„Der Bildungsbus ´Demokratie auf Achse´ ist gut in Fahrt gekommen“, so Bildungsminister Henry Tesch in einer Zwischenbilanz unmittelbar vor dem Jahreskongress zur politischen Bildung, der zum ersten Mal am kommenden Sonnabend in Rostock statt findet.
Seit Mai 2008 ist der Bildungsbus im Auftrag des Bildungsministers, der Landeszentrale für politische Bildung und der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen unter dem Motto „Demokratie auf Achse“ im Land unterwegs. Vormittags macht das Bus-Team auf Schulhöfen Station und bietet Projektstunden zu den Themen Politik und DDR-Geschichte an. An den Nachmittagen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landeszentrale und der Landesbeauftragten für Gespräche und Informationen zu Politik und Geschichte zur Verfügung. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich über das umfangreiche Angebot an Materialien zu informieren und Anträge auf Einsicht in die Stasi-Akten zu stellen.
Die bisherige Bilanz:
In 35 Orten in fünf Landkreisen und zwei kreisfreien Städten machte der Bus bisher Station. Durch die Veranstaltungen an den Schulen vor Ort wurden allein rund 1.500 Schülerinnen und Schüler erreicht. Weit über 1.000 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren und beraten zu lassen. Allein 300 Bürger stellten am Bus einen Antrag auf Akteneinsicht in die Stasi-Akten. Insgesamt rollte der Bus bislang ca. 5.000 Kilometer durch Mecklenburg-Vorpommern. Schon jetzt liegen zahlreiche weitere Anfragen nach „Demokratie auf Achse“ vor.
Minister Tesch: „Der Anspruch, mit der politischen Bildung hinaus zu den Leuten zu gehen, konnte mit dem Bildungsbus eindrucksvoll verwirklicht werden. Dabei zeigen uns insbesondere die positiven Rückmeldungen aus den Schulen, dass wir mit innovativen Methoden Jugendliche für Politik und Geschichte interessieren können.“
Das Projektteam hat eigens für den Einsatz in den Schulen ein Planspiel entwickelt, bei dem die Schüler in selbst erdachten Parteien und zu eigens gewählten Themen um die Gunst der Wähler konkurrieren.
„Die Schülerinnen und Schüler zeigen großes Engagement und lernen dabei spielerisch, dass es interessant und wichtig ist, aktiv mitzuwirken und seine Meinung zu sagen“, so das Resümee des Direktors der Landeszentrale für politische Bildung, Jochen Schmidt.
Auch das Interesse an den Themen „DDR“ und „Staatssicherheit“ zeige, dass die Bereitschaft auch in der jüngeren Generation vorhanden ist, sich mit der diesem Teil der Geschichte auseinander zu setzen, hob die Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marita Pagels?Heineking, hervor: „Wir dürfen nicht nur über das mangelnde Geschichtswissen Jugendlicher klagen, sondern wir müssen ihnen auch interessante Angebote zur Auseinandersetzung mit der Geschichte machen. Hierzu ist „Demokratie auf Achse“ ein wichtiges Instrument“.