Backhaus: Kunst ist Teil der Gesellschaft – auch und gerade auf dem Lande

Der Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus dankte auf der Abschlussveranstaltung zum bundesweiten Modellprojekt „Kunst fürs Dorf – Dörfer für Kunst“ heute in Berlin den beteiligten Künstlern, Kommunen und insbesondere der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft für das Engagement in den zurückliegenden zwei Jahren. Gleichzeitig übergab er den Staffelstab an das Land Niedersachsen.

Der Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus dankte auf der Abschlussveranstaltung zum bundesweiten Modellprojekt „Kunst fürs Dorf – Dörfer für Kunst“ heute in Berlin den beteiligten Künstlern, Kommunen und insbesondere der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft für das Engagement in den zurückliegenden zwei Jahren. Gleichzeitig übergab er den Staffelstab an das Land Niedersachsen.

„Mecklenburg-Vorpommern war das richtige „Versuchsfeld“ für dieses Pilotprojekt. Unser Land steht exemplarisch für ländliche Räume, eine weitgehend intakte Natur, Tradition und eine moderne Landwirtschaft. Aber auch für die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie demografischer Wandel, strukturschwache Regionen und finanzielle Engpässe in Kommunen.“ Dies alles, so der Minister, hätten die Künstler in den Dörfern durch den engen Kontakt zu den Bewohnern, erfahren, erlebt und verarbeitet.

In seiner Bilanz hob der Minister drei wesentliche Aspekte hervor:

1. Kunst ist Teil unserer Gesellschaft auch und gerade auf dem Lande.

Mecklenburg-Vorpommern und seine Menschen sind viel moderner, als das klischeehaft oft angenommen wird. Allerdings ist im Ergebnis des Projektes auch festzustellen, dass die Landwirtschaft selbst kaum noch eine bestimmende Rolle in der Alltagswahrnehmung vieler Menschen auf dem Lande spielt. Das muss vor allem dem Berufsstand selbst zu denken geben,

2. Auftragskunst auf dem Lande oder über das Landleben, so wie es sie zu Zeiten der LPG`en  gab und so wie sie in den Kunstarchiven lagert, gehört eindeutig der Vergangenheit an – auch das ist eine Erfahrung des Pilotprojektes,

aber

3. Wettbewerbe dieser Art sind grundsätzlich geeignet, um einen Dialog über Kunst zwischen Künstler und Bevölkerung von vorn herein zu ermöglichen.

In Anbetracht  dieser Erfahrungen werden die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern und die Landtagsfraktionen die Kunstförderung im Land überdenken. Vorstellbar wäre z.B. die Auslobung eines eigenen Wettbewerbes, um die guten Ansätze dieses Pilotprojektes weiter auszubauen.

Hintergrund

Die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft hat zu Beginn des Jahres 2009 das Projekt „Kunst fürs Dorf – Dörfer für Kunst“ initiiert. Ziel war, Künstler vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Wandlungsprozesse im ländlichen Raum wieder für die Themen Landwirtschaft, Landschaft und Leben auf dem Lande zu interessieren.

Die Gemeinde sollten zu einer aktiven Rolle als Auftraggeber und Mitgestalter für Kunst ermutigt werden. Insgesamt hatten sich 74 Künstlerinnen und Künstler an der bundesweiten Ausschreibung der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft beteiligt. Ausgewählt wurden im Rahmen eines Modellprojektes drei Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern: Ferdinandshof (Landkreis Uecker-Randow), Grambow bei Schwerin (Landkreis Nordwestmecklenburg) und Lelkendorf (Landkreis Güstrow).

Drei ausgewählte Künstlerinnen und Künstler Leni Hoffmann aus Düsseldorf, Martin Keil und Henrik Mayer von der Reinigungsgesellschaft (RG) aus Dresden und Rolf Wicker aus Berlin haben während eines sechsmonatigen Aufenthalts in den Gemeinden ein Kunstwerk im Dialog mit der Gemeinde schaffen.

Die Deutsche Stiftung Kulturlandschat förderte jedes Kunstwerk mit bis zu 20.000 Euro und moderierte den Schaffensprozess in den Gemeinden. Diese stellten Wohnmöglichkeiten und geeignete Arbeitsräume unentgeltlich zur Verfügung.