Die WM im Judo-Sport 2015: Ein Resümee

Nachgefragt beim Judo-Verband M-V


Die Judo-WM 2015 in Astana (24.August bis 30.August) sind bereits wieder sportliche Historie. Erfolgreichste Nation wurde Japan mit 17 Medaillen, darunter 8 x Gold.

Sehr stark präsentierten sich auch die Athletinnen und Athleten aus Frankreich (2 x Gold, 2 x Silber, 2 x Bronze) und aus Südkorea (2 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze. Für Deutschland und die nach Japan und Frankreich drittbeste Judo-Nation der WM-Geschichte Russland blieben nur 1 x Silber, 3 x Bronze bzw. 2 x Silber, 1 x Bronze.

Insgesamt nahmen 729 weibliche und männliche Judoka aus 120 Ländern an den WM 2015 teil.

Wie beurteilt nun Ralf Wilke, Sportkoordinator des Judoverbandes M-V , das WM-Geschehen in Astana?!

R.Wilke zum Judosport zwischen den WM und M-V

„Super starkes Japan, viele Überraschungen und ein nicht unzufriedenes deutsches Team…“

Frage: Herr Wilke, die Judo-WM 2015 in Astana sind Historie. Wie lautet Ihr Resümee zu den Ergebnissen?

Ralf Wilke: Das japanische Nationalteam hat in Astana einen super starken Eindruck hinterlassen. Nur in zwei Gewichtsklassen fand man keinen Nippon-Athleten auf dem Podest. Weiterhin erkämpfte Japan die beiden Titel der Mannschafts-WM, die bei der Medaillenflut in den Einzelwettbewerben so gut wie „reserviert“ waren.

Auffällig war auch, dass bei dieser WM, bis auf eine Ausnahme, kein Weltmeister seinen Titel verteidigen konnte. Einzig und allein Teddy Riner aus Frankreich scheint der gesamten Konkurrenz seit Jahren zu trotzen. Im Schwergewicht erkämpfte Teddy Riner nun schon seinen achten WM-Titel und scheint an der Kampfbilanz des in über 200 Kämpfen ungeschlagenen Japaners, Yashuiro Yamashita, zu rütteln.

Frage: Wie bewerten Sie die Resultate der deutschen Mannschaft?

Ralf Wilke: Mit der einen Silber- und den beiden Bronzemedaillen dürfte der DJB sicher nicht unzufrieden gewesen sein. Aber wenn dann ein Sportler, wie Andre Breitbarth, ganz knapp an der Bronzemedaille vorbeischrammt, dann ist das schon sehr bitter. Jubeln durften wir aber über die gelungenen Auftritte von Karl-Richard Frey und Dimitri Peters, die im Limit bis 100 kg Silber und Bronze holten.

Schade nur, das nur einer in Rio mit dabei ein darf. Die zweite Bronzemedaille holte Luisa Mahlzahn im Limit bis 78 kg. Im Kampf um Platz 3, gegen die Französin Audrey Tcheumeo, sorgte sie für einen grandiosen Sieg.

Frage: Was war für Sie das überraschendste WM-Resultat?

Ralf Wilke: Bei einer WM, bei der viele Favoriten bzw. amtierende Weltmeister ohne Medaille nach Hause fahren, spricht man von vielen Überraschungen. Mit einem so frühen Ausscheiden von Ilias Iljadis hätte ich auch nicht gerechnet.

Letzte Frage: Wie geht es mit dem Judo in M-V weiter?

Ralf Wilke: Am 26.September finden die Offenen Landeseinzelmeisterschaften und die Landesmeisterschaften der Männer und Frauen in Grimmen statt. Zwei Wochen später sind die Meisterschaften der Altersklasse U 13, der Jugendpokal der Altersklasse U 14 und die Landesmannschaftsmeisterschaften der Altersklasse U 15/18 in Rostock auf dem Programm. Des Weiteren richten einige Vereine Turniere aus, deren Ausschreibungen auf unserer Homepage jvmv.de zu finden sind.

Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für den Judo-Sport!

Marko Michels

Foto/Michels: Ramona Brussig, die paralympische Erfolgs-Judoka vom PSV Schwerin. Ramona und ihre Zwillingsschwester Carmen streben auch 2016 wieder zu den Paralympics.