Bildungsschecks für Unternehmen – gut gemeint und schlecht gemacht

Die Praxistauglichkeit des Verfahrens zur Förderung der Kompetenzentwicklung in Unternehmen Mecklenburg-Vorpommerns, Richtlinie A.1.8 zum Programm „Arbeit durch Bildung und Innovation – ArBI“ hat sich nach Auffassung zahlreicher Unternehmen der beruflichen Weiterbildung sowie begünstigter Wirtschaftsunternehmen als derzeit nicht gegeben herausgestellt.

Allein die Tatsache, dass bis zum heutigen Tage noch kein Unternehmen über die abschließende Rechtssicherheit zur Durchführung befürworteter Bildungsmaßnahmen verfügt, ist für alle Beteiligten ein unhaltbarer Zustand. Der Grund dafür liegt nach vorliegenden Informationen an internen Schwierigkeiten zwischen der Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung GSA als antragsannehmende und vorprüfende Stelle sowie dem Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern als Bewilligungsbehörde.

Allein das Antragsverfahren per Online-Datenübertragung an die GSA stellt viele Kleinst- und Kleinunternehmen vor unüberbrückbare Schwierigkeiten. Der Gesamtbestand der zu bearbeitenden Dokumente umfasst 15 Seiten. Angesichts einer Förderhöchstsumme von maximal 500,- Euro pro Begünstigten steht dieser bürokratische Aufwand in keinem Verhältnis zum beabsichtigten Förderzweck. Deshalb ist schon heute zu befürchten, dass der ursprünglich gut gemeinte Ansatz zur stärkeren unternehmensnahen Weiterbildung durch hausgemachte Hürden auf der Strecke bleibt.

Da das Gros der Wirtschaftsunternehmen im Lande Kleinst- und Kleinunternehmen ausmachen, ist somit die überwiegende Mehrheit der Unternehmen ungewollt von dringend benötigter Weiterbildung ausgenommen. Die unterzeichnenden Unternehmerverbände fordern die beteiligten Einrichtungen und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus dringend auf, sich mit den Praktikern an einen Tisch zu setzen und kurzfristig nach Vereinfachungen des Verfahrens zu suchen.

Das Land kann es sich nicht leisten bereitstehende Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds in der Förderperiode bis 2013 ungenutzt verfallen zu lassen.

Wolfgang Schröder
Unternehmerverband
Norddeutschland
Mecklenburg-Schwerin e.V

Wolfgang Kastirr
Unternehmensverband
Vorpommern e.V.

Dr. Ulrich Seidel
Unternehmensverband
Rostock und Umgebung e.V.