Torsten Koplin: Armutszeugnis für das Bildungsministerium
Mit dem Vorhaben, die Entwicklung einer Konzeption für die Bibliotheken des Landes auf Eis zu legen, wird nach Ansicht des kulturpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Torsten Koplin, die Reihe der Fehlleistungen von Bildungsminister Tesch im Bereich der Kulturpolitik um ein weiteres Stück länger. „In der jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses wurde deutlich, dass ein solches Konzept nicht weiter verfolgt werden soll“, erklärte Koplin am Freitag. Das sei eine schlechte Nachricht für alle Nutzerinnen und Nutzer von Bibliotheken und ein Armutszeugnis für das Bildungsministerium, zumal dieses gemeinsam mit Experten drei Jahre an der Vorbereitung gearbeitet hat.
Ausweislich der aktuellen Kulturanalyse des Landes seien innerhalb von vier Jahren fast ein Viertel der Bibliotheken des Landes geschlossen worden. „Zudem brauchen die Bibliotheken des Landes dringend Fachkräftenachwuchs, und es gilt, sich durchdacht auf die Veränderungen in der Medienwelt einzustellen“, sagte Koplin. Bibliotheken seien als Erinnerungs- und Gedächtnisorte, als Brücken zwischen Gegenwart und Zukunft ein elementar wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil von Kultur und Bildung im Land.
„Verantwortungsvolle Kulturpolitik muss sich dadurch auszeichnen, weitsichtig, also konzeptionell Perspektiven zu eröffnen, das gilt auch für die Bibliotheken“, betonte Koplin. „Deshalb ist es gut, dass der Bildungsausschuss einstimmig einem Antrag der Linken gefolgt ist, wonach der Ausschuss die Erarbeitung einer Bibliothekskonzeption für notwendig hält und in der kommenden Legislaturperiode die erforderlichen Bedingungen zu schaffen sind.“
Quelle: Fraktion DIE LINKE im Landtag M-V