Bessere frühkindliche Bildung durch gezielte Beobachtung

Jörg Heydorn: „Wir müssen den Kindern gezielt und so früh wie möglich helfen – damit alle die gleichen Chancen auf ein eigenständiges Leben haben!“

Vor dem Hintergrund der Berichterstattung über die Kritik von Kita-Landeselternrat und Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft an vergleichbarer Beobachtung und Dokumentation in der Kita sagte heute der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jörg Heydorn:

„Mecklenburg-Vorpommern ist in der glücklichen Lage, dass mit 98 Prozent nahezu alle Kinder zwischen drei und sechs Jahren in den Genuss von Kindertagesförderung kommen. Trotzdem ist spätestens bei den Einschulungsuntersuchungen leider festzustellen, dass beispielsweise im Bereich des Lernens oder der emotionalen und sozialen Entwicklung mehr als doppelt so viele Kinder sonderpädagogischen Förderbedarf aufweisen wie im Bundesdurchschnitt. Die betroffenen Kinder haben später massive Probleme, schaffen oft keinen qualifizierten Schulabschluss und haben damit keine echte Chance auf ein eigenständiges und erfülltes Leben.

In den Kindertageseinrichtungen des Landes wird durch das pädagogische Personal hervorragende Arbeit geleistet! Trotzdem haben wir alle die gemeinsame Verantwortung, die viel zu hohe Zahl der Kinder mit besonderem Förderbedarf zu reduzieren und allen Kindern die gleichen Startchancen für Bildung, Beruf und Studium zu geben. Hierfür brauchen wir belastbare Informationen. Nur wer vergleichbare Daten über die Ursachen unterschiedlicher Entwicklungssituationen hat, kann gezielt zum Wohle der Kinder gegensteuern und positiv unterstützen.

Das aktuelle KiföG packt genau dieses Thema an und schafft die Voraussetzungen für mehr Qualität und eine bessere frühkindliche Bildung. Die gezielte Beobachtung und Dokumentation durch geeignete Verfahren ist dabei ein wichtiger Baustein, der allerdings nur in Verbindung mit den anderen Verbesserungen im KiföG betrachtet werden darf: Zusätzliche 10 Mio. Euro sorgen in einem ersten Schritt flächendeckend für einen besseren Personalschlüssel, für mehr Zeit zur Vor- und Nachbereitung sowie für Fortbildungen. Dazu kommen strukturell 5 Mio. Euro mehr für gezielte individuelle Förderung. Dieses Geld wird genau dort ankommen, wo es am dringendsten gebraucht wird.

Die Träger der Kindertagseinrichtungen sind die Experten vor Ort und müssen über die bestmögliche Verwendung der zusätzlichen Landesmittel in ihrer Einrichtung entscheiden. Somit ist gewährleistet, dass in Brennpunkten noch einmal mehr Personal eingesetzt und damit ein besserer Betreuungsschlüssel realisiert werden kann.“