„Besser einen Meister“ ist das Motto für eine Werbekampagne in Mecklenburg-Vorpommern, die das Image der Meisterausbildung verbessern soll. Initiiert vom Wirtschaftsministerium und den beiden Handwerkskammern soll die Kampagne die Perspektiven für eine Karriere als Führungskraft oder für die selbstständige Existenz im Handwerk bewerben und über Chancen informieren. „Die Qualifikation zum Handwerksmeister ist ein erstrebenswertes Ziel mit attraktiven Zukunftsperspektiven und zahlreichen Berufschancen“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel am Montag in Schwerin beim offiziellen Start der Kampagne.
Das Handwerk ist ein Motor der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. 19.800 Betriebe mit rund 95.000 Beschäftigen und mehr als 12.000 Lehrlingen erwirtschaften einen Jahresumsatz von etwa acht Milliarden Euro. „Der Meisterbrief qualifiziert gleichzeitig in den Bereichen Betriebswirtschaft und Ausbildungsbefähigung. Selbstständige Handwerker können kaufmännische Entscheidungen auf fundierter Basis treffen, angestellte Meister sind bestens qualifizierte Fachkräfte mit Führungsqualitäten“, sagte Seidel. „Wir wollen dem Fachkräftemangel im Land und der Abwanderung junger Menschen aktiv begegnen, Existenzgründungen im Handwerk tragfähig gestalten, die Berufsausbildung sichern und qualitativ hochwertige Handwerksleistungen für die Verbraucher anbieten: Dafür ist der Meisterbrief die beste Qualifikation.“
Zudem wissen Handwerksmeister um die Bedeutung von Ausbildung, da sie selbst diesen Ausbildungsweg durchlaufen und schätzen gelernt haben. Der Meister mit dieser dreifachen Qualifikation als Spezialist für sein Fachgebiet, Ausbilder und Unternehmer ist ein einmaliges Erfolgsmodell für Deutschland und ein wichtiger Standortfaktor im internationalen Wettbewerb.
In den vergangenen Jahren sind die Teilnehmerzahlen in der Meisterausbildung in Mecklenburg-Vorpommern zurückgegangen. 2004 begannen 505 Meisterschüler ihre Ausbildung im Nordosten, 2006 waren es 426. Während noch vor einigen Jahren ein Viertel der Gesellen aus dem gewerblich-technischen Bereich 5 Jahre nach dem Berufsabschluss eine Meisterprüfung erfolgreich abgelegt haben, war es im letzten Jahr nur noch jeder achte. Die Ursache für die rückläufige Entwicklung ist auch in der Novellierung der Handwerksordnung 2004 zu sehen, in deren Folge die Anzahl der meisterpflichtigen Berufe von ehemals 94 auf 41 reduziert wurde.
„Wir brauchen aber gut ausgebildete Handwerksmeister, die ihrerseits für eine gute Ausbildung im Handwerk sorgen und Garant hierfür ist der Meisterbrief, die höchste fachliche Qualifikation“, sagte Seidel. „Dies sichert langfristig die Stabilität vieler Unternehmen und Arbeitsplätze.“ Die Kampagne zielt darauf, Jugendliche mit der Karriereperspektive „Meister“ für das Handwerk zu gewinnen, die Innovationsfähigkeit im Handwerk zu steigern und den Meister als Premium-Marke durch gezielte Werbung zu etablieren.