Debatte zur Leiharbeit im Landtag

Seidel: Zeitarbeit ist Instrument im ArbeitsmarktIn Mecklenburg-Vorpommern gab es im vergangenen Jahr knapp 10.000 Beschäftigte in Zeitarbeitsverhältnissen. „Mit einer Quote von 1,9 Prozent lag das Land deutlich unter den Werten in anderen Bundesländern“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel am Donnerstag Abend bei einer Debatte zum Thema Leiharbeit im Landtag. „Das Instrument Zeitarbeit funktioniert derzeit zur Zufriedenheit von Unternehmen und Arbeitnehmern, es ermöglicht flexible Reaktionen auf Nachfrageschwankungen zu kalkulierbaren Kosten.“

„Zeitarbeit hat auch Vorteile für Arbeitnehmer“, sagte Seidel. „Sie bietet Einstiegschancen für Arbeitslose und Berufsanfänger. Rund zwei Drittel der Mitarbeiter in Zeitarbeitsfirmen waren vor ihrem Eintritt in die Firma ohne Beschäftigung. Und für jeden vierten Zeitarbeiter führte die Beschäftigung zur Festanstellung.“

„Auf Bundesebene hat sich die Große Koalition im Rahmen des Konjunkturpaketes II auf die Einführung einer Lohnuntergrenze für rund 700.000 Leiharbeiter in der Zeitarbeitsbranche geeinigt“, sagte Seidel. Mit der Regelung bleibe die Tarifautonomie gewahrt, die zielgerichtete Weiterentwicklung des Rechtsrahmens werde unterstützt.

„Wir müssen aber überzogene Reaktionen der Politik vermeiden und vermeintlich sozial gerechte Lösungen nicht in Form staatlicher Regulierungen suchen“, sagte Seidel. „Das Ergebnis wäre eine höhere Arbeitslosigkeit und damit weniger soziale Gerechtigkeit. Lösungen dürfen nicht dazu führen, dass diejenigen, denen man helfen wollte, vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden und zurück in die Abhängigkeit staatlicher Fürsorge fallen.“