Borst: Kein Tornado über Schwerin

Nein, ein Kenner des Flugverkehrs ist der Schweriner Stadtarchivar, Rainer Blumenthal, sicher nicht:

Denn das von ihm über Schwerin fotografierte Flugzeug und fälschlicher Weise als Panavia PA-200 Tornado identifizierte Luftfahrzeug ist in Wirklichkeit eine McDonnell Douglas F-4F Phantom wie auf dem Foto Seite 4 der heutigen SVZ-Ausgabe ersichtlich. Die Fotomontage auf Seite 1 möchte ich hier nicht weiter kommentieren…

Im Rahmen der Transparenz, gibt es die Möglichkeit, bei der Luftwaffe konkrete Flüge nachzuvollziehen. Gefühlte Flughöhe selbst ernannter Experten kann also für den jeweiligen Flug anhand von Datum und Uhrzeit exakt nachvollzogen werden.

Pauschale Aussagen über Flüge der Luftwaffenjets lassen sich auf keinen Fall, wie in diesem Artikel geschehen, machen. Für jeden einzelnen Flug gibt es einen Flugauftrag, der die vorgegebene Mindestflughöhe über Grund abhängig von dem Trainingsauftrag enthält und alle Geschwader haben begrenzte Kontingente für Tiefflüge unter 1.000 Fuß (ca. 300 m). Letztere werden sie sicher nicht immer wieder mittwochs über Schwerin verschleudern, um die Stadt aus der Vogelperspektive zu betrachten…

Hier wird ein Problem herbeigeredet, das keines ist. Ein Luftwaffenjet, der über Schwerin fliegt, ist innerhalb von Sekunden wieder verschwunden. Und selbst dann, wenn ein solcher Überflug ein paar Minuten dauert, sollten wir uns vor Augen führen, dass die Luftwaffe nicht zum Spaß, sondern zu Trainingszwecken für Einsätze ihre Flüge durchführt. Selbst Gegnern von Einsätzen der Bundeswehr dürfte daran gelegen sein, dass die Piloten und Waffensystemoffiziere der Luftwaffe ebenso wie ihre KameradInnen bei Heer und Marine so professionell wie nur möglich auf ihre Einsätze vorbereitet werden. Hier geht es um Übungseinsätze für reale und nicht selten lebensbedrohliche Situationen, die nie mehr über eine Richtigstellung in einem Zeitungsartikel umgekehrt werden können. Zinksärge wollen wir alle nicht!