Deutsch-Schwedischer Wirtschaftstag

Möller: Chancen für einheimische WirtschaftMit einem neuen Projekt sollen die Wirtschaftskontakte zwi­schen Mecklenburg-Vorpommern und Schweden weiter inten­siviert werden. „Schweden gehört bereits heute zu den wichti­gen Handelspartnern von Mecklenburg-Vorpommern. Firmen in Skandinavien, die ihre Kapazitäten erweitern oder ihre Pro­duktion und Dienstleistung verlagern wollen, werden direkt auf den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern angespro­chen“, sagte der Wirtschaftsstaatssekretär Rüdi­ger Möller am Freitag zur Eröffnung der Deutsch-Schwedi­schen Wirtschafts­tagung in Wismar.

Das Projekt „Überregionale Vertriebsstrukturen für kleine und mittlere Un­ternehmen in Mecklenburg-Vorpommern“ unter­stützt Firmen in Skandinavien beim Aufbau von Geschäftsbe­ziehungen zu Mecklenburg-Vorpommern. „Au­ßerdem werden Kontakte zwischen Unternehmen beider Län­der mit gleichen Leistungsprofilen hergestellt und Netzwerke gefördert“, sagte Möller.

Das vom Wirtschaftsministerium für zwei Jahre aufgelegte Programm unterstützt Unternehmen aus Mecklenburg-Vor­pommern außerdem bei der Beteiligung an Ausschreibungen im skandi­navischen Raum von der Recherche bis zur Über­setzung. „Das Ergebnis der ersten sieben Monate kann sich sehen las­sen“, sagte Möller. „Für 74 Unternehmen wurden Firmenprä­sentationen und Ausschreibungsunterlagen aufge­arbeitet und in der Datenbank gespeichert. Das akquirierte Auftragsvolu­men beträgt bisher über 16 Millionen Euro.“ Knapp 1.000 Ausschreibungen wurden dafür analysiert.

„Die Landes­regierung hat sich erfolgreich um die Wirtschafts­beziehungen zu Schweden bemüht, zahlreiche Unterneh­mensansiedlungen sind das Ergebnis“, sagte Möller. Schwe­dische Unter­neh­men und Unternehmen mit schwedi­scher Beteiligung wie Ikea, Scandinavian Weld Tech GmbH in Ros­tock, Grambo-Dialy­satoren GmbH in Neubrandenburg, Fentek Marine Sys­tems GmbH in Rechlin, Benders Dachsteine GmbH oder Elmo Trim GmbH in Wismar haben hierzulande mehrere hundert Ar­beitsplätze geschaffen.

Zur Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen im Ostseeraum hat die Landesre­gierung zudem dem „Großprogramm Region Südliche Ostsee“ zugestimmt. „Damit werden insbe­sondere in Südschweden gemein­same Unterneh­mensaktivi­täten unter­stützt, der Wissens- und Know-how-Transfer ver­bessert und grenzüberschreitende tou­ristische Projekte vo­rangebracht“, sagte Möller. Das Programm verfügt über Mittel aus dem Eu­ropäischen Fonds für Regio­nale Ent­wicklung in Höhe von rund 60,7 Millionen Euro für die Förder­periode 2007 bis 2013. Das Land Meck­lenburg-Vor­pommern beteiligt sich mit 8,6 Mil­lionen Euro an dem Pro­gramm.

Auch Messebesuche von Unternehmen sowie Wirtschaftsde­legati­onsreisen aus dem Nordosten nach Schweden haben zahl­reiche Partnerschaften gefördert. „Mit der schwedischen Re­gion SydSam besteht eine wichtige Kooperation besonders in biotechnologischen und medizintechnischen Bereichen“, sagte Möller. „Hier arbeiten BioCon Valley und die Medicon Valley Academy in der Öresundregion eng zusammen.“ Syd­Sam ist eine Orga­nisation der Provinziallandtage, Regional­verbände, Gemeinde­verbände und Gemeinden in Südschwe­den und umfasst unter anderem die Städte Malmö, Helsing­borg, Halmstad, Växjö, Kalmar und Kristianstadt. Für 2008 ist wieder eine Delegationsreise zur Baumesse „Nordbygg“ in Stockholm geplant. Dazu führt die Handwerkskammer Schwe­rin im September 2007 eine Ländersprechtag für interessierte Bauunternehmen und Handwerksbetriebe aus Mecklenburg-Vorpommern durch.

Schweden gehört seit Ende der neunziger Jahre nach Däne­mark, den Niederlanden, Russland, Großbritannien und Polen zu den wichtigsten Außenhandelspartnern von Mecklenburg-Vorpommern. Die Einfuhren aus Schweden nach Mecklen­burg-Vorpommern beliefen sich im vergangenen Jahr auf über 100 Millionen Euro, ausgeführt wurden Waren im Wert von rund 135 Millionen Euro. Das Ausfuhrvolumen hat sich seit 2000 verdoppelt und verfügt damit über einen Anteil von fast vier Prozent an den Ge­samtexporten Mecklenburg-Vorpom­merns. Exportiert wurden vor allem Rundholz, Nahrungsmittel, Kunststoff und Düngemittel.