„Mit den derzeit 238 Biogasanlagen in Mecklenburg-Vorpommern, die über 300.000 Haushalte mit Strom versorgen, könnten gleichzeitig über 800 Millionen Kilowattstunden Wärme bereit gestellt werden. Der Umwelt würde das 250.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr an Emissionen ersparen und die Geldbeutel der Verbraucher um 13 Millionen Euro geschont“, sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus anlässlich des 15. Tages der Erneuerbaren Energien.
Mit den kommenden Durchbrüchen bei den Speichertechnologien sei ein deutlicher Schub bei der dezentralen Energieerzeugung und -speicherung zu erwarten.
Die bundesweit auf dem Vormarsch befindlichen Erneuerbaren Energien erreichen in Mecklenburg-Vorpommern einen Anteil von ca. 14 Prozent am Primärenergieverbrauch. „Doch allein der weitere Ausbau und die Anwendung der Erneuerbaren Energien reichen nicht aus. Vielmehr müssen gleichzeitig die Anstrengungen für die Erhöhung der Energieeffizienz und vor allem für die Energieeinsparung kontinuierlich erhöht werden“, betonte Minister Backhaus. Über 50 Prozent der gesamten Energie, die in Mecklenburg-Vorpommern in einem Jahr verbraucht wird, geht in die Bereitstellung von Heizwärme und Warmwasser. „Da ergeben sich enorme Einsparpotenziale durch Wärmedämmung und Optimierung in der Versorgung“, sagte der Minister und verwies auf die Bioenergiedörfer im Land. Sie zeigen, wie die Nutzung von regionalen Ressourcen, Wertschöpfung vor Ort und Kostenersparnis für private und öffentliche Haushalte in Einklang gebracht werden können.
Hintergrund:
Der 15. Tag der Erneuerbaren Energien am 24. April 2010 ist eine deutschlandweite Initiative, in der die praktische Nutzung der erneuerbaren Energien in vielen Einzelaktionen im Mittelpunkt steht. Dieser Tag ist offen für Anlagenbetreiber, Bürgerinitiativen und Unternehmen, die aufzeigen wollen, dass die Energieversorgung auf der Basis der erneuerbaren Energien funktioniert. Er soll auch das Nachdenken über die Folgen der konventionellen Energienutzung anregen, wie Klimawandel und Raubbau an Rohstoffen. Der Tag der Erneuerbaren Energien ist ein Aktionstag für eine zukunftsfähige Energienutzung auf der Basis erneuerbarer Energien und Energieeffizienz.
Ziel ist die Information, Beratung und Vorführung der Nutzung der regenerativen Energien, des solaren Bauens und der Energieeinsparung. Damit soll um Akzeptanz und Nachahmung als Einstieg in eine dezentrale Energieversorgung auf der Basis erneuerbarer Energien geworben werden. Die Aktion fördert den Umwelt- und Klimaschutz und senkt die Kosten durch den geringeren Energieträgereinsatz. Letztendlich dient die Aktion auch der Förderung des regionalen Handwerks und der Wirtschaft zur Nutzung der regionalen nachwachsenden Energieressourcen.