Der City-Sport-Abendlauf in Rostock 2017

Viel mehr als Sport…


Hospize sind aus der moralischen Verpflichtung von Menschen für ihre sterbenskranken Mitmenschen entstanden.

Die tatsächlichen Kosten der Hospize werden durch die Kranken- und Pflegekassen nicht gedeckt. Deshalb ist jeder gefordert, sich nach seinen Möglichkeiten für die Sterbenskranken in unserer Mitte zu engagieren.

Ein Partner des Rostocker Hospizes ist der Laufsport geworden. Seit einigen Jahren organisiert das City-Sport Fachgeschäft in Rostock einen Abendlauf, dessen Erlös in vollem Umfang in die Einrichtung am Rostocker Südstadtklinikum fließt.

Für den Inhaber des Geschäftes, Erwin Gohlke, stellt sich das Thema ganz einfach dar, „Der Verlauf zu einer hohen Lebensqualität in der letzten Lebensphase führt natürlich über eine professionelle Pflege und individuelle Begleitung. Aber auch das Erfüllen der kleinen und großen Wünsche sind wesentlich und es ist notwendig zu unterstützen.“

Der Cheforganisator des Abendlaufes und Sohn des ehemaligen Spitzenleichtathleten Erwin Gohlke, dem früheren 800-Meter-Läufer und Vizehalleneuropameister von 1977, Peter Gohlke, setzte seinerseits hinzu: „Viele der Teilnehmer haben erkannt, dass diese Einrichtung nicht nur das Hospiz der Stadt Rostock ist. Es ist eine Einrichtung des Landkreises Rostock und auch deshalb, ist es sehr wichtig zu unterstützen.”

Die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer des Sportclubs Laage und auch die Ehrenamtler des Hospiz hatten bisher immer alles im Griff und jeder brachte sich auf seine Weise toll ein.

Freunde und Förderer präsentierten sich im Start- und Zielbereich der grünen Lunge von Rostock, und das kurzweilige Unterhaltungsprogramm mit Hüpfburg, Läufertombola und einer sehr gut aufgelegten Moderation sorgte auch bei den nicht laufenden Freunden und Familienangehörigen für beste Stimmung. In diesem Jahr findet der Lauf am 16.August, um 18.00 Uhr statt.

Andre Stache, SC Laage

Die Entwicklung:

2012: Teilnehmer: 158 Spendensumme: 1000 Euro
2013: Teilnehmer: 400 Spendensumme: 4200 Euro
2014: Teilnehmer: 696 Spendensumme: 7500 Euro
2015: Teilnehmer: 835 Spendensumme: 8672 Euro
2016: Teilnehmer: 1103 Spendensumme:13000 Euro
2017: ???

Wissenswertes:
Das stationäre Hospiz in Rostock, mit seinen zehn Einzelzimmern, in dem Schwerstkranke und Sterbende aufgenommen werden, ist eine Unterkunft für Menschen, die durch eine unheilbare Krankheit in ihre letzte Lebensphase gekommen sind und zu Hause nicht umfassend versorgt werden können.

Der Leiter des stationären Hospiz in Rostock, Herr Birger Birkholz, stellt dazu fest: “Neben einer fachkundigen palliativpflegerischen und palliativmedizinischen Versorgung und einer kompetenten liebevollen Begleitung sollen die Bewohner und deren Angehörige die Möglichkeit haben, ihren ganz normalen Alltag zu leben.“

Jede Spendensumme, die an das Hospiz fließt, hilft bei der Finanzierung der laufenden Ausgaben und der kleinen und großen Wünsche in der Hospiz-Arbeit. 90 % der von den Kranken- und Pflegekassen anerkannten Kosten des Hospiz-Aufenthaltes eines Bewohners erstattet die Kassen, 10 % und alle darüber hinaus anfallenden Kosten muss das Hospiz über Spenden finanzieren.

Angemerkt sei, dass in den vergangenen Jahren für die allermeisten Sportlerinnen und Sportler die Unterstützung dieser sportlich, caritativen Aktion eine Herzensangelegenheit geworden ist. AST

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Exkurs: Beitrag/Interview von MV-SCHLAGZEILEN mit Erwin Gohlke vom Februar 2014

Der 800 Meter-Lauf – eine deutsche EM-Erfolgsdiszplin bei den Herren / Nachgefragt beim Rostocker Lauf-Ass Erwin Gohlke

Zu den Erfolgs-Disziplinen in der EM-Geschichte der Leichtathletik aus deutscher Sicht gehört zweifellos der 800 Meter-Lauf der Männer. Seit den ersten EM 1934 in Turin stand dieser auf dem EM-Programm – der erste Europameister war dabei allerdings der Ungar Miklos Szabo.

Deutschland mit 7 x Gold im 800 Meter-Lauf der Herren

Die erste von sieben Goldmedaillen für Deutschland im 800 Meter-Lauf der Herren erkämpfte dann der Dresdner Rudolf Harbig 1938. Bei jenen EM gewann auch der gebürtige Greifswalder Manfred Bues das erste EM-Gold – mit der deutschen 4 x 400 Meter-Staffel – für das heutige M-V überhaupt.

Gleich zweimal 800 Meter-EM-Gold sicherte sich Manfred Matuschewski vom SC Turbine Erfurt 1962 und 1966. 1966 gab es sogar einen deutschen Dreifach-Erfolg, denn auf den Rängen zwei und drei „landeten“ der Münsteraner Franz-Josef Kemper und der Berliner Bodo Tümmler.

Weitere EM-Goldmedaillen im 800 Meter-Lauf der Herren für Deutschland holten 1969 Dieter Fromm (SC Turbine Erfurt), 1978 Olaf Beyer (ASK Vorwärts Potsdam), 1982 der Bayer Hans-Peter Ferner und 1998 der Thüringer Nils Schumann.

Den vorerst letzten EM-Titel im 800 Meter-Lauf der Herren, 2012 in Helsinki, sicherte sich Dimitri Borsakowski aus Russland.

Deutschland am erfolgreichsten

Die erfolgreichste Nation in der EM-Disziplin „800 Meter-Lauf der Herren“ zwischen 1934 und 2012 ist indes Deutschland (mit DDR, Westdeutschland und vereint) mit 7 x Gold, 2 x Silber, 6 x Bronze, vor Großbritannien mit 4 x Gold, 6 x Silber, 5 x Bronze, Russland (mit UdSSR) mit 2 x Gold, 1 x Silber und Ungarn mit 2 x Gold.

Tja – und auch Mecklenburg-Vorpommern einige international erfolgreiche Mittelstreckler vorweisen…

Im Blick – Erwin Gohlke

Einer der diesbezüglich in der Vergangenheit einige Erfolge erreichte, ist Erwin Gohlke aus Rostock, der kürzlich seinen 60.Geburtstag feierte und zurzeit auch Trainer beim 1.LAV Rostock sowie Inhaber des Fachgeschäftes „City Laufsport“ in Rostock ist.

In seiner aktiven leistungssportlichen Karriere startete Erwin Gohlke für den SC Neubrandenburg und konnte insbesondere bei den Junioren-Europameisterschaften 1973 in Duisburg überragende Erfolge erkämpfen. So wurde Erwin Gohlke seinerzeit Dritter über die 800 Meter hinter Steve Ovett (Großbritannien), den späteren Olympiasieger 1980, und Willi Wülbeck (Westdeutschland), den späteren Weltmeister 1983. Mit der DDR-Staffel gewann Erwin Gohlke über die 4 x 400 Meter, zusammen mit Udo Gehrmann, Jürgen Utikal und Dietmar Krug, 1973 sogar Junioren-EM-Gold.

Bei den Hallen-Europameisterschaften in San Sebastian vier Jahre später, 1977, belegte Erwin Gohlke Platz zwei hinter Sebastian Coe (Großbritannien), den späteren Olympiasieger 1980 und 1984 über die 1500 Meter. Die Plätze drei und vier sicherten sich 1977 der Schweizer Rolf Gysin und der UdSSR-Läufer Wiktor Anochin.

Wie beurteilt nun Erwin Gohlke die kommenden Leichtathletik-Monate?

Nachgefragt

Erwin Gohlke über das Leichtathletik-Jahr 2014, die kommenden leichtathletischen Saison-Höhepunkte, die Ambitionen der Leichtathletinnen sowie Leichtathleten aus M-V und den Leichtathletik-Nachwuchs hierzulande

„Hoffe auf eindrucksvolle Ergebnisse…“

Frage: Das Jahr 2014 ist auch ein Jahr der Leichtathletik-EM. Was erhoffen Sie sich leichtathletisch von den kommenden Höhepunkten?

Erwin Gohlke:  Von einem derartig ereignisreichen Leichtathletik-Jahr erhoffe ich mir von den europäische Spitzen-Athletinnen bzw. -Athleten eindrucksvolle Ergebnisse und dass diese – angesichts der starken Konkurrenz vom amerikanischen Doppelkontinent und aus Afrika – mithalten werden.

Großartig wäre es, wenn durch eine entsprechende TV-Berichterstattung der Laufsport auch hierzulande noch mehr Präsenz erlangen könnte.

Frage: Was erwarten Sie dabei von den Assen aus MV?

Erwin Gohlke: Noch steht ja nicht fest, wer Mecklenburg-Vorpommern bei den EM in Zürich vertreten wird, aber ich erwarte von unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern engagierte Auftritte und den festen Willen, ihre Disziplinen mit möglichst maximalen Erfolgen zu bestreiten. Das wird bei starker Konkurrenz sicher nicht leicht.

Frage: Wie ist es eigentlich aus Ihrer Sicht um den Leichtathletik-Nachwuchs in M-V bestellt – speziell in Rostock?

Erwin Gohlke: Der Leichtathletik-Nachwuchs ist in der Breite relativ schwach, allerdings gibt es einige Ausnahme-Athletinnen und -Athleten, die den Sprung in den internationalen Elite-Bereich schaffen könnten.

Frage: Welchen sportlichen Herausforderungen stellen Sie sich immer noch?

Erwin Gohlke: Ich nehme noch immer an kleineren Volksläufen teil, die ich ohne größere Vorfälle bestehen möchte. Außerdem ist es stets mein Ziel, mit meiner Fußballgruppe siegreich vom Platz zu gehen.

Vielen Dank und weiterhin bestes sportliches Engagement!

Marko Michels