Biosphärenreservat Schaalsee stellt sich Herausforderungen des Klimawandels

„Die Modellregion „Biosphärenreservat Schaalsee“ stellt sich seit längerem den Herausforderungen des Klimawandels. Das Biosphärenreservat beschreitet auf regionaler Ebene neue Wege, dem Wandel des Klimas entgegen zu wirken und wird somit seiner Verantwortung als Modellregion und als Lernort für nachhaltige Entwicklung gerecht.“ Dies sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in Zarrentin auf einer Tagung zum Thema „Klima – regional im Griff“.

Der Minister informierte darüber, dass in Mecklenburg-Vorpommern unter Federführung des Wirtschaftsministeriums eine Studie erarbeitet wurde, die die Auswirkungen des bereits abzusehenden Wandels auf die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Küstenschutz und andere darstellt. Im vergangenen Jahr habe er sie mit Wirtschaftsminister Jürgen Seidel der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Auch wenn die derzeitigen Abschätzungen für unser Bundesland keine katastrophalen Entwicklungen erwarten lassen, so kann es bei ungünstigen Voraussetzungen zu Ertragsausfällen in der Landwirtschaft kommen. Insbesondere gilt das für Vorpommern, wo sich das kontinental geprägte Klima stärker durchsetzen wird. Gleichzeitig werden sich die Artenspektren wandeln, neue Arten aus südlichen Regionen zuwandern, andere abwandern oder auch aussterben. Diese Entwicklung stellt ganz neue Herausforderungen an einen modernen Naturschutz. Auch werden die Ansprüche an die Landschaftsplanung deutlich steigen. Kulturlandschaften müssen angepasst werden und Kohlenstoffsenken wie Wälder und Moore in ihrer Funktion erhalten bleiben. Diskussionen um Flächenkonkurrenzen werden immer wieder auftauchen. Bereits in den Regionen müssen die Akteure ihr Erfahrungswissen in diese Prozesse einbringen.“

In seiner Rede verwies er darauf, dass den Biosphärenreservaten eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung, Erprobung und Anwendung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsstrategien zukomme. Die Vitalität einer Region, sowohl wirtschaftlich als auch als Lebensraum für Mensch und Natur werde direkt und indirekt durch Klima und Wetter beeinflusst. Ein verbesserter Klimaschutz und die innovative Anpassung an den Klimawandel könnten durch zusätzliche Synergien, wie zum Beispiel die Erschließung neuer Beschäftigungsfelder und die Schaffung neuer Arbeitsplätze,  einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Schaalseeregion leisten.

Der Minister würdigte die Initiative des UNESCO-Biosphärenreservates Schaalsee, sich mit dem Projekt „Klima – regional im Griff“ für das vom Bundesamt für Naturschutz geförderte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „Biosphärenreservate als Modellregionen für Klimaschutz- und Klimaanpassung“ zu bewerben. Bemerkenswert sei auch, dass es dem Biosphärenreservat gemeinsam mit dem Landkreis Nordwestmecklenburg gelungen ist, beim Bundeswettbewerb Bioenergie-Regionen mit innovativen Konzepten bis in die Endrunde zu gelangen. Dadurch könnten sie zusätzlich bis zu 400.000 Euro für die Umsetzung der Konzeptionen zur Bioenergie-Region Nordwestmecklenburg Schaalsee einwerben.

„Besonders hervorheben möchte ich, dass es die Mitarbeiter des Biosphärenreservates Schaalsee geschafft haben, bei allen Aktivitäten Partnerschaften mit den unterschiedlichsten Akteuren einzugehen. Es ist wichtig, die Bürger und insbesondere auch die in der Region tätigen Unternehmen zu überzeugen und mitzunehmen. Auf diese Weise lassen sich vielfältige Synergien erzeugen und sorgen so neben dem Beitrag zum Klimaschutz auch für mehr Wertschöpfung in der Region“, sagte Minister Backhaus abschließend.