Demografische Entwicklung zwingt zum Handeln

Dr. Norbert Nieszery und Jörg Heydorn:  Die SPD-Landtagsfraktion beschäftigte sich heute auf einer Fachtagung mit dem wichtigen Thema der Altersmedizin.
Die demografische Struktur Mecklenburg-Vorpommerns ist dadurch geprägt, dass der Anteil der älteren Menschen bei uns stetig zunimmt. Wir nehmen damit quasi eine Entwicklung vorweg, die in den nächsten Jahren auch auf die übrige Bundesrepublik zukommen wird. Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2050 jeder Dritte älter als 60 Jahre alt ist. Zugleich herrscht in unserem Bundesland bereits jetzt ein Mangel an Ärzten und Pflegekräften, der sich in den nächsten Jahren noch verschärfen wird. Diese Diskrepanz stellt die Gesundheitspolitik vor große Herausforderungen.

Dr. Norbert Nieszery, der Fraktionsvorsitzende und gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, beschreibt in seinem Grußwort das Anliegen der Fachtagung: „Wir müssen gemeinsam mit allen Akteuren im Gesundheitswesen Lösungen finden, wie wir die Bedarfe in der Altersmedizin in Zukunft decken können. Dabei muss es zum einen um bessere Rahmenbedingungen gehen, wie z.B. eine stärkere Vernetzung der Angebote, Schaffung neuer Anreize für Altersmediziner im ländlichen Raum oder auch spezielle Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote. Zum anderen müssen wir auch die Frage beantworten, welche finanziellen Ressourcen die Gesellschaft für eine angemessene medizinische Versorgung ihrer älteren Mitbürger einsetzen will.“

Der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jörg Heydorn, fasste die Ergebnisse der Tagung so zusammen: „Durch die Tagung und die angeregte Diskussion der fachkundigen Teilnehmer ist es gelungen, mehr politische Aufmerksamkeit auf das Thema  Altersmedizin in MV zu lenken. Es ist deutlich geworden, dass wir die verfügbaren Ressourcen stärker auf die ältere Bevölkerung fokussieren müssen, denn die demografische Herausforderung ist nicht aufzuhalten. Um dennoch eine angemessene medizinische Versorgung sicherzustellen zu können, schlage ich einen Runden Tisch vor, bei dem die innovativen Ideen, die heute angesprochen worden sind, aufgegriffen werden. So wurde z.B. ein Lehrstuhl für Geriatrie angeregt und das Konzept der demenzfreundlichen Kommune, das bereits in Berlin erfolgreich läuft, vorgestellt. Des Weiteren wurde die Entwicklung eines speziellen Behandlungsleitfadens für geriatrische Krankheitsbilder eingefordert. Die bereits von der SPD-Fraktion vorangetriebene flächendeckende Einrichtung von Pflegestützpunkte fand breite Unterstützung. Weitere wichtige Themen waren die ambulante Nachversorgung älterer Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt, die verstärkt aufsuchende Arbeit einer Geriatrie-Gemeindeschwester AGNES und der effektive, patientenschonende und zielgerichtete Einsatz von Medikamenten.“