Bewegte Brücken

Wismarer KinderUni mit dritter Brücken-Vorlesung

Wismar – Fast genau vier Jahre ist es her, dass Prof. Dr.-Ing. Kersten Latz gemeinsam mit den KinderUni-Studenten Brücken entworfen hat. Vor drei Jahren haben sie im Hörsaal gemeinsam Brücken gebaut. Nun möchte er gemeinsam mit den jüngsten Studenten der Frage nachgehen: „Warum bewegen sich Brücken?“. Antworten darauf gibt der Professor für Statik, Festigkeitslehre und Stahlbau am kommenden Freitag, dem 28. Januar 2011, um 15:00 Uhr und gleich um 16:30 Uhr noch mal, jeweils im Haus 1, Hörsaal 101.

„Alle Brücken bewegen sich“, sagt Professor Latz, während er die Vorlesung vorbereitet. Er weiß, dass in den meisten Fällen die Menschen gar nicht merken, dass dies so ist, da die Brücken nur ganz leicht vibrieren. Durch Autoverkehr, Fußgänger oder den Wind können Brücken in Schwingung gebracht werden. Einige dieser Bauwerke schwingen dabei so stark, dass es den Verkehr und die Menschen stört. Deshalb zeigt der KinderUni-Dozent Tricks, mit denen Bauingenieure die Brücke dazu bringen, sich nicht mehr so stark zu bewegen. Andere Brücken wiederum müssen sich bewegen lassen, um zum Beispiel Schiffen Platz zu machen. Dazu kann man diese Brücken drehen, heben oder aufklappen. In London gibt es eine ganz ungewöhnliche bewegliche Brücke, die völlig anders funktioniert. Wie, das verrät Professor Latz aber erst in seiner KinderUni-Vorlesung.

Der berufliche Weg zum Professor begann für den heute 49-Jährigen mit einem Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Universität Braunschweig. Dort arbeitete der gebürtige Hamburger als wissenschaftlicher Assistent. Für seine Doktorarbeit erhielt Kersten Latz 1993 den Forschungspreis der Fritz-Peter-Müller-Stiftung für Baudynamik und erwarb eine Zusatzqualifikation als Schweißfachingenieur. Von 1993 bis 1998 war Prof. Latz Sachgebietsleiter Stahlbau in einem Brückenbau-Ingenieurbüro. Seit 1998 lehrt er an der Hochschule Wismar und ist Studiendekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Baudynamik und die Entwicklung von Sanierungsverfahren für Stahlbrücken. Einige dieser Sanierungsverfahren wurden durch die Hochschule Wismar als Patent angemeldet. Immer wieder hat Prof. Latz neue Ideen, junge Leute für ein Bauingenieurstudium zu begeistern, ruft zum Leonardo-Brückenwettbewerb auf oder führt im Sommer mit seinen Studenten und Urlauberkindern ein Brückenbauprojekt am Strand durch.

Interessierte Kinder zwischen 8 und 12 Jahren können sich noch per E-Mail (kinder-uni@hs-wismar.de), telefonisch (Silke Schröder, Tel.: 03841 753-209) oder direkt vor der Vorlesung anmelden. Verwandte und Freunde dürfen wieder die Vorlesung mittels Live-Übertragung im Hörsaal 201 verfolgen.

Quelle: Hochschule Wismar