Nachgefragt beim Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin
Petrus war den Schlossfestspielen in Schwerin bislang ausgesprochen gut gewogen. Sonne, milde Temperaturen und ein fast wolkenloser Himmel überwogen. Dem Kunst- und Kulturgenuß auf dem Alten Garten, zu Puccinis „Tosca“, und im Schlossinnenhof, zu Stokers „Dracula“, stand 2018 „nichts im Wege“, weder von oben noch von unten.
Wie lautet ein Zwischen-Fazit des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin zu den bisherigen Vorstellungen der Schlossfestspiele 2018?!
Nachgefragt bei Johannes Lewenberg vom Presse- und Marketing-Bereich des Mecklenburgischen Staatstheaters
Johannes Lewenberg über den bisherigen Zuspruch zu den Schlossfestspielen 2018, das Wetterglück, künftige Herausforderungen und Ambitionen und die MeckProms
„Jeden Abend gibt es jubelnden Applaus…“
Frage: Herr Lewenberg, die Schlossfestspiele in Schwerin können noch bis zum 28.Juli besucht werden. Wie lautet ein Zwischen-Resümee? Zumindest die Zuschauer-Zahlen für „Dracula“, alle Veranstaltungen sind ausverkauft und der 21.Juli ist letzter Spieltag, stehen ja schon fest…
Johannes Lewenberg: Wir hatten bisher viel Glück mit dem Wetter in der laufenden Festspiel-Saison. Das Konzept, das ehemalige Sommertheater in den Schlossinnenhof zu holen und in die Schlossfestspiele Schwerin zu integrieren, ist aufgegangen. Die Nachfrage ist weit höher als das Angebot. Zum Ende der Festspiele werden über 8.000 Besucher „Dracula“ gesehen haben – mehr als dreimal so viel wie in den vergangenen Jahren im Sommertheater.
Frage: Wie sieht es in puncto Zuspruch zu Puccinis „Tosca“ auf. Ist die Resonanz zufriedenstellend? Gibt es noch Karten für einzelne Veranstaltungen?
Johannes Lewenberg: Die Resonanz zu „Tosca“ ist hervorragend. Jeden Abend gibt es jubelnden Applaus für die gelungene Inszenierung und vor allem für die Mitwirkenden. Besonders gelobt werden neben den exzellenten Solisten auch die neuen deutschen Übertitel, die das Verständnis der italienisch gesungen Opern ganz einfach machen.
Die Verkaufszahlen reihen sich ein in den seit vielen Jahren zu verzeichnenden leichten Abwärtstrend der italienischen Opern auf dem Alten Garten. Besonders der Vergleich zum sehr erfolgreichen Vorjahr mit der „West Side Story“ zeigt, dass es richtig ist, das Repertoire auf Alten Garten zu öffnen und die Schlossfestspiele mit dem Schlossinnenhof breiter aufzustellen.
Insgesamt werden wir ähnlich viele Besucher als 2015 und 2016 bei den Schlossfestspielen Schwerin haben, vielleicht auch ein paar mehr, werden an den Erfolg der „West Side Story“ aber nicht herankommen.
Frage: 25 Jahre gibt es die Schlossfestspiele in Schwerin – zumeist auf dem Alten Garten und/oder im Schlossinnenhof. Auch der Hof Schweriner Domes, der Hof des E-Werkes oder die Freilichtbühne dienten schon als Spielstätten. Zuletzt gab es Überlegungen, die Schlossfestspiele auch auf die Marstall-Halbinsel zu verlegen, von der das Schloss ja auch gut sichtbar ist. Sind die Überlegungen diesbezüglich schon voran geschritten?
Johannes Lewenberg: Wir sind in einem intensiven Dialogprozess mit den das Welterbe anstrebenden Vereinen, mit Stadt und Land. Es gibt sehr unterschiedliche Optionen für die Schlossfestspiele, die wir in den kommenden Monaten auch gutachterlich prüfen lassen möchten, um eine solide Basis für die Welterbebewerbung, aber auch für die Schlossfestspiele zu schaffen.
Frage: Wir erleben ja derzeit einen traumhaften Sommer in M-V… Blieben alle Veranstaltungen der Schlossfestspiele bislang regenfrei oder gab es auch extreme Witterungsverhältnisse?
Johannes Lewenberg: Lediglich in der A- und in der B-Premiere von „Tosca“ gab es einige kleine Schauer. Vergangenen Freitag zogen auf der östlichen Seeseite hörbar und sichtbar Gewitter durch. Aber das Festspielgelände blieb verschont, so dass wir nicht unterbrechen mussten.
Wir hatten bisher viele traumhaft schöne Sommerabende im Schlossinnenhof und auf dem Alten Garten. Die Prognose für die verbleibenden Tage bis zum 28.7. ist ebenfalls sehr gut.
Letzte Frage: Und noch ein paar Worte zu den MeckProms 2018, die ja passend zum Fußball-WM-Titel für Frankreich… unter dem Motto „Vive la France!“ standen. Wie war dort der Zuspruch?
Johannes Lewenberg: Die MeckProms erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Einige Tournee-Konzerte mussten wir bereits vor einigen Jahren aus Kostengründen aus dem Programm nehmen, aber die Konzerte auf der Schweriner Freilichtbühne, im Schlosspark Ludwigslust, in Güstrow und Bothmer sind eine feste Größe. Der Auftakt auf der Freilichtbühne an einem wunderbaren Sommerabend wurde von rund 2000 Besuchern stürmisch gefeiert.
Vielen Dank und bis zum Finale der Schlossfestspiele 2018 weiterhin erfolgreiche und regenfreie Vorstellungen!
M.Michels