Das MV-Wetter im NDR hat Geburtstag

Ihnen ist kein Regen zu nass, kein Wind zu stürmisch und kein Winter zu kalt, um das Wetter am Abend in die gute Stube zu senden.

Die „Wetterfrösche“ von Hiddensee stehen nicht einfach vor der Wetterkarte, sie gehen für das NDR Nordmagazin mit der Kamera vor die Tür. Das Wetter findet schließlich draußen statt! Und so entstehen auch die legendären Fernsehaufnahmen, wenn Orkanböen Stefan Kreibohm, Thomas Globig oder Juliane Pestel aus dem Bild zu wehen drohen.

Am kommenden Sonnabend, 30. August, kann das Team von Jörg Kachelmann ein kleines Jubiläum feiern: 10 Jahre Wetterstudio auf Hiddensee. Unzählige Wetterberichte haben in dieser Zeit für zuverlässige Prognosen gesorgt. Die Vorhersagen von der Insel belegen den Spitzenplatz auf der Beliebtheitsskala im Hörfunk und Fernsehen. Schließlich brauchen alle das Wetter- besonders Touristen, Wassersportler oder Landwirte. Muss der Regenschirm eingesteckt werden, kann der Grillabend stattfinden oder heißt es den Pullover wieder bereitlegen? Für die richtige Vorhersage sorgt das deutschlandweit dichteste Netz mit 50 Messstationen im Land. So erfahren die NDR 1 Radio MV Hörer das Wetter aus jeder Ecke des Landes. wetterteam28082008.jpg

Mit Satelliten -und Computerunterstützung entstehen die Berichte im NDR Wetterstudio auf Hiddensee. Hinzu kommen die Pollenflugvorhersage oder der Urlauberservice mit Sonnenbrandgefahr, Regenwahrscheinlichkeit, Wassertemperaturen und das Wetter für Segler und Surfer. Mehrmals am Tag wird das NDR Wetterstudio auf Hiddensee live in das Programm von NDR 1 Radio MV geschaltet. Zu sehen gibt es das Wetter in Mecklenburg-Vorpommern jeden Abend in Land und Leute um 18 Uhr und im Nordmagazin ab 19.30 Uhr im NDR Fernsehen.

„Dies alles zeigt, dass der NDR der Wettersender in Mecklenburg-Vorpommern ist“, so das Fazit von Elke Haferburg, Direktorin des NDR Landesfunkhauses. „Wie setzen dabei auf die ausgewiesene Kompetenz des NDR Wetterstudios auf Hiddensee: Wetter aus Mecklenburg-Vorpommern für Mecklenburg-Vorpommern“.

Nicht nur NDR 1 Radio MV und das Nordmagazin nutzen die Wetterexperten von Hiddensee. Mittlerweile werden auch weitere ARD-Hörfunkwellen mit den entsprechenden Wetterberichten versorgt. Längst ist der Leuchtturm auf Hiddensee durch die Vorhersagen im Nordmagazin und in der ARD zum Wahrzeichen des Landes geworden. Viele Zuschauer haben sich inspiriert durch die Bilder auf den Weg an die Ostseeküste gemacht. Die „Wetterfrösche“ von Hiddensee sind mittlerweile deutschlandweit bekannt. Stefan Kreibohm, Mann der ersten Stunde, rangiert auf der Beliebtheitsskala in Mecklenburg-Vorpommern ganz oben. Nach einem Aufruf im Nordmagazin konnte er sich vor selbstgestrickten Schals und Mützen kaum retten.

Die Erfolgsgeschichte zeigt auch Meteomedia-Chef Jörg Kachelmann, dass er vor zehn Jahren den richtigen Ort wählte: „ Ich dachte, dass eine einsame Ostseeinsel mit einem Leuchtturm wunderbar für ein Wetterstudio wäre. Als wir dann eröffneten, habe ich schmerzhaft erfahren, dass die Insel nicht sehr einsam ist. Aber sie ist dennoch eine der schönsten Inseln der Welt!“

Geschichten aus ihrer täglichen Arbeit können die Meteorologen genügend erzählen. Dazu gehören Stromausfälle, technische Probleme oder schlaflose Orkannächte. Im Ein-Mann/Frau-Betrieb entstehen die Vorhersagen, mit dem Fahrrad und Kameraausrüstung im Anhänger geht es zum Leuchtturm zur Fernsehaufzeichnung. Bei jedem Wetter. Mit dabei sind häufig Touristen, die auch mal gern durchs Bild laufen, aus dem Hintergrund winken oder nach dem Strandwetter aus erster Hand fragen. Von halsbrecherischen Fahrradfahrten in der Dunkelheit bis zur letzten Fähre am Ende des Dienstes können alle berichten, bis Ende 2005 noch vom alten Standort auf dem Dornbusch.

Der Umzug des Wetterstudios in das Obergeschoss vom Hafengebäude in Kloster bedeutete vor allem bessere Arbeitsbedingungen für das Team. „An- und Abreise kommen nun nicht mehr einer Expedition gleich“, sagt Thomas Globig. Übernachtet wird aber weiterhin unter den Wetterkarten im Büro.  Auch wenn das Inselleben sicherlich kein Urlaub bedeutet, lautet das Resümee nach zehn Jahren auch von Stefan Kreibohm, „an einem der schönsten Flecken dieser Welt arbeiten zu dürfen. Und es können, wenn es nach mir geht, noch 100 Jahre werden!“