Backhaus zieht positive Bilanz bei Impfung gegen Blauzungenkrankheit

„Die flächendeckende Impfung gegen die Blauzungenkrankheit bei Rindern, Schafen und Ziegen in Mecklenburg-Vorpommern zählt 2008 zu den wichtigsten vorbeugenden Tiergesundheitsmaßnahmen in unseren Tierhaltungen“, teilt heute der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus mit. Zugleich zieht er eine positive Bilanz der im Juni begonnenen flächendeckenden Impfung gegen die zuletzt auf dem Vormarsch befindliche Blauzungenkrankheit vom Serotyp 8.

„Von den im Land gehaltenen 560.000 Rindern bzw. 126.000 Schafen und Ziegen stehen bereits mehr als 80 Prozent unter Impfschutz. Die Zielmarke von mindestens 80 Prozent für Rinder ist damit bereits überschritten, während die für Schafe und Ziegen angestrebten sogar 100 Prozent in den verbleibenden acht Wochen der Impfkampagne 2008 gut geschafft werden können“, so der Minister.

Anlass der bundesweiten Impfaktion war die seit 2006 überraschend in Mitteleuropa grassierende Blauzungenepidemie mit insgesamt etwa 22.000 Seuchenfällen in Deutschland. In Mecklenburg-Vorpommern kam es dagegen nur zu einzelnen Seuchenfeststellungen. Eine Entscheidung der EU-Kommission hatte schließlich zu Jahresbeginn 2008 den Weg für eine Notimpfung in einer Reihe von Mitgliedsstaaten frei gemacht.

„Es ist mir ein Bedürfnis, den Tierhaltern, den Impftierärzten, der Tierseuchenkasse als auch den zuständigen Veterinärbehörden in Mecklenburg-Vorpommern für diese logistische Meisterleistung zu danken“, lobte der Minister. Die damit verbundenen Mühen hätten sich gelohnt, seien sie doch zugleich die Basis, die Impfungen im kommenden Jahr erfolgreich weiterzuführen.

„Dennoch gibt es auch Tierhalter, darunter vor allem Kleinsthalter von Schafen und Ziegen, die der Impfpflicht bisher nicht nachgekommen sind“, muss Dr. Backhaus feststellen, daher sein dringender Appell: „Bitte veranlassen Sie die Impfung umgehend über ihren Hoftierarzt!“ Nur eine geschlossene Impfdecke verhindere, dass das Virus der Blauzungenkrankheit frei zirkulieren kann, wodurch Neuinfektionen und eine Virusvermehrung bei ungeschützten Tieren zu befürchten sei.

Tierhalter, die ihren Pflichten zur Impfung nicht nachkommen, müssten daher mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen der Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten rechnen, warnte Dr. Backhaus.

Abschließend erinnert der Minister an einen besonderen Beitrag Mecklenburg-Vorpommerns im Zuge der bundesweiten Impfstrategie. „Mit Unterstützung anderer Bundesländer erfolgte in drei Betrieben unseres Landes und unter Federführung des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei die Verträglichkeitsprüfung der drei verwendeten Impfstoffe“, sagte Minister Dr. Backhaus. Er würdigte dies als wichtige Vorleistungen, die im gesamtdeutschen und darüber hinaus auch im europäischen Interesse gelegen hätten.

Die unter wissenschaftlicher Begleitung des Friedrich-Loeffler-Institutes Insel Riems vorgenommenen Feldversuche waren im Sommer erfolgreich zum Abschluss gekommen. Dabei war die Unschädlichkeit als auch die am Friedrich-Loeffler-Institut geprüfte Wirksamkeit der Impfstoffe zweifelsfrei belegt worden.