Das Jahr 2015 aus Sicht des Greifswalder Oberbürgermeisters

Nachgefragt bei Dr. Stefan Fassbinder

Das Jahr 2015 ist im Endspurt. Zwischen dem Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen bis hin zu den baldigen Silvesterläufen gab es viele Ereignisse – traurige, freudvolle und nachdenkliche.

Greifswald  „bekam“ 2015 auch „etwas“ – endlich einen neuen Oberbürgermeister – Dr. Stefan Fassbinder.

Wie beurteilt nun  Dr. Stefan Fassbinder das Jahr 2015?!

Dr. S.Fassbinder über das vergangene Jahr aus regionaler bzw. internationaler Sicht, wichtige Ereignisse 2015, die kommenden Feiertage und seine Wünsche an die Greifswalderinnen bzw. Greifswalder für 2016

„Ein Jahr, in dem sich möglichst viele Hoffnungen erfüllen…“

Frage: Was waren für Sie die besonderen Ereignisse des Jahres – global betrachtet? Was bewegte Sie in den zurückliegenden Monaten?

Dr. Stefan Fassbinder: Die Welt bewegt die Kriege in Syrien und Irak, deren Folgen wir mit den Flüchtlingen und auch den fürchterlichen Anschlägen in Frankreich nun auch in Europa ganz direkt spüren. Leider sind dies nicht die einzigen bewaffneten Auseinandersetzungen, die wir erleben müssen. Aber es gab auch die Annäherung zwischen USA und Kuba und den Übergang zur Demokratie in Myanmar als positive Entwicklungen.

Frage: Wie verlief aus Ihrer Sicht 2015  für Greifswald?

Dr. Stefan Fassbinder: Greifswald hat 2015 erneut an Attraktivität und Ausstrahlung gewonnen. Entgegen dem Trend in anderen Regionen und Städten können wir uns über einen weiteren Bevölkerungszuwachs freuen.

Gewachsen ist unsere Stadt auch in baulicher Hinsicht. Das Westend ist schöner geworden, die Bereiche am Mühlentor, am Fangenturm und um den Lubminer Platz sind umgestaltet, Bahnhofsvorplatz und Busbahnhof Süd sind saniert. Die Fertigstellung der Käthe-Kollwitz-Grundschule war zweifelsohne ein besonderer Höhepunkt.

In dem komplexen Projekt wurde der Altbau saniert, durch ein modernes, nachhaltig gebautes Gebäude ergänzt und mit dem neu gestalteten Innen- und Pausenhof komplettiert.

Wie viele Kommunen in Deutschland stellt sich auch Greifswald seit dem Sommer 2015 einer neuen Herausforderung. Wir nehmen Menschen auf, die aus Kriegs- und Krisengebieten der Welt flüchten, alles hinter sich lassen müssen und auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Wir können, wir wollen diese Hilfe bieten und Willkommenskultur gestalten.

Die bestehenden Herausforderungen der aktuellen Flüchtlingsthematik sehe ich auch als Chance für unsere Stadt, die wachsen und bunter werden kann. Ich bin sehr dankbar für das vielfältige ehrenamtliche Engagement im Zusammenhang mit der Unterbringung und Betreuung Asylsuchender sowie in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen.

Geprägt war das Jahr für Greifswald auch durch die Oberbürgermeisterwahl am 10.Mai, die einen Wechsel in der Führung der Stadt mit sich brachte, sowie die sich daran anschließende Auseinandersetzung um die Gültigkeit der Wahl. Erst am 1.November konnte ich das Amt des Oberbürgermeisters antreten. Eine noch laufende Klage gegen die Wahl wird uns noch 2016 beschäftigen.

Frage: Die letzten Tage des Jahres… Wie sehen diese für Sie zwischen Adventslichtern, Weihnachtsbaum und Silvester-Raketen aus?

Dr. Stefan Fassbinder: Im Mittelpunkt der letzten Tage des Jahres stehen das Weihnachtsfest mit seiner universellen Botschaft der Menschlichkeit und der Übergang in das neue Jahr. Ich werde viel Zeit mit der Familie verbringen, aber auch an einigen Tagen versuchen, auf dem Schreibtisch Liegengebliebenes abzuarbeiten.

Frage: Was wünschen Sie den Greifswalderinnen und Greifswaldern – und nicht nur diesen – zum Neuen Jahr?

Dr. Stefan Fassbinder: Ich wünsche allen, dass 2016 ein Jahr wird, in dem sich viele Hoffnungen erfüllen und es wenige Enttäuschungen gibt.

Letzte Frage: Am 31.Dezember findet der 40.Greifswalder Silvesterlauf statt. Etwas für Sie?

Dr. Stefan Fassbinder: Sportliches Laufen ist nicht so meine Sache. Ich bin mehr der Wanderer, Schwimmer und Radfahrer.

Vielen Dank, weiterhin bestes Engagement für Greifswald sowie Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Weihnachtsfest, einen optimalen Jahreswechsel 2015/16 und alles erdenklich Gute im kommenden Jahr!

Marko Michels