Der IRONMAN auf Hawaii ruft

Rostocker Andreas Raelert wieder dabei

Es ist einmal wieder so weit – der IRONMAN auf Hawaii ruft.

Am Zweiten Oktober-Wochenende, am 10./11.Oktober, dürfen die „Ironmen“ und „Ironwomen“ ihr Können beweisen.

Blick in die Historie

In der Geschichte dieses traditionsreichen Triathlon-Wettbewerbes gab es seit 1974 schon einige großartige Helden – auch aus deutscher Sicht. Der erste deutsche Sieger war 1997 Thomas Hellriegel, dem 2004 sowie 2006 Norman Stadler , 2005 Faris Al-Sultan und 2014 Sebastian Kienle folgten. Der Rostocker Andreas Raelert schaffte auch schon viermal das Podest: 2009 Dritter, 2010 Zweiter, 2011 Dritter und 2012 Zweiter.

Im letzten Jahr triumphierte bei den Herren, wie erwähnt, Sebastian Kienle, bei den Frauen war die Australierin Mirinda Carfrae die Nummer eins.

Die meisten Siege gingen übrigens bei den Damen an Paula Newby-Frazer aus Simbabwe, die achtmal gewann (1986, 1988, 1989, 1991, 1992, 1993, 1994 sowie 1996 / 1993/94/96 für die USA startend), und bei den Herren Dave Scott (USA) bzw. Mark Allen (USA), die jeweils sechsmal Erster wurden. Scott gelang das 1980, 1982, 1983, 1984, 1986 sowie 1987 und Allen schaffte seine Siege 1989, 1990, 1991, 1992, 1993 und 1995.

USA am erfolgreichsten

Die meisten Podiumsplätze beim Hawaii-IRONMAN – Frauen und Herren kompakt – sicherten sich die USA mit 80, davon 30 Erfolge, Australien mit 26, davon 11 Erfolge, Kanada mit 26, davon 8 Erfolge, und Deutschland mit 26, davon 5 Erfolge.

Während sich die Triathletinnen und Triathleten auf Hawaii stets über 3,86 Kilometer Schwimmen plus 180 Kilometer Radfahren plus 42,195 Kilometer Laufen „schinden“ müssen, haben die olympischen Distanzler es da „einfacher“. Für diese stehen „nur“ 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen auf dem Programm.

Die WM auf den olympischen Distanzen im Rückspiegel

Weltmeister und Weltmeisterin auf der olympischen Distanz bereits in Chicago ermittelt

Das Großereignis für die Triathletinnen und Triathleten auf der olympischen Distanz ist in diesem Jahr allerdings schon Historie. Beim Finale der WM-Serie in Chicago Mitte September gewannen in der britischen Hauptstadt der Spanier Mario Mola und die Amerikanerin Gwen Jorgensen.

In der WM-Gesamtwertung 2015 setzten sich damit der Spanier Javier Gomez und die Amerikanerin Gwen Jorgensen durch. Die beste Gesamt-PLatzierung aus deutscher Sicht bei den Herren war der 23.Rang von Justus Nieschlag und bei den Frauen der 13.Rang von Rebecca Robisch.

In den jeweils 10 WM-Stationen 2015 – Abu Dhabi (März), Auckland (März), Gold Coast (April), Kapstadt (April), Yokohama (Mai), London (Mai), Hamburg (Juli), Stockholm (August), Edmonton (September) und Chicago (September) – setzten als Team die USA (8 x Gold, 6 x Silber, 2 x Bronze) bzw. Großbritannien (2 x Gold, 2 x Silber, 2 x Bronze) die sportlichen Akzente, bei den Herren waren dieses Spanien (4 x Gold, 7 x Silber, 4 x Bronze), Großbritannien (4 x Gold, 1 x Silber), Frankreich (1 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze) und Südafrika (1 x Gold, 2 x Bronze.

Die Einzel-Siegerinnen lauteten dabei Gwen Jorgensen (USA / 8 x) bzw. Vicky Holland (Großbritannien / 2 x) sowie Javier Gomez (Spanien / 2 x), Mario Mola (Spanien / 2 x), Jonathan Brownlee (Großbritannien / 2 x), Alistair Brownlee (Großbritannien / 2 x), Vincent Luis (Frankreich / 1 x) und Richard Murray (Südafrika / 1 x).

Anja Dittmer

Besonderes Triathlon-Jahr

Für die Triathletinnen und Triathleten ist 2015 schon ein besonderes Jahr. Vor 15 Jahren, bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, war Triathlon zum ersten Mal olympisch. Und – interessant besonders aus M-V-Sicht – damals startete eine gebürtige Neubrandenburgerin und zugleich Sportlerin des SC Neubrandenburg, die im September 2015 auch erst junge 40 wird: Anja Dittmer.

Anja mit herausragenden Erfolgen

Die Gesamt-Weltcup-Siegerin 2004 und Europameisterin 1999 schrieb dabei – auch wenn es bei Olympia leider nie zu einer Medaille reichte – Triathlon-Sportgeschichte, denn Anja nahm bislang an allen olympischen Wettkämpfen teil. Wieangemerkt, bereits 2000 als Brigitte Mc Mahon-Huber (Schweiz) vor Michellie Jones (Australien) die Olympia-Premiere bei den Frauen gewann und Deutschlands Stephan Vuckovic Zweiter bei den Herren wurde. Sie selbst belegte immerhin einen guten 18.Rang.

In Athen 2004 gab es für Anja dann die beste olympische Platzierung mit Rang elf – beim Sieg der für Österreich startenden Australierin Katie Allen vor Loretta Harrop (Australien).

Bei den Spielen 2008 in Peking lief es hingegen nicht wie gewünscht: Anja schaffte in der chinesischen Hauptstadt nur Rang 33. Den Olympiasieg erkämpfte die Australierin Emma Snowsill vor der Portugiesin Vanessa Fernandes. Deutschlands Jan Frodeno triumphierte bei den Herren.

Und bei den Spielen 2012 in London, ihren letzten Spielen, kam Anja noch einmal auf einen hervorragenden 12.Platz mit zwischenzeitlicher „Tuchfühlung“ zu den Medaillen-Plätzen. Vor drei Jahren sicherte sich mit Nicola Spirig wieder einmal eine Eidgenossin den Sieg vor Lisa Norden aus Schweden.

Im letzten Jahr, 2014, beendete Anja Dittmer ihre einzigartige leistungssportliche Karriere, ist jetzt Trainerin in Potsdam und kann sich irgendwann einmal auch einen Start beim Ironman vorstellen.

Das ist jedoch alles Historie. Nun werden aktuell die Champions über die langen Kanten auf Hawaii ermittelt…

Marko Michels

Foto (Michels): Anja Dittmer, die herausragende Triathletin aus Neubrandenburg.