Bündnis 90/Die Grünen rufen am Welt-AIDS-Tag zur Solidarität auf

Bundesweit sterben jährlich rund 600 Menschen an den Folgen der Immunschwächekrankheit.

Schwerin – Der Internationale Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember erinnert seit 1988 an die Immunschwächekrankheit AIDS. Unter dem diesjährigen Motto „Positiv zusammen leben. Aber sicher!“ nutzen weltweit wieder verschiedenste Organisationen die Gelegenheit, um Solidarität mit Erkrankten, HIV-Infizierten und betroffenen Angehörigen oder Familien zu zeigen und einzufordern. „Es ist leider traurige Realität, dass Betroffene immer noch Ausgrenzung und Ablehnung erfahren müssen “, so Andreas Katz, Landesvorsitzender der Bündnisgrünen M-V. „Es ist nicht tragbar, dass Menschen aufgrund von Krankheit diskriminiert oder ausgeschlossen werden und so ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, mit allem was dazu gehört, einbüßen. Darauf müssen wir aufmerksam machen.“ Die Bündnisgrünen setzen sich in MV unter anderem für einen Aktionsplan gegen Homophobie ein, der neben einer ausreichenden Finanzierung von Vereinen und Selbsthilfeeinrichtungen auch eine bessere Präventions- und Aufklärungsarbeit – auch an Schulen! – sowie die Gründung einer Landes-Antidiskriminierungsstelle vorsieht.

In Mecklenburg-Vorpommern leben derzeitig etwa 500 Menschen mit HIV und AIDS. Bundesweit sterben jährlich rund 600 Menschen an den Folgen der Immunschwächekrankheit. Bei bundesweit rückläufigen Zahlen wurde in Mecklenburg-Vorpommern 2011 mit etwa 25 Neuinfektionen die gleiche Zahl wie im Vorjahr verzeichnet. Andreas Katz fordert: „Ein offener Umgang mit dem Thema HIV und AIDS ist nach wie vor die beste Prävention. Wichtig ist vor allem, dass sich Eltern mit ihren Kindern darüber auseinandersetzen und so auch Sex und Verhütung von Grund auf offen behandelt werden.“

Unterstützung, Beratung und Information finden Betroffene und Interessierte beispielsweise bei AIDS-Hilfevereinen. Diese stehen laut Tom Scheel, Sexualpädagoge im Centrum für sexuelle Gesundheit e.V. Rostock (CSG), im kommenden Jahr vor dem Problem, dass es nahezu unmöglich ist, den geforderten Eigenanteil aufzubringen. „Bei den eingereichten Förderanträgen klafft eine Lücke von fast 50.000 Euro“, so Scheel. „Problematisch ist, dass die Vereine kaum Möglichkeiten haben, Eigenmittel zu erwirtschaften. Eigenmittel setzen sich überwiegend aus Spenden zusammen und Spenden sind in den letzten Jahren rückläufig.“ „Die Kombination von Beratung, konkreter Hilfe und Information hat sich bisher bewährt“, meint Andreas Katz dazu. „Rückläufige oder stagnierende Infektionszahlen dürfen nicht dazu verleiten, diese wichtigen Aufgaben in Mecklenburg-Vorpommern zu vernachlässigen. Bund, Land und Kommunen sind hier weiterhin gefragt, Spenden helfen zusätzlich.“

Quelle: Bündnis 90/Die Grünen M-V