Bei Rotbauchunke und Co

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu), Landesverband M-V veranstaltet am 22. Mai 2010 eine geführte Wanderung zum Thema „Bei Rotbauchunke und Co – Wandern durch´s FFH-Gebiet“.

Die Wanderung ist Teil der weltweiten UN-Kampagne zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt. Vom 20. Mai bis zum 20. Juni 2010 finden auf Initiative vom Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz in ganz Deutschland Wanderveranstaltungen statt. Sie sollen dazu beitragen, eine möglichst breite Öffentlichkeit mit dem Begriff der biologischen Vielfalt (Biodiversität) vertraut zu machen. Deren Bedeutung für die Menschen, aber auch die Folgen ihres Verlustes sollen im Bewusstsein der Bevölkerung einen festen Platz finden. Die Wanderung des Nabu möchte dazu einen Beitrag leisten.

Auf unserer Wanderung können die Menschen die Biodiversität hautnah erleben. Diplombiologe Nils Meyer  zeigt unterwegs die Besonderheiten der Flora und Fauna des FFH-Gebietes „Kleingewässerlandschaft am Buchholz (nördlich Schwerin)“. Dieses Gebiet zeichnet sich durch eine hohe Dichte und Vielfalt von Kleingewässern in einer land- und forstwirtschaftlich konventionell genutzten Landschaft aus. Was auf den ersten Blick vielleicht sehr gewöhnlich und alltäglich aussieht entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Kleinod der Artenvielfalt. Außerdem wird erläutert, was sich hinter dem FFH-Schutzstatus verbirgt und welche Ergebnisse bei der bisherigen ehrenamtlichen Betreuung zu verzeichnen sind.
Treffpunkt ist am 22. Mai 2010 um 14.00 Uhr in der Ortschaft Moorbrink am Abzweig Radweg nach Pingelshagen.
Die Veranstaltung endet gegen 18.00 Uhr. Für Verpflegung und festes Schuhwerk ist selbst zu sorgen. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Hintergrundinformation zur Gefährdung und zum Schutz der Biodiversität

Zu den weltweit größten Gefahren für die biologische Vielfalt gehört neben dem Klimawandel die fortschreitende Zerschneidung und Zerstückelung von Lebensräumen. Die zunehmende Erschließung der tropischen Regenwälder durch Straßen, aber auch der Autobahnbau und die Zersiedlung der Landschaften in Deutschland sind zwei anschauliche Beispiele. So werden vom Menschen unnatürliche Barrieren geschaffen, durch die Tiere und Pflanzen isoliert werden. Damit wird die Fortpflanzung erschwert und der Genfluss unterbunden. Dies erhöht zum einen die Aussterbewahrscheinlichkeit und zum anderen verringert sich das Vermögen der Natur, sich an ändernde Klimabedingungen anzupassen.

Als wichtiger Ansatz gegen die Lebensraumzerstückelung gilt die Entwicklung einer „Grünen Infrastruktur“ („Green Infrastructure“). Dazu müssen zum Teil Schutzgebietsflächen erweitert werden. Bestehende Verbindungskorridore und Trittstein-Lebensräume, die als Verbindungselemente in der Landschaft fungieren, müssen geschützt oder neu geschaffen werden. Dies ermöglicht den Tier- und Pflanzenarten Ausweich- und Wanderungsbewegungen. Um die biologische Vielfalt zu schützen, müssen unbedingt großflächig unzerschnittene Landschaften und Lebensraum-Verbundsysteme erhalten werden.

Weitere Informationen: Nils Meyer, Tel.: 0385/4867169 und unter www.wandertag.biologischeVielfalt.de