Backhaus: Interesse für ökologische Baustoffe ist allgemeines gesellschaftliches Anliegen

„Der besondere Wert diverser Naturbaustoffe besteht in der Schonung fossiler Ressourcen, der langfristigen Kohlendioxidspeicherung sowie der Nutzung von Energieeinsparmöglichkeiten bei ihrer Herstellung und Verwendung“, sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in Dömitz anlässlich der Hauptversammlung des Interpares-Mobau Zentrallagers Nord.


Die Renaissance von Naturbaustoffen wie Flachs, Hanf, Stroh, Roggen oder Schafwolle stehe in einem engen Zusammenhang mit einem wachsenden Verbraucherbewusstsein für Regionalität, nachhaltiger und gesunder Bauweise sowie dem Klimaschutz. „Dabei wird deutlich, dass das Interesse für ökologische Baustoffe schon lange keine Ideologie mehr ist, sondern ein allgemeines gesellschaftliches Anliegen“, macht  Minister Dr. Backhaus deutlich und geht in seiner Rede insbesondere auf das Bauen mit Holz ein.

Deutschland verfügt über ca. 11 Millionen Hektar Wald. Die Bundeswaldinventur hat zum Stichtag 1. Oktober 2002 einen deutschlandweiten Vorrat von rund 3,4 Milliarden Festmetern Holz ermittelt. Das entspricht einem Durchschnittswert von rund 320 Festmetern pro Hektar. „Damit hat Deutschland gemeinsam mit Österreich und der Schweiz die höchsten Holzvorräte pro Hektar und europaweit die größten Holzvorräte überhaupt“, sagte Minister Dr. Backhaus. Genutzt würden hiervon derzeit gerade 62 Millionen Festmeter, die Reserven in der jährlichen Nutzung werden auf ungefähr 20 Millionen Festmeter beziffert. „Die Zahlen der Forstinventur spiegeln deutlich wider, dass Deutschland nachhaltig eine beachtliche Menge Rohholz zur Verfügung stellen kann“, so Minister Dr. Backhaus. Deutschland habe also die nötige Rohstoffbasis, um den Holzbau als Wachstumsbereich stärken und ausbauen zu können.

„Im Sektor Forst und Holz werden mehr Arbeitnehmer beschäftigt als beispielsweise im Maschinen- oder Anlagenbau, in der Automobilindustrie oder in der Ernährungswirtschaft“, sagte der Minister und verwies auf die Kennziffern der Strukturanalyse der deutschen Forst- und Holzwirtschaft. So gibt es in Deutschland rund zwei Millionen Waldbesitzer, mehr als 185.000 Betriebe, über 1,3 Millionen Beschäftigte und einen Jahresumsatz von 181 Milliarden Euro. Minister Dr. Backhaus bezeichnet die Holzwirtschaft Deutschlands als Wachstumsbereich. Das zeige allein die Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern mit der Ansiedlung verschiedener Holzindustriebetriebe vor allem am Standort Wismar. „Dies hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich der Rundholzverbrauch in unserem Land von etwa 350.000 Festmetern im Jahr 1998 auf nunmehr über 3,5 Millionen Festmeter pro Jahr verzehnfacht hat“, so der Minister.