Profilbildung zur Stärkung der Universitätsmedizin Rostock
Die Universitätsmedizin Rostock treibt die Profilbildung in Forschung und Lehre weiter voran. In seiner Sitzung am 26. Juni 2017 hat der Fakultätsrat die Bereitstellung von zusätzlichen Mitteln in Höhe von zunächst 2,7 Millionen Euro beschlossen, um die Bereiche Biomedizintechnik/Biomaterialien, Neurowissenschaften und Onkologie gezielt weiterzuentwickeln. Diese sind als zukünftige Profilbereiche aus dem Ende 2015 angestoßenen Profilbildungsprozess an der Universitätsmedizin Rostock hervorgegangen.
Der Aufbau von Profilbereichen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird vom Wissenschaftsrat als zentrales Instrument zur Sicherung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Universitätsmedizin empfohlen.
Die Profilbereiche der Universitätsmedizin sollen in dem modernen Forschungs- und Lehrgebäude BIOMEDICUM konzentriert werden. Neben hoch modernen Forschungslaboren in den drei Obergeschossen entstehen im Erdgeschoss ansprechende Lehrflächen und eine Simulationsarena in der Studierende ihre praktischen Fähigkeiten lernen und üben Die Finanzierung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern ist gesichert und die Planungen befinden sich in der Endphase.
Im Profilbildungsprozess wurden in den letzten zwei Jahren die Forschungsleistungen und -erfolge, sowie zugrundeliegende Strukturen und Einflussfaktoren aller Kliniken und Institute der Universitätsmedizin Rostock systematisch aufgenommen und ausgewertet. Parallel dazu wurde eine Positionsbestimmung des Standorts Rostock in der Hochschulmedizin vorgenommen. Im Ergebnis liegt ein umfassender Überblick über die Stärken und Schwächen, aber auch die vorhandenen Potenziale und Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der Universitätsmedizin Rostock vor.
Inhaltlich haben sich die drei Themenbereiche Biomedizintechnik/Biomaterialien, Neurowissenschaften und Onkologie als Forschungsschwerpunkte herauskristallisiert und werden nun als zukünftige Profilbereiche der Universitätsmedizin Rostock ausgebaut. Arbeitsgruppen erarbeiten Strategiekonzepte, um die Bereiche thematisch-inhaltlich, aber auch strukturell-organisatorisch zu entwickeln.
Die Gruppen setzen sich aus Mitarbeitern der Institute und Kliniken zusammen, die sich auf den jeweiligen Schwerpunkt fokussieren. „Dabei arbeiten einige Kolleginnen und Kollegen das erste Mal zusammen und bringen unterschiedlichste Kompetenzen ein. Die Profilbildung hat eine große Dynamik ausgelöst“, freut sich Prof. Dr. med. Robert Mlynski, Prodekan für Forschung und Wissenschaftsentwicklung.
Der Fakultätsrat hat am 26. Juni 2017 beschlossen, die Schwerpunktentwicklung über einen Zeitraum von zunächst drei Jahren finanziell zu unterstützen. Über die Verwendung der zusätzlichen Mittel entscheiden die Arbeitsgruppen eigenverantwortlich und können so z.B. umfangreiche Drittmittelantragstellungen besser vorbereiten. Begleitet werden die Arbeitsgruppen von der Leitung der Medizinischen Fakultät, die den Profilbildungsprozess steuert und strukturell unterstützt.
„Hierzu gehören insbesondere der Ausbau vorhandener und die Etablierung neuer Core Facilities, die sich an den Bedarfen der zukünftigen Profilbereiche orientieren“, hebt Prof. Dr. med. Bernd Krause, Prodekan für Haushalt, Planung und Struktur, hervor.
In drei Jahren soll eine erneute Selbstevaluation zur Überprüfung der eingeleiteten Maßnahmen und zu deren Weiterentwicklung erfolgen. „Unser Ziel ist es, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Universitätsmedizin Rostock weiter zu steigern und langfristig zu sichern. Die begonnene Profilbildung in der Forschung stellt dabei die wissenschaftliche Grundlage auch für die Lehre und Krankenversorgung dar“, erklärt der Dekan Prof. Dr. med. univ. Emil C. Reisinger.
Den Aufbau von Profilbereichen als Mittel zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Hochschulmedizin und damit des wissenschaftlichen Fundaments des deutschen Gesundheitssystems hat auch der Wissenschaftsrat im Oktober 2016 in den „Perspektiven der Universitätsmedizin“ empfohlen. „Unseren 2015 begonnenen Profilbildungsprozess sehen wir damit voll bestätigt“, so Reisinger. Über die Universitätsmedizin hinaus trägt die Profilbildung dazu bei, die Attraktivität des Standorts Rostock auch für die Wirtschaft zu sichern und konsequent auszubauen.
In den vergangenen Jahren konnten bereits so wichtige und weltweit operierende Unternehmen wie Centogene AG, Seracell Pharma AG und CORTRONIK GmbH mit insgesamt mehr als 900 Arbeitsplätzen in Rostock ausgegründet und angesiedelt werden. Die dort entwickelten Dienstleistungen und Medizinprodukte dienen den Patienten und stärken die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Dieser erfolgreiche Weg der Translation soll fortgeführt werden.
Text und Foto: Universität Rostock / Pressemitteilung der Universität Rostock
Foto: BIOMEDICUM – Forschungs- und Lehrgebäude der Universitätsmedizin Rostock, Baubeginn 2018