Die 29.EM im Frauen-Volleyball im Blick

Deutsches Team mit sechs früheren und aktuellen SSC-Spielerinnen


Der Countdown für die Frauen-Volleyball-Europameisterschaften in den Niederlanden und in Belgien 2015 vom 26.September bis 4.Oktober läuft.

Starke Vorrunden-Gruppe für DVV-Team

In der Gruppe A in Apeldoorn treffen die Niederlande, Italien, Polen und Slowenien aufeinander. Belgien, die Türkei, Ungarn und Aserbaidschan werden sich spannende Spiele in der Gruppe B in Antwerpen liefern. In Rotterdam, in der Gruppe C, wird es zwischen Russland, Kroatien, Bulgarien und Weissrussland spannend. Und in Gruppe D in Eindhoven werden sich Serbien, Deutschland, Tschechien und Rumänien spielerisch „nichts schenken“.

Das deutsche Team, 2011 und 2013 jeweils Vize-Europameisterinnen, sollten auch dieses Mal eine gute Rolle spielen, auch wenn die Vorbereitung nicht so optimal war. Aber Deutschland hat im Ballsport stets Turnier-Mannschaften, die sich oftmals in den entscheidenden Spielen zu steigern wissen.

Im deutschen EM-Kader von Bundestrainer Luciano Pedulla sind mit Kathleen Weiß, Jennifer Geerties, Berit Kauffeldt, Anja Brandt, Laura Weihenmaier und Lisa Thomsen auch sechs ehemalige bzw. aktuelle Spielerinnen des Schweriner SC vertreten.

Blick in die EM-Historie

In der EM-Historie konnten die deutschen Damen (DDR und vereint) schon 2 x Gold (1983/1987 für die DDR) / 6 x Silber / 3 x Bronze – stets mit Schweriner Beteiligung.

Auch Rostockerinnen sammelten schon erfolgreich volleyballsportliche EM-Erfahrung … Die gebürtige Rostockerin Kathrin Langschwager, Jahrgang 1966, war 1987 Mitglied der goldenen DDR-Mannschaft. Brit Wiedemann, Jahrgang 1967, ebenfalls in Rostock geboren, belegte mit der DDR-Auswahl 1989 Platz zwei und mit der gesamtdeutschen Auswahl 1991 Platz drei.

1949 in Prag wurde übrigens die erste Damen-EM im Volleyball ausgetragen. Seitdem gewann Russland (mit UdSSR) 18 x Gold. Polen, Italien und die DDR (1983, 1987) holten jeweils zweimal Gold. Die CSSR, Bulgarien, die Niederlande und Serbien wurden je einmal Europameister. Insgesamt erkämpften von 1949 bis 2011 fünfzehn Nation EM-Medaillen im Frauen-Volleyballsport.

UdSSR mit längster Titel-Serie

Die längste Titel-Serie bei Frauen-Volleyball-EM hatte die UdSSR. Zwischen den EM 1958 in der Tschechoslowakei und den EM 1979 in Frankreich gewann die „Sbornaja“ siebenmal hintereinander. Überhaupt entschieden die sowjetischen Frauen-Teams zwischen 1949 und 1979 von elf Europameisterschaften zehn für sich. Nur 1955 in Bukarest unterbrachen die Tschechinnen bzw. Slowakinnen die sowjetische Sieges-Phalanx. Zuletzt, bei der EM in Deutschland und in der Schweiz wurden die Russinnen Europameisterinnen.

Die meisten EM-Final-Teilnahmen können natürlich ebenfalls die sowjetischen und russischen Teams verzeichnen, die 22 Mal im Finale standen, gefolgten von den Polinnen mit 6 Final-Teilnahmen und deutschen Teams mit ebenfalls sechs Final-Teilnahmen.

Deutschland war bereits dreimal Gastgeber einer EM-Endrunde im Frauen-Volleyballsport, so 1983 in der DDR (mit den Spielorten Schwerin und Rostock / Sieger DDR), 1989 in Westdeutschland (mit dem Sieger UdSSR vor der DDR) und eben 2013 (mit dem Spielort Schwerin und dem Sieger Russland vor Deutschland).

Gute sportive Erfahrungen für deutsche Teams bei EM in den Niederlanden und in Belgien

Bei Volleyball-EM in den Niederlanden oder in Belgien schnitten deutsche Frauen-Teams stets sehr gut ab. Bei den EM 1985 in den Niederlanden wurde die DDR Zweiter hinter der Sowjetunion. In Belgien, bei den EM 1987, schaffte die DDR ihren zweiten EM-Titel vor der Sowjetunion. 1995 in den Niederlanden gab es einen sehr guten vierten Platz für die deutsche Auswahl – hinter den Niederlanden, Kroatien und Russland. Und bei den europäischen Meisterschaften 2007 in Belgien (und Luxemburg) schaffte Deutschland immerhin einen respektablen sechsten Rang.

Aber nun gilt es für das deutsche Team, erst einmal maximale Erfolge in Eindhoven zu erreichen. Am 26.September ist der Auftakt um 18.00 Uhr gegen Serbien, dann folgen die Vorrunden-Begegnungen gegen Rumänien (27.September um 15.00 Uhr) und gegen Tschechien (28.September um 17.00 Uhr).

Tja – und dann ruft am 4.Oktober das Finale in Rotterdam…

Marko Michels

Archiv-Foto/Michels: Berit Kauffeldt, die frühere Spielerin des Schweriner Sportclubs, ist bei den EM 2015 auch dabei.