Breite gesellschaftliche Debatte über Kunst und Kultur erforderlich

Die von der Landesregierung für 2010 angekündigte zweite Analyse zur Entwicklung von Kunst und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern muss nach Auffassung des kulturpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Torsten Koplin, zum Anlass genommen werden, eine breite gesellschaftliche Debatte zur kulturellen Vielfalt und den dafür erforderlichen Rahmenbedingungen zu führen.

„Deshalb stellen wir auf der morgigen Landtagssitzung den Antrag, dass die Landesregierung im ersten Halbjahr 2011 zu einem Kulturkonvent einlädt“, erklärte Koplin am Donnerstag. Dort könnten sich Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffende und -interessierte darüber austauschen, wie kulturelles Handeln konkret auf die Entwicklung unseres Bundeslandes Einfluss nehmen kann“, so Koplin. Mit Blick auf die komplexen Krisenprozesse und deren negative Auswirkungen auf den Alltag vieler Menschen, darunter auch Künstlerinnen und Künstler, sollte darüber diskutiert werden, was Kultur als Trägerin von Identitäten, Werten und Lebenssinn zur Veränderung der Gesellschaft leisten kann und zu leisten bereit ist.

„Unsere Zukunftsfähigkeit hängt auch von Möglichkeiten zur Teilhabe an Kultur, an den Werken der Künste wie auch an den neuen Kommunikationsformen der Medien ab“, sagte Koplin. Sie würden zunehmend über soziale Chancen, reale Freiheit und gesellschaftliche Partizipation jeder und jedes Einzelnen entscheiden. „Schon längst wurden Kunst und Kultur in eine Rechtfertigungsrolle gedrängt. Kulturpolitik darf nicht länger Verteidigungspolitik sein, sondern sie muss ressort- und ebenenübergreifend Offensivpolitik werden. Ein Konvent kann dafür das Bewusstsein schärfen.“