen nach Korea und Japan gastiert das Orchester bei deutschen und europäischen Festivals und in internationalen Musikzentren.

Karina Canellakis steht spätestens seit ihrer kurzfristigen Vertretung für Jaap van Zweden im Jahr 2014 auf der Beobachtungsliste internationaler Musikkritiker, als sie das Dallas Symphony Orchestra leitete und Schostakowitschs 8. Sinfonie dirigierte. Ein Jahr später sorgte sie dann in Europa für Furore, als sie bei den Styriate-Konzerten in Graz – ebenfalls relativ kurzfristig – den schwer erkrankten Nikolaus Harnoncourt ersetzte, unter dem sie, damals noch als Geigerin, in der Akademie der Berliner Philharmoniker spielte.

Dort leitete sie das renommierte Chamber Orchestra of Europe. 2016 erhielt sie den Sir Georg Solti Conducting Award, der jährlich an besonders talentierte junge amerikanische Dirigenten verliehen wird.  In der Saison 2016/17 gab Canellakis unter anderem ihr Debüt mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Royal Scottish National Orchestra sowie zahlreichen anderen Ensembles vor allem in Skandinavien. Zu ihren größten Förderern gehört Alan Gilbert, dem heutigen Chefdirigenten der New Yorker Philharmoniker, der sie dazu bewegte, an seinem Unterricht an der legendären Juilliard School in Manhattan teilzunehmen.

Seit 1999 veranstalten die Festspiele MV Konzerte in der wiedererrichteten Reithalle des historischen Landgestüts in Redefin. Bereits 1710 existierte hier ein landesherrschaftliches Gestüt, das den Marstall des Schweriner Herzogshauses mit edlen Pferden belieferte. Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin richtete dann das Landgestüt im Jahr 1812 zum Zwecke der Verbesserung der Pferdezucht ein.

Heute sind neben der Hengsthaltung die Hengst- und Leistungsprüfungen, die Landesreit- und Fahrschule, die Berufsausbildung zum Pferdewirt und die traditionellen Redefiner Hengstparaden Aufgaben des Landgestüts. Die einmalig schöne Anlage ist darüber hinaus aber auch Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr in der „Griesen Gegend“.

Karten für die Konzerte, das Programm der Festspiele MV sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 5918585 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.

Dr. Ina Voigt, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH

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