Geht es voran?!
Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern im Sommer 2017. Trotz prekärer Weltlage, immerhin toben mehr als 40 Kriege bzw. kriegerische Konflikte, trotz Migranten-Zustroms, trotz Terrors, trotz medialer Rohrkrepierer, deren Wurzeln noch in einstige Vor-Wende-Zeiten reichen, trotz erwiesener geschönter Statistiken, insbesondere zum Arbeitsmarkt, und trotz seltsamer Gepflogenheiten der etablierten Politik wirken die Deutschen feucht-fröhlich.
Da werden Milliarden dank mehr oder minder gescheiterter Großbauprojekte a la Berliner Flughafen, Stuttgart 21 oder Hamburger Elbphilharmonie „in den Sand gesetzt“, wird technisch in der deutschen Automobil-Industrie betrogen, jagt bei einigen deutschen Geldinstituten ein Skandal den nächsten, ist die weitere Entwicklung der EU und des Euro so unsicher wie nie zuvor – und was macht die Mehrheit der MVler und der Deutschen allgemein:
Setzt sich zwar auch in den (Urlaubs-)Sand, steckt aber zugleich den Kopf gleich mit hinein und glaubt, damit seien die Probleme gelöst. Denn: Was man nicht sieht, hört und schmeckt, kann es nicht geben. Es ist der „Kleine-Kinder-Komplex“, die Angst vor der Dunkelheit haben, in dem Irrglauben, es gebe ja Gespenster, die Augen schließen und so annehmen, damit sei das nicht Gespenst auch weg.
Das letzte Gespenst, das einst in Europa laut Marx umging, ist ja längst scheintot, es gibt aber andere Gespenster, die in Erscheinung treten: die Personifizierungen der Inkompetenz und Charakterlosigkeit.
Gerade wurde wieder deutlich, wie in Deutschland, in M-V, Posten und Pöstchen vergeben werden. Laut dem Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung erfolgt die Vergabe von Arbeitsstellen zu einem Drittel nach dem berühmten „Vitamin B“. In kleineren Firmen, Verwaltungen oder Verbänden/Vereinen wird jede zweite Stelle nach dem „Beziehungsprinzip“ verteilt. Nicht wenige dieser Stellen werden durch Steuermittel oder Subventionen finanziert, also alle dürfen für diesen Frevel bezahlen, sogar der arme Hartz IV-Empfänger, der ja auch kräftig Mehrwertsteuer und sonstige Steuern zahlt. Dafür erhalten dann andere gut dotierte Jobs – trotz fehlender Qualifikation, fehlenden Charakters und suboptimalen Auftretens.
Aber in Deutschland fehlt es bekanntlich an Courage, um gegen diese Missstände, diese Widerlichkeiten offensiv aufzutreten. Die schon erwähnte „Vogel Strauß“-Methode, Kopf in den Sand, ist in diesem regenreichen Sommer so verbreitet wie nie zuvor.
Da wird linker Terror verharmlost, einseitige Amerika-Hetze betrieben, treten schwarze und rote Parteisoldatinnen bzw. Parteisoldaten wie Feudalfrauen bzw. Feudalherren auf, die sich üppige Einkommen gönnen, diese aber nicht verdienen.
Dank der medialen Rohrkrepierer wird den Menschen eine Realität „vorgegaukelt“ , die es so nicht gibt. Personen, die eigentlich mit dem „goldenen Wendehals“ ausgezeichnet werden müssten, werden als „Vorbilder“ promotet, denen selbst erfundene Orden und sonstiges Lametta umgehängt werden. Eigentlich ist Weihnachten erst in vier Monaten.
Inzwischen fühlt man sich in längst vergangen geglaubte Zeiten zurückversetzt, in denen den Menschen auch eine „heile Welt“ vorgespielt wurde…
„Rückblende 1981: Erich Honecker, Ronald Reagan und Leonid Breschnew sitzen im Zug, als dieser plötzlich auf freier Strecke anhält. Alle drei steigen aus, gehen zum Lokführer der Dampflok und fragen ihn , was denn los ist, worauf dieser einräumt, dass keine Kohlen mehr vorhanden sind. Die drei beraten sich, was nun zu tun sei. Reagan: `Wir schicken jemanden los, der vom nächsten Bahnhof Hilfe holt.` Breschnew: `Quatsch, der Lokführer wird auf der Stelle erschossen!` Und Honecker: `Los Leute, zwei von uns wackeln am Zug, einer tutet und schon denken alle, dass der Zug vorwärtsfährt!`“.
Tja – und genau so ist es heute. Sogar noch ein wenig schlimmer. Denn dieses, unser Land sollte eigentlich ein demokratischer Rechtsstaat mit einer sozialen Marktwirtschaft sein, in dem alle vor dem Gesetz gleich sind und nicht einige selbst ernannte Eliten noch etwas „gleicher“. Aber die Realität ist eine andere. Leider.
Dr. Marko Michels
Update (23.8.17, 23.44 Uhr): Eine bezeichnende Schlagzeile zur „neuen Mentalität“ der hiesigen Eliten lieferte aktuell eine Neubrandenburger Zeitung: „Bürger zahlt für fünf Staatssekretäre – nur einer arbeitet“. Tja, Beamtin oder Beamter müsste frau/man sein, dann wird das Erden-Dasein schon zum Paradies! M.M.
Foto (Michels): Zuschauen reicht nicht…