Bedarfsgerechte Angebote und Netzwerke zur Orientierung

Seidel präsentiert Preisträger des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2009

GesundDer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel hat heute in Schwerin die sieben Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2009 bekannt gegeben. Der Wettbewerb steht unter dem Motto „Chancen für Wertschöpfung durch den demographischen Wandel“. Es sind frische Ideen in der Gesundheitsbranche des Landes prämiert worden.

Die Gewinner kommen aus Rostock, Neubrandenburg, Bad Doberan, Graal-Müritz, Schwerin und Lohmen. Insgesamt 38 Projektideen mit einem Projektvolumen in Höhe von 6,2 Millionen Euro sind beim zweiten Ideenwettbewerb des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus eingereicht (2008: 29 Projektideen) worden.

Für den Wettbewerb stehen 600.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. „Trotz der gegenwärtigen Krise ist die Gesundheitswirtschaft ein Motor der wirtschaftlichen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern“, zeigte sich Wirtschaftsminister Jürgen Seidel überzeugt.

Allerdings stelle eine sich wandelnde Bevölkerungsstruktur die Gesundheitswirtschaft vor neue Aufgaben. „Wir brauchen bedarfsgerechte Angebote und funktionierende Netzwerke für eine Gesellschaft mit immer mehr aktiven Senioren.“

Welche Bedürfnisse haben die Frauen und Männer der Altersklasse 50 plus? Wie nutzen sie moderne Kommunikationsmittel, welche Ansprüche haben sie an gesunde Ernährung, wie wollen sie sich fit halten? Wie muss sich die Gesundheitsbranche auf die Vertreter einer gänzlich neuen (Un-)Ruhestandsgeneration einstellen, welche Leistungen werden zusätzlich nötig und auch in Anspruch genommen? Laut einer Studie der Universität Greifswald werden 2020 die meisten älteren Menschen in Mecklenburg-Vorpommern leben.

Der demographische Wandel bietet jedoch auch Chancen. Denn mit Erreichen des Rentenalters kommen zahlreiche aufgeschlossene Zuwanderer und Rückkehrer aus den alten Bundesländern in den Nordosten Deutschlands, um sich hier ihren neuen Lebensmittelpunkt zu suchen. Die häufig hohe Kaufkraft dieser Zielgruppe 50 plus ist für die Wirtschaft generell  interessant, vor allem aber auch für die Gesundheitswirtschaft. Dementsprechend wurden aus dem Bewerberkreis konkrete Netzwerkpläne und Produktideen ausgewählt, die der Gesundheitswirtschaft bevölkerungsgerecht, fachübergreifend und mit überregionaler Ausstrahlung neue Impulse verleihen können.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt maßgeschneiderte Projekte in der Gesundheitswirtschaft in der EU-Förderperiode von 2007 bis 2013 aus dem EFRE-Fonds mit bis zu 6,0 Mio. Euro. In der Gesundheitswirtschaft sind in Mecklenburg-Vorpommern etwa 88.000 Menschen beschäftigt. Seit 1990 sind in die Branche 1,7 Milliarden Euro investiert worden.

Preisträger des Ideenwettbewerbs „Gesundheitswirtschaft“ 2009

1. Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (Sitz Graal-Müritz)

Ermittlung des Anpassungsbedarfs der Kur- und Erholungsorte in M-V an den demographischen Wandel unter besonderer Berücksichtigung von ganzjährigen Mehrgenerationsangeboten

Der Projektträger will die konkreten Anforderungen zur bedarfsgerechten Ausrichtung der Kur- und Erholungsorte in Mecklenburg-Vorpommern ermitteln. Darauf aufbauend ist die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Wertschöpfungsketten im Gesundheitstourismus beabsichtigt.

www.baederverband.m-vp.de

2. Marketing-Verbund Seeblickregion „Herz Mecklenburg“ (Lohmen)

Seniorenwirtschaft in der Gesundheitsregion Herz Mecklenburg

Ziele des Projektes sind die verstärkte Vernetzung der Region Lohmen und Dobbertiner Seenlandschaft, die Ausrichtung handwerklicher haushaltsnaher Dienstleistungen an den Bedürfnissen von Senioren, der Ausbau gesundheitssportlicher sowie kultureller und sozialer Angebote und die Erarbeitung von Grundsätzen für ein Konzept „Altersgerechtes Wohnen im Herzen Mecklenburgs“.

www.seeblick-region-lohmen.de

3. neu.zlt GmbH (Neubrandenburg)

Ermittlung von Geschmacks- und Kommunikationsvorlieben der Altersgruppe 50+

Der Projektträger Zentrum für Lebensmitteltechnologie Neubrandenburg (neu.zlt) plant eine Geschmacksstudie sowie die stärkere Berücksichtigung ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse in die regionale Produktentwicklung. Besondere Berücksichtigung sollen dabei die geschmacklichen Vorlieben der Generation 50+ finden.

www.neuzlt.de

4. GUSANUM Förderverein e.V. (Schwerin)

Netzwerk Schwerin 50+

Der Projektträger möchte ein Netzwerk für seniorenspezifische Produkte in Schwerin und Westmecklenburg aufbauen. Im neuen Zentrum für Gesundheit und ambulante Medizin in Schwerin wollen die ansässigen Mediziner und Dienstleister innovative Dienstleistungen mit regionalen Partnern entwickeln. Dazu zählen Beratungs-, Präventions- und Behandlungsangebote für Senioren sowie Pauschalangeboten für den Gesundheitstourismus.

Kontakt über www.wurmcenter-schwerin.de (eigene Internetseite im Aufbau)

5. Landesverband der Privatkliniken MV e.V. (Bad Doberan)

Vermarktung stationärer Rehabilitationsleistungen in M-V

Im Fokus steht die bessere Vermarktung der Angebote von stationären Rehabilitationsleistungen und daraus resultierender Wertschöpfung im Land. Dabei sollen die Zielgruppen klar definiert werden, eine Analyse der Ist-Daten und Katalogisierung nach Besonderheiten vorgenommen werden. Der Landesverband will dazu ein Projektbüro eröffnen und eine Internetplattform etablieren.

www.pkmv.de

6. Profil GmbH (Schwerin)

Alter im neuen Licht

Ziel des Projektes ist der Aufbau eines Netzwerkes sowie die Überführung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Thema „Licht“ in die Praxis, insbesondere im Pflege- und Betreuungsbereich. Das Projekt ist auf die Entwicklung und Vermarktung von neuen marktfähigen Produkten ausgerichtet.

www.consult-profil.de

7. PRA Patient Recruitment Agency (Rostock)

HealthNet Mecklenburg-Vorpommern

Der Projektträger strebt den Aufbau eines Vermittlungsbüros (One-Stop-Agency) für den Medizintourismus an. Dazu soll eine webbasierte Plattform im Bereich Medizintourismus zur aktiven Vermittlung ausländischer Patienten in hiesige Kliniken geschaffen werden.

jan.klaiber@gmx.de

F.: M-V soll ein noch gesünderes und sportlicheres Land werden … Hier die TSG-Handballerinnen aus Wismar, Mareen Tegler und Antje Borkowski, beim Schwedenlauf in der Hansestadt 2008. mm