JUNIOR:ING 2007 – Was erfinden!

„Nachwuchsingenieure“ begeistern mit ihren Ideen

Nach dem Erfolg von 2005 haben die Ingenieurkammer und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zum zweiten Mal den Schülerwettbewerb JUNIOR:ING – Was erfinden! ausgelobt.

Die Schüler erhielten ihre Preise aus den Händen von Landtagsvizepräsident Hans Kreher, dem Schirmherrn unseres Schülerwettbewerbes, Bildungsminister Henry Tesch und Ingenieurkammerpräsident Peter Otte. Die Gewinner erhielten Preise im Gesamtwert von 3.500 Euro. Neben ihrem Preisgeld bekamen die Schüler einen MP3-Player mit integriertem Radio und USB-Stick.

In zwei Wertungsgruppen Klassen 5 – 8 und Klassen 9 – 13 hatten die Jurymitglieder zu entscheiden. Und sie hatten keine leichte Arbeit. Insgesamt sind 27 Bewerbungen mit den unterschiedlichsten Themen zum Schülerwettbewerb eingegangen, an denen 81 Schüler beteiligt waren. Die Projekte zeugten eindrucksvoll von der Phantasie und Kreativität, praktischem Denkvermögen und dem dazugehörigen Sinn für die Realität der jungen Leute. Bildungsminister Tesch zeigte sich beeindruckt von den Ideen der Schüler.“ Es ist erstaunlich, was die Phantasie der Kinder hervorbringt, mit welcher Kreativität sie ihre Ideen umsetzen. Hier zeigen sich Talente, die sonst eher im Verborgenen wirken. Dieser Wettbewerb ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, das Interesse der Kinder für naturwissenschaftliche und technische Arbeiten zu wecken, und er ist eine sehr geeignete Form der Berufsorientierung. Damit kann man nicht früh genug beginnen.“

Wertungsgruppe 1, Klassenstufe 5 – 8

Der 1. Preis (500 Euro) ging an Christoph Janetzki (Zarchlin/Gymnasium Lübz) für sein „Intelligentes Abtausystem für verschneite Reflektoren von Straßenbegrenzungspfählen“.

Christoph bemerkte verschneite Straßenbegrenzungspfeiler im Winter und sah eine Gefahr für Autofahrer, die es zu beseitigen galt. Erwähnenswert sind die Vorüberlegungen mit technisch genauen und korrekten Zeichnungen. Am Ende hat Christoph einen Prototypen entwickelt, der sich sehen lassen kann. Die vielen Überlegungen von der Konzeption bis hin zur Umsetzung einer Lösung, die sich Christoph mit 12 Jahren bei der Lösung dieses Problems gemacht hat, sind bemerkenswert, urteilte die Jury.

Lob und Anerkennung gab es für den 2. Preisträger (400 Euro) Jonathan Janetzki (Zarchlin/Schule am Klüschenberg Plau am See) für seine „Entwicklung einer offenen, aber katzenundurchlässigen Sandkastenabdeckung“.

Maschendraht, befestigt auf einem Rahmen aus Dachlatten – so einfach, aber auch so wirkungsvoll ist die Erfindung des 10jährigen. Seine systematische Vorgehensweise bei der Lösung der technischen Aufgabe ist eines Ingenieurs würdig. Mit der anschaulichen und verständlichen Beschreibung seiner pfiffigen Erfindung überzeugte Jonathan Janetzki auch die Jury.

Mit dem 3. Preis (300 Euro) wurde der Hotelfahrstuhl von Angelina Rockstroh, Greta Pohl und Nele Lauenstein von der Werkstattschule in Rostock ausgezeichnet. Unter Anleitung der Betreuungslehrerin Dörte Pankow entwickelten die 3 Schülerinnen einen runden Aufzug für ein rundes Hotel. Neben ihrem luxuriösen Fahrstuhl haben Angelina, Greta und Nele auch an die Ausgestaltung des Hotels gedacht und zusätzlich einfache Zeichnungen und Beschreibungen mehrerer Stockwerke angefertigt. Vor allem die technischen Lösungsansätze und die Umsetzung im Modell überzeugten die Jury.

Wertungsgruppe 2, Klassenstufe 9 – 13

Mit außergewöhnlichen Leistungen überzeugte Karl Wruck, (Innerstädtisches Gymnasium Rostock) die Jury und wurde mit seinem Projekt „Festspielhaus Rostock – Entwurf eines Vierspartentheaters“ mit dem 1. Preis belohnt.

Karl Wruck hat sich zum Ziel gesetzt, in der konkreten Realität seiner Heimatstadt Rostock ein Festspielhaus zu entwerfen, das „alten Problemen von Vierspartentheatern neue technische und räumliche Lösungsansätze“ bietet. Bei der Umsetzung seines Projektes zeigte Karl weit überdurchschnittliche Sachkenntnisse auf verschiedenen maßgebenden Gebieten. Ein umfangreiches fachliches Wissen, die Liebe zur Baukunst, die Verbindung von Funktionalität und ästhetischer Schönheit bis ins Detail sind nicht zu übersehen. Hier hat ein junger Abiturient seine Berufung und seinen Beruf gefunden.

Der 2. Preis (600 Euro) ging an Marco Henke, Stefan Eichhorn, Tony Wohlfeil und Michael Girbig von der Beruflichen Schule „Johann Heinrich von Thünen“ Güstrow/Bockhorst für die Entwicklung ihrer „Zwangshaltebucht für Falschfahrer“. Zusammen mit ihrem Betreuer Dipl.-Ing.(FH) Holger Stolz entwickelten sie Haltebuchten auf Autobahnen, die in entsprechenden Abständen wechselseitig auf den Mittelstreifen angeordnet werden. Falschfahrer können, wenn sie ihr Problem erkannt haben, diesen geschützten Standort relativ gefahrlos anfahren, anhalten und hier auf die entsprechende professionelle Hilfe warten.

Die Jury hat diese einfach zu realisierende, geniale Idee zur Eindämmung einer ernsthaften Gefahr im Straßenverkehr und vor allem zum Schutz von Menschenleben überzeugt.

Mobilität, lat. mobilitas kennzeichnet die Beweglichkeit – als geistige Mobilität die Fähigkeit, flexibel und in Alternativen zu denken. Dies haben die Schüler Christin Parschau, Tim Wieschalla und Christian Kuckuck mit der Bearbeitung ihrer Elektronischen Infrastruktur Analyse – ElsA bewiesen und sind damit mit dem 3. Preis (400 Euro) ausgezeichnet worden!

Zusammen mit ihrem Betreuer Andreas Liedtke führten die Schüler von der Gruppe Spacenet am Richard-Wossidlo-Gymnasium Waren eine Untersuchung zum Einsatz von grafischen Informationssystemen zur Analyse und Planung der Infrastruktur der Innenstadt von Waren (Müritz) durch. Unter Nutzung von georeferenzierten Luftbildern aus den Jahren 1992 bis 2006 erarbeiteten sie in Abstimmung mit dem Bauamt, der Stadtverwaltung und dem Katasteramt Vorschläge zur Verbesserung des Stell- und Parkplatzangebotes in ihrer Heimatstadt. In einem selbst erstellten web-Modul wurden die Daten der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.