Bütikofer: EU-Verkehrsausschuss hält an Fehmarnbelt-Querung fest

Bei der Abstimmung im Verkehrsausschuss zum Marinescu-Bericht über ein „Europäisches Schienennetz für einen wettbewerbsfähigen Güterverkehr“ halten die großen Fraktionen an der Fehmarnbelt-Querung fest.

Der Vorschlag der Grünen, den Güterverkehrskorridor Stockholm-Süditalien nicht über Hamburg und Innsbruck zu führen, sondern stattdessen die alternative Verbindung Rostock-Kopenhagen zu nutzen, wurde abgelehnt. Dazu erklärt die grüne Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer:

„Dass Verkehrsströme im Korridor Stockholm-Süditalien über die Fehmarnbelt-Querung geleitet werden sollen, widerspricht jeder Vernunft und kann verkehrspolitisch nicht erklärt werden. Warum die großen Fraktionen im Verkehrsausschuss dennoch weiterhin auf die Fehmarnbelt-Querung setzen, bleibt mir schleierhaft“, so Reinhard Bütikofer. Mit der Verbindung Rostock-Kopenhagen steht heute schon eine kürzere und umweltfreundlichere Alternative zur Verfügung. Der Ausschuss begrüßte zwar die Integration des Seeverkehrs in die Korridore, ließ die Verbindung Rostock-Kopenhagen jedoch völlig unbeachtet.

Für die Fehmarnbelt-Querung ist bislang noch nicht einmal klar, ob es eine Brücke oder ein Tunnel geben soll. Unklar ist auch die Finanzierung der Hinterlandanbindung in Deutschland. Die Strecke über Rostock könnte nicht nur schneller und günstiger fertiggestellt werden, sondern sie ermöglicht den LKW-Fahrern auch die Einhaltung ihrer Ruhezeiten auf den Fähren.

„Andernorts versucht man Wege zu verkürzen und klima- und umweltfreundliche Lösungen zu finden und hier forciert man ein fragwürdiges Bauprojekte mit negativen Konsequenzen für das Klima und den Verkehr“, sagt Bütikofer.

Erik Lohse