Bevölkerungsprognose MV bis 2030 Rückgang weniger dramatisch

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern hat am Dienstag eine neue Bevölkerungsprognose für das Land vorgestellt.
Danach werden im Jahr 2030 noch rund 1,45 Mio. Einwohner im Land leben. Das sind ca. 15 Prozent weniger als heute.

Landesentwicklungsminister Dr. Otto Ebnet, unter dessen Federführung die neue Prognose erarbeitet wurde, erklärte dazu: „Der Bevölkerungsrückgang wird in unserem Land nicht ganz so dramatisch sein, wie noch vor wenigen Jahren angenommen. In den nächsten Jahren wird die Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern gleichwohl weiter sinken. Diese Entwicklung vollzieht sich in Mecklenburg-Vorpommern parallel zu der in allen anderen neuen Bundesländern, in Deutschland und vielen hochindustrialisierten Ländern auch“, sagte Ebnet.

Die neue Prognose unterscheidet sich insbesondere in folgenden Punkten von den alten Prognosen:

• Die Sterbeziffern wurden aktualisiert, da die Lebenserwartung der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen ist als bisher erwartet. Auch für die Zukunft wird von einem weiteren Anstieg der Lebenserwartung ausgegangen. Der medizinische Fortschritt und eine zunehmend gesündere Lebensweise der Menschen entfalten hier ihre Wirkungen.

• Die Wanderungsverluste werden sich deutlich abschwächen.

Ab 2008/09 wachsen die sehr schwach besetzten Geburtsjahrgänge aus der ersten Hälfte der 90er Jahre in die hauptsächlich wandernde Altersgruppe der 18- bis 30-Jährigen. Bei einer weiteren wirtschaftlichen Konsolidierung unseres Landes ist zu erwarten, dass ein zunehmender Anteil dieser jungen Leute Ausbildungsplätze bzw. Arbeitsplätze in unserem Land finden wird, da das Hauptmotiv für Abwanderungen entfällt. In Folge dessen werden sich die Fortzüge stark verringern.

Bei den Zuzügen sind indes kaum Änderungen zu erwarten. Bei gleichbleibender Nachfrage unserer Wirtschaftsbetriebe nach Auszubildenden und jungen Arbeitnehmern und einem rückläufigem Angebot an jungen Berufstätigen aus dem eigenen Land werden die Betriebe sich jedoch verstärkt bemühen, qualifiziertes Personal und junge Auszubildende auch aus anderen Bundesländern zu akquirieren. Dafür gibt es gute Chancen: Denn wie in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2008, werden in den Jahren ab 2010 viele Bundesländer durch die Verkürzung der Schulzeit der Gymnasien von 13 auf 12 Jahre doppelte Abiturjahrgänge haben.

Die neue Bevölkerungsprognose wird in Kürze auf der Internetseite des Ministeriums für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (www.vm.mv-regierung.de) veröffentlicht.