Die Leichtathletik-WM in Berlin im Blick: Speerwerfer Mark Frank

Rostocker hofft auf Top 8-Platzierung

MFSDer Countdown für die Leichtathletik-WM in Berlin läuft.
Aus M-V dabei ist auch Speerwerfer Mark Frank vom 1.LAV Rostock, der in der laufenden Saison einen „guten Speer“ hat …

Frage: Herr Frank, Sie gehören in dieser Saison international zu den herausragenden Speerwerfern. Beim Team-Europacup siegten sie in Ihrer Disziplin, bei den Militär-WM gab es Silber und beim renommierten Leichtathletik-Meeting „Golden Spike“ in Ostrava waren sie vorn – nur drei Beispiele von vielen Erfolgserlebnissen 2009.
Was ist der Grund für den „guten Lauf“, besser den „guten Speer“, den Sie zur Zeit haben ?

Mark Frank: Ich habe im Winter gut und vor allen Dingen verletzungsfrei trainieren können. Gepaart mit großer Lust endlich wieder zu werfen, ist das wohl die Erklärung für den bisherigen Saisonverlauf. Natürlich trägt ein guter erster Wettkampf auch seinen Teil zur nötigen Sicherheit bei. Das alles war der Fall.

Frage: Nach dem Verletzungspech in der olympischen Saison 2008 haben Sie sich schnell wieder „aufgerappelt“. Sind Sie eine nach vorn orientierte Kämpfer-Natur ?

Mark Frank: Das kann ich so nur unterstreichen. Ich mußte in den letzten Jahren etliche verletzungsbedingte Rückschläge erleiden, war aber immer der Meinung, meinen Leistungszenit nicht erreicht zu haben. Mir ist also nie die Motivation verloren gegangen.

Frage: Die Leichtathletik-WM sind eine der sportiven Top-Veranstaltungen des Sommers 2009. Was möchten Sie dort – Minimal-Ziel – unbedingt erreichen ? Wie sieht Ihr Programm bis zu den WM aus ?

Mark Frank: Natürlich möchte ich bei der WM ins Finale der besten acht Werfer einziehen und mich so weit wie möglich nach vorn orientieren. Bis dahin hat aktuell die Deutsche Meisterschaft in Ulm Priorität. Anschließend folgen noch Wettkämpfe in Rom, Athen und Paris. Am 02.08.09 findet in Wattenscheid der letzte Formtest vor der WM statt.

Frage: Nun könnten Sie ja in drei Jahren, bei Olympia 2012 in London, 52 Jahre nach dem Silber-Wurf von Walter Krüger vom damaligen SC Traktor Schwerin wieder für eine olympische Speerwurf-Medaille „Made in M-V“ sorgen. Möchten Sie es in London 2012 sportlich so „richtig krachen“ lassen ?

Mark Frank: Mein Ziel ist es, bis zu den olympischen Spielen aktiv zu sein. Aus heutiger Sicht kann ich mir gut vorstellen, meine aktive Laufbahn mit den Spielen zu beschließen, schließlich bin ich dann auch schon 35 Jahre jung.
Bleibe ich auf diesem Weg gesund, möchte ich natürlich dort teilnehmen und erfolgreich abschneiden. Jetzt aber von einer Medaille zu sprechen, ist vermessen.

Frage: Sie sind Sportsoldat und haben eine sportlich begeisterte Familie. Wie groß ist der Anteil der Familie an Ihren sportlichen Erfolgen ? Und: Bleiben Sie nach Ihrer sportlichen Karriere, die hoffentlich noch lange währt, auch bei der Bundeswehr ?

Mark Frank: Ohne den Rückhalt meiner Familie wären die letzten Jahre so nicht möglich gewesen. Speziell meine Frau, selbst ehemalige Leistungssportlerin, hat immer zu mir gehalten, mir aber auch die Pistole auf die Brust gesetzt. Hätte ich in diesem Jahr nicht werfen können, wäre Schluß mit dem aktiven Sport gewesen.

An dieser Stelle möchte ich auch mal all jenen danken, die mich in den letzten Jahren so tatkräftig unterstützt haben: Stellvertretend dafür meiner Physiotherapeutin Ellen Pfennigwerth, Dr. Frank Bartel und nicht zuletzt meinem Trainer Ralf Skopnik.
Meinem Arbeitgeber, der Bundeswehr, auch an dieser Stelle einen großen Dank für das in mich gesetzte Vertrauen. Nach meiner aktiven Zeit werde ich der Bundeswehr aber nicht treu bleiben …  Ich möchte dann die Trainerlaufbahn einschlagen und meine Erfahrungen gern weitergeben.

Dann maximale Erfolge bei den WM in Berlin !

Marko Michels

F.: Detlef Nuelken/Olympiastützpunkt M-V/Rostock.