Der Schritt vom Exposé zum marktfähigen Treatment

4. Drehbuchwerkstatt im Filmbüro MV unterstützt Filmtalente aus Mecklenburg-Vorpommern

Gruppenfoto im SeminarraumVom 26. bis 29. August fand bereits zum vierten Mal die Drehbuchwerkstatt im Filmbüro in Wismar statt, unter Anleitung von Jens Becker und Alfred Behrens, beide Professoren an der renommierten Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF) Potsdam-Babelsberg und langjährige Drehbuchautoren und Filmemacher für Kino, TV und Radio. Die 20 Teilnehmer arbeiteten an Exposés, Treatments und Drehbüchern für Spielfilm- und Dokumentarfilmprojekte.

Arbeitsthema war unter anderem:
-die Stoff-Entwicklung aus der Figurenentwicklung,
-der Schritt vom Exposé zum marktfähigen Treatment,
-Erzähl-Struktur(en) im Dokumentarfilm,
-die mehr-mediale Stoff-Entwicklung und die szenische Arbeit als Schreiben und Sprechen als Voice Over-Narration auf kurze Szenen eines Übungsfilms.

An den Abenden wurde die Drehbuchwerkstatt dann zur Film-Werkstatt, mehrere Regie-Autoren führten halbfertige, fast-fertige und bereits im Festival-Markt erfolgreiche Filme vor und provozierten damit lebhafte Arbeitsgespräche.

„Die Qualität der weiterentwickelten Stoffe aus der letzten Drehbuchwerkstatt sowie die ersten Bildertreatments ist beeindruckend, diese Begabungen hier in Mecklenburg-Vorpommern müssen den Vergleich mit anderen Bundesländern nicht scheuen, sie sollten unbedingt gefördert werden“, so Prof. Alfred Behrens über die Einreichungen der Teilnehmer. Geschichten aus und in Mecklenburg-Vorpommern und die Kunst sie filmreif aufzuschreiben, mit den passenden Orten dafür vor der Haustür – darum ging es in den vier Tagen intensiver und sehr kreativer Arbeit.

Erneut zeigte sich, wie sehr die besondere familiäre Atmosphäre der Drehbuchwerkstatt mit der Übernachtungsmöglichkeit im Filmhostel des Filmbüro MV den intensiven Austausch zwischen den Teilnehmern und insbesondere die Motivation förderte. „Ich fühle mich in meiner Arbeit bestätigt, das Vertrauen und die Nähe zwischen den Teilnehmern und zu den Dozenten hat mir entscheidende Impulse gegeben, gerade die Diskussionen in den Pausen und bis tief in die Nacht waren für mich ein wahrer Schatz und eine Quelle der Inspiration,“ so Christoph Woest aus Wismar, Student Kommunikationsdesign an der Hochschule Wismar.

Dieses einzigartige Angebot ist nur durch die Unterstützung des Bildungsministeriums über seine Kulturelle Filmförderung möglich. Wie erfolgreich das Coaching ist und welche Entwicklung dadurch möglich ist zeigt sich auch darin, dass wieder Teilnehmer der letzten Drehbuchwerkstatt, die nach einem Antrag bei der Kulturellen Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern auf Stoff- und Projektentwicklung, einen Antrag auf Produktionsförderung gestellt hatten, von der Auswahlkommission ausgewählt wurden und so mit finanzieller Unterstützung des Landes einen Kurz-Spielfilm gedreht haben. Der Eisangler wird zum 4. Filmfest Wismar am Sonntag, den 10. Oktober seine Welturaufführung feiern. Für Sabine Matthiesen, Leiterin der im Filmbüro angesiedelten Kulturellen Filmförderung des Landes, ist die Wismarische Drehbuchwerkstatt ein wichtiges Fortbildungsinstrument kultureller Filmförderung: „Wir haben dadurch die Möglichkeit der kleinen, feinen Filmszene im Land eine Professionalisierung auf hohem Niveau zu bieten, es ist eine einzigartige Möglichkeit für die Talente aus dem Land sich hier im Land weiterzubilden“. Die beiden Professoren lobten insbesondere die hervorragende räumliche und technische Infrastruktur im Filmbüro MV, ideale Bedingungen für den Workshop.

Die 5. Wismarische Drehbuchwerkstatt ist für den März 2011 geplant.

Fotos: Filmbüro MV