Die Pilzsaison hat schon begonnen

Wieder Pilzberatungen im Botanischen Garten der Universität Rostock

Anders als in den letzten Jahren, wurde unser Gebiet mit ausreichendem Regen bedacht, so dass wir auf eine reiche Pilzernte hoffen können. Schon im Frühjahr konnte der eifrige Pilzsammler Speisemorcheln und Mairitterlinge in und um Rostock finden.

Auch in diesem Sommer treten viele Sommerpilze häufig im Rostocker Stadtgebiet auf. Ganz vorne auf der Liste der essbaren Pilze stehen der Champignon, der Netzstielige und der Flockenstielige Hexenröhrling, sogar Steinpilze und der Nelkenschwindling in Gärten, auf Rasenflächen und  in Parks. Aber auch der hochgiftige Grüne Knollenblätterpilz, der Pantherpilz und der Giftchampignon treten dort vermehrt auf.

Der Pantherpilz, der oft mit dem Perlpilz verwechselt wird, hat einen hell- bis dunkelbraunen Hut, der am Rand Riefen aufweist. Auf dem Hut befinden sich mehr oder weniger weiße Stippchen. Die Lamellen, der Stiel und auch die Manschette, die keine Riefen hat, sind weiß. Die Stielknolle ist etwas verdickt und mit einem wulstigen Rand versehen. Auch das Pilzfleisch ist weiß und bleibt weiß, nicht wie beim Perlpilz, dessen Fleisch an Druck- und Fraßstellen rötet.

In dieser Pilzsaison wurden vor allem Giftchampignons (Karbolegerling) zu den Pilzberatern gebracht. Ihn kann man daran erkennen, dass sich die Stielknolle beim Anschneiden sofort chromgelb verfärbt. Auch beim Reiben des Hutrandes tritt eine starke Gelbfärbung ein, die aber nach wenigen Minuten verschwindet.

Im letzten Jahr wurden fünf  Vergiftungen durch den Giftchampignon in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. Eine Vergiftung durch den Pantherpilz, die zum Glück nicht zum Tode führte. Leider gab es einen Todesfall nach Verzehr von kleinen Schirmpilzen, die das gleiche Gift wie der Grüne Knollenblätterpilz enthalten. Auch in Blumentöpfen in der Wohnung kann so ein giftiger Pilz gelegentlich vorkommen.

In unserem Land wurden 2016 insgesamt 197 stark giftige Pilze aus den Pilzkörben der Sammler genommen. Davon waren 28 Grüne Knollenblätterpilze, 28 Pantherpilze, 4 Frühjahrslorcheln, 10 Ziegelrote Rißpilze und 127 Gifthäublinge.

Oft werden die Pilzberater aufgesucht oder von der Kinderklinik angerufen, wenn Kleinkinder rohe Pilze gegessen haben. Dann ist schnelles Handeln nötig. Davon gab es im letzten Jahr 20 Fälle. Glücklicherweise gab es hier keine Vergiftungen.

Ab dem 26. August bis Ende Oktober finden im Botanischen Garten der Universität Rostock wieder Pilzberatungen an den Wochenenden von 14:00 – 18:00 Uhr statt. Es wird immer einer der vier Pilzberater der Hansestadt Rostock vor Ort sein. Wer sich nicht sicher ist, ob seine gesammelten Pilze auch wirklich essbar sind, sollte die Beratung nutzen.

Ein Höhepunkt wird am 23. und 24. September die 39. Pilzausstellung im Botanischen Garten sein. Dort werden ca. 200 – 300 Pilzarten unserer Region ausgestellt. Pilzsammler, die die Ausstellung unterstützen möchten, können ihre Funde am Freitag, dem 22. September, vorbeibringen. Es werden ihre Funde auch am Sonnabend und Sonntag angenommen und ausgestellt. Während der Pilzausstellung findet wie immer eine Pilzberatung statt.

 

Wochenendplan der Pilzberatungen 2017

– 26./27.08                                Ria Bütow                                          14.00-18.00 Uhr

– 02./03.09.                               Horst Stascheit                                              14.00-18.00 Uhr

– 09./10.09.                               Dietrich Mausolf                                14.00-18.00 Uh

– 16./17.09.                               Arthur Frank                                      14.00-18.00 Uhr

– 23./24.09.                               alle Pilzberater (Pilzausstellung)                    10.00-18.00 Uhr

– 30.09/01.10.                           Dietrich Mausolf                                14.00-18.00 Uhr

– 03.10.                                     Horst Stascheit                                              14.00-18.00 Uhr

– 07./08.10.                               Arthur Frank                                      14.00-18.00 Uhr

– 14./15.10.                               Horst Stascheit                                              14.00-17.00 Uhr

– 21.10./22.10.                          Ria Bütow                                          14.00-17.00 Uhr

– 28./29.10.                               Dietrich Mausolf                                14.00-17:00 Uhr

Pilzberatungen – auch wochentags        

Neben den Beratungen am Wochenende im Botanischen Garten sind folgende Pilzberater für Ratsuchende ansprechbar:

Ria Bütow, Niklotstr. 8, Telefon 0381 2002829

Arthur Frank, Flensburger Str. 6

Dietrich Mausolf, Willi-Bredel-Str. 22, Telefon 0381 7699434

Horst Stascheit, Ulrich-von Hutten-Str. 8

Darüber hinaus berät auch die Pilzberaterin des Landkreises Rostock:

Veronika Weisheit, Rügener Str. 30, Telefon 0381 29641780

Foto: Lupenbild Pantherpilz (Foto Bütow)

Kontakt:
Ria Bütow
Leitende Pilzberaterin
der Hansestadt Rostock
T: 0381 2002829

Pressemitteilung / Universität Rostock