Die Stimme des Pianisten

Alfred Brendel liest eigene Gedichte in Schloss Ulrichshusen

Alfred Brendel„Kein Zweifel, der Pianist Brendel hat nicht nur Töne, sondern auch Sprache und vor allem Humor“, urteilt die Presse  über seinen Gedichtband „Spiegelbild und schwarzer Spuk“. Davon kann sich jeder am Sonntag, dem 04. Juli um 16:00 Uhr im Schloss Ulrichshusen überzeugen, wenn Alfred Brendel im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern aus seinem Werken rezitiert. Das Liszt Trio Weimar, Ensemblepreisträger 1997, verstärkt Brendels Rede zusätzlich mit der kongenialen Musik Mauricio Kagels.

Wer kennt nicht den großen Pianisten Alfred Brendel, der als erster das Klavierwerk Beethovens in seiner Gesamtheit aufgenommen hat. Er ist Ehrendoktor u. a. der Universitäten von London, Oxford und Yale, Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker und Träger der Hans von Bülow-Medaille der Berliner Philharmoniker. Im Jahr 2001 wurde sein Lebenswerk bei den MIDEM Classical Awards in Cannes sowie bei den Edison Awards in Holland ausgezeichnet. Sein letztes Konzert gab Alfred Brendel am 18. Dezember 2008 an der Seite der Wiener Philharmoniker. Als Schriftsteller ist Alfred Brendel mit musikalischen Essays und mehreren Gedichtbänden hervorgetreten. Auch ein Buch mit Gesprächen („Ausgerechnet ich“) sowie seine gesammelten Essays und Reden unter dem Titel „Über Musik“ sind publiziert worden.

Das Liszt-Trio Weimar, bestehend aus Professoren der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar, gründete sich 1990 und reist seitdem zu Konzerten durch ganz Europa und darüber hinaus. Sie gastierten auf Festivals wie Rheingau Musik Festival, Beethovenfest Sutri (Italien) und das „pélerinage“ Kunstfest Weimar, wobei viele Konzerte des Ensembles von zahlreichen Rundfunk-und Fernsehanstalten im In- und Ausland aufgezeichnet wurden. Neben Förderpreisen und Stipendien – Graduiertenstipendium des Landes Thüringen, Förderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben, Förderstipendium der Marie-Luise-Imbusch-Stiftung – präsentierte sich das Liszt Trio Weimar auch erfolgreich auf nationalen und internationalen Wettbewerben.

In Brendels Gedichten geht es besonders um Gegensätze: Das Unheimliche und das Komische, Sinn und Unsinn, Ordnung und Anarchie. Mit den Mitteln der Parodie, des Wortspiels und der Anekdote eröffnet Alfred Brendel den Blick auf eine grotesk-humoristische Welt.

Die wehrhafte Renaissance-Anlage des 1560 als Wasserburg erbauten Schlosses Ulrichshusen verfiel nach einem verheerenden Brand 1987 zusehends und wurde erst im Jahr 1993 liebevoll restauriert und 1994 von Lord Yehudi Menuhin eingeweiht. Die Scheune neben dem Schloss gilt als eine der größten Konzertsäle des Nordens. Ebenso finden sich Gästezimmer in der Burg sowie ein Restaurant in den alten Pferdeställen.

Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.

Programm
So. 04.07., 16:00 Uhr
Ulrichshusen, Schloss
Preisträger-Konzert
Musik & Literatur
Alfred Brendel, Rezitation
Liszt Trio Weimar, Klaviertrio, Ensemblepreisträger 1997
Spiegelbild und schwarzer Spuk
Gedichte von A. Brendel mit Musik von M. Kagel
Preise: € /40,-/30,-/ 20,-

Foto: Philips und Benjamin Ealovega