Der Monat März war auch ein Wassersprung-Monat

Rostocker Talente überzeugten beim EURAWASSER-Cup und Sieben-Länderkampf

Der Monat März 2017 war auch ein Monat des Wasserspringens aus regionaler, nationaler und internationaler Sicht.

Vom 62.Internationalen Springertag in Rostock…

Ende Februar war noch „Hochbetrieb“ beim 62.Internationalen Springertag bzw. 23.FINA Diving Grand Prix in Rostock, bei dem China mit 5 x Gold, 3 x Silber, 1 x Bronze vor  Deutschland bzw. Kanada mit jeweils 1 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze wieder einmal die sportlichen Akzente setzte. Aus heimischer Sicht überzeugte Saskia Oettinghaus (WSC Rostock) mit vorderen Platzierungen.

…zur „Weltserie“ und zur „Grand Prix“-Serie

Aber bereits Anfang März begann die „Weltserie“ im Wasserspringen, welche die Stationen Peking (3.März-5.März), Guangzhou (9.März-11.März), Kazan (31.März-2.April) und Windsor (21.April-23.April) umfasste bzw. umfasst.

In Peking erkämpfte Chinas Wassersprung-Streitmacht 9 x Gold, 4 x Silber, 1 x Bronze. Nur die Goldmedaille im Kunstspringen der Herren vom Drei-Meter-Brett ging an einen Nicht-Chinesen, an Jack Laugher aus Grossbritannien. Für die deutsche Mannschaft gab es Silber durch Patrick Hausding/Sascha Klein im Synchronspringen vom Zehn-Meter-Brett, hinter den Chinesen Chen Aisen/Yang Hao.

Eine Woche später, in Guangzhou, ließ sich China sogar keine Goldmedaille nehmen. Die chinesische Bilanz dort betrug 10 x Gold, 2 x Silber, 2 x Bronze und wiederum kamen aus deutschem Blickwinkel Patrick Hausding/Sascha Klein zu Silber im Synchronspringen vom Zehn-Meter-Brett, erneut hinter Chen Aisen/Yang Hao.

Gatineau nächste GP-Station

Auch in der „Grand Prix“-Serie im Wasserspringen geht es bald weiter: vom 6.April bis 9.April in Gatineau. Dann folgen noch die „Grand Prix“-Stationen vom 4.Mai bis 7.Mai in San Juan, vom 26.Mai bis 28.Mai in Madrid, vom 5.Juli bis 7.Juli in Bolzano, vom 26.Oktober bis 29.Oktober in Kuala Lumpur, vom 2.November bis 5.November in Singapur und vom 9.November bis 12.November in Gold Coast.

Der Jahreshöhepunkt für die Wasserspringerinnen und Wasserspringer sind jedoch die 17.Weltmeisterschaften vom 14.Juli bis 30.Juli in Budapest.

Vor 35 Jahren

Vor 35 Jahren, bei den vierten Weltmeisterschaften im Becken-Schwimmen, Synchron-Schwimmen, Wasserspringen und Wasserball 1982 in Guayaquil, sorgten auch Wasserspringerinnen und Wasserspringer aus Rostock für herausragende und respektable Leistungen. So wurde Dieter Waskow im Kunstspringen Zehnter. Thomas Knuths verpasste als Vierter nur knapp eine Medaille im Turmspringen. Martina Proeber, die Olympia-Zweite 1980, kam im Kunstspringen auf Rang sechs und viel Grund zum Jubeln hatte Ramona Wenzel. Sie errang Silber im Turmspringen hinter der Amerikanerin Wendy Wyland.

Falk Hoffmann vom erfolgreichen Aktiven bzw. Trainer zum „Unruheständler“

Falk Hoffmann, der spätere Nachwuchstrainer (Klassen 4-5) des WSC Rostock, wurde bei den 1982er WM – zum Abschluss einer langen und erfolgreichen aktiven Laufbahn – noch einmal Fünfter im Kunstspringen und Siebenter im Turmspringen. Von 2013 bis 2017 betreute Falk Hoffmann, der im Sommer 65 „Lenze“ feiert, in Rostock die jungen Nachwuchs-Talente. Seine Nachfolgerin, Wenke Warninck, ist ein Rostocker „Eigengewächs“, die ihre aktive Laufbahn beim WSC Rostock begann.

Falk Hoffmann wird nun in den „sportlichen Unruhestand“ gehen und kann auf eine lange Karriere als Aktiver und Trainer zurück blicken. 1961, als Neunjähriger, kam er zum Wasserspringen.

Vier Jahre später wurde er bereits Spartakiadesieger, errang 1967 Gold bei den Jugend-EM und avancierte 1969 zum DDR-Meister im Kunstspringen in der Halle und „Open Air“. In München 1972 erlebte er dann zum ersten Mal Olympia, konnte dort mit den Rängen 7 (Kunst) und 10 (Turm) überzeugen. Ein Jahr später folgte Bronze bei den ersten Weltmeisterschaften im Schwimmen, Synchronschwimmen, Wasserball und Wasserspringen in Belgrad in der Turm-Entscheidung.

In Montreal 1976, bei seinen zweiten Olympischen Spielen, gab es fast Medaillen für Falk. So belegte er im Kunstspringen Platz vier und im Turmspringen Platz sechs. Edelmetall sollte für den gebürtigen Chemnitzer, der für den SC Chemie Halle startete, aber 1977 bei den EM in Jönköping folgen: So erkämpfte er Gold im Kunstspringen und Bronze im Turmspringen. Bei den dritten Schwimm-WM 1978 im Westteil Berlins holte er zweimal Silber.

Höhepunkt – Olympia-Gold 1980

Der Höhepunkt in seiner Karriere waren jedoch zweifellos die Olympischen Spiele 1980 in Moskau, als er Olympiasieger vom Turm und Vierter im Kunstspringen wurde.

Zusammen mit Springern, wie Klaus Dibiasi, Franco Cagnotto, Greg Louganis, Bruce Kimball, Carlos Giron, Wladimir Alejnik, Alexander Portnow oder David Ambartsumyan prägte Falk Hoffmann das internationale Wasserspringen von 1967 bis 1982 massgeblich mit.

Von der Historie zur Gegenwart: Rostocker Talente mit überzeugenden Leistungen bei März-Wettkämpfen

Das ist jedoch „alles“ Historie. Das Wasserspringen in Deutschland, speziell in Rostock, hat durchaus eine hoffnungsvolle Gegenwart und Zukunft.

Beim Sieben-Länderkampf im Wasserspringen im französischen Bourg en Bresse überzeugten auch die Rostockerinnen Anna Shyrykhay und Jette Müller. Anna Shyrykhay erkämpfte drei Medaillen, so im Bereich A-Jugend im Kunstspringen vom Ein-Meter-Brett (Silber), im Kunstspringen vom Drei-Meter-Brett (Bronze) und im Synchronspringen, zusammen mit Annika Miethig (Silber). Jette Müller wurde im Bereich B-Jugend Fünfte im Kunstspringen vom Ein-Meter-Brett und Vierte im Kunstspringen vom Drei-Meter-Brett.

In der Gesamt-Wertung des Sieben-Länderkampfes im Wasserspringen zwischen Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Norwegen, Schweden, der Schweiz und Italien belegte die deutsche Mannschaft hinter Grossbritannien den Silber-Rang.

EURAWASSER-Cup mit Rostocker Edelmetall

Und beim 12.EURAWASSER-Cup im Wasserspringen in Rostock ersprangen die Rostocker Wassersprung-Talente siebenmal Edelmetall. Gold sicherte sich Iven Prenzyna (Jahrgang 2009).

Rostock bleibt also ein hoffnungsvoller Standort im Wasserspringen in Deutschland.

Weitere Informationen über das regionale, nationale und internationale Wasserspringen unter www.wsc-rostock.de, www.dsv.de und www.fina.org.

Marko Michels