Gastspiel des „Russischen Ballettfestivals Moskau“ begeisterte das mecklenburgische Publikum
Es war im vorweihnachtlichen Wismar ein ganz besonderer Theater-Abend. Das „Russische Ballettfestival Moskau“ präsentierte in einem beeindruckenden Gastspiel „Schwanensee“, dem seit seiner Uraufführung 1877 wohl beliebteste und bekannteste Ballett-Klassiker.
Im nahezu ausverkauften Theater Wismar wurde ein bewegendes, anrührendes Kunstwerk voller Anmut, Eleganz und höchstem künstlerischen Niveau dargeboten.
Tänzerisch die wahre Liebe verkörpert
Tschaikowskys „Schwanensee“ begeisterte die fast 600 Zuschauerinnen und Zuschauer aus Wismar und ganz M-V und konnte auch das jüngste Publikum in Wismar berühren. Letztendlich ging es um das alte und stets aktuelle Thema der wahren Liebe, die sich stets neuen Herausforderungen stellen und alle Widrigkeit überwinden muß – auch den Neid, die Missgunst und den Hass derjenigen, für die Liebe und gelebte Menschlichkeit ein Dorn im Auge sind. Die echte Liebe von den Hauptfiguren „Siegfried“ und „Odette“ setzt sich am Ende gegen das „Böse“, gegen den negativen Protagonisten „Rotbart“ und dessen Tochter „Odile“ durch. Der Weg war und ist aber durch neue Hoffnungen, Rückschläge und Selbstaufopferung geprägt.
Überzeugendes Ensemble
All das wurde meisterlich durch die namhaften Solistinnen und Solisten des „Russischen Ballettfestivals Moskau“ interpretiert, zu dessen Ensemble so klangvolle Namen wie Gulsina Mawljukasowa, Walerija Isaewa, Sofija Gawrjuschina, Lilija Sajnigabdinowa, Ildar Manjapow, Rustam Ischakow, Sergej Bikbulatow und Ruslan Abulchanow gehören.
Ein Markenzeichen des Ensembles ist der „ganz eigene Stil“ – eine Symbiose aus strengster Klassik zusammen mit größter Emotionalität. Auch davon konnte sich das Wismarer Publikum am 30.November überzeugen.
Mit Tschaikowskys „Schwanensee “ wurde ohnehin der Geschmack der Mecklenburgerinnen und Mecklenburger getroffen, wobei die weihnachtliche Kulisse, die opulenten Kostüme, das interessante Bühnenbild, die Ausdrucksstärke der Tänzerinnen bzw. Tänzer und die Einzigartigkeit von Tschaikowskys Musik Herz und Verstand gleichermaßen erreichten sowie „verzauberten“.
Leichtigkeit, Eleganz und Schönheit
Die Leichtfertigkeit der tänzerischen Bewegungen, die perfekte Technik und die Synchronität bei der Gruppen-Tänzen, vorgetragen mit positiver Ausstrahlung und einem aufrichtigen Lächeln, das war es vor allem, was nachhaltig und tief Eindruck hinterließ. Russisches Ballett ist einfach einmalig, auch ein Ausdruck der „russischen Seele“, die mitunter so leicht und doch wieder so schwer zu ergründen ist.
Ausdruck von tiefen Emotionen
Was „Schwanensee“ so einzigartig macht, formulierte Margot Fonteyn, die Prima Ballerina Assoluta, einmal so: „Wen ich mit Worten ausdrücken könnte, was ich spüre, bräuchte ich nicht zu tanzen.!“ Genau das ist es: „Schwanensee“, insbesondere auch die Aufführung in Wismar am 30.November 2018, verlieh Emotionen entsprechende Botschaften und Ausdruck – ohne dabei ein Wort zu verlieren. Die Bewegungen und Tschaikowskys Musik reichten, um das Publikum nachhaltig zu berühren: Von Schönheit, Eleganz, Harmonie und aufrichtiger Liebe.
Im nächsten Jahr, 2019, gibt es sicher einen erneuten, beeindruckenden Auftritt des „Russischen Ballett-Festivals Moskau“ am Theater Wismar. Rechtzeitig zur vorweihnachtlichen Zeit…
M.Michels