Ausstellung „Schlösser und Herrenhäuser in Pommern“ eröffnet

„Die Ausstellung ist ein weiterer Schritt, die Geschichte und das Kulturerbe der Region Pommern zu verstehen.

Pommerns kulturelle Schätze sollen bekannt gemacht werden, Menschen – vor allem junge Leute – sollen dafür sensibilisiert werden, die Erhaltung unseres gemeinsamen Erbes als wichtige Aufgabe anzusehen, dieses Erbe als prägendes Charakteristikum und große Chance unserer Region zu erkennen“, sagte Bildungsminister Henry Tesch gestern Abend zur Ausstellungseröffnung in Schwerin.


Die Ausstellung soll dazu beitragen, die Baudenkmäler in Pommern in die Öffentlichkeit zu rücken und damit die touristische Attraktivität beiderseits der Grenze zu erhöhen. In Pommern existiert eine reiche und einmalige Kulturlandschaft, bestehend aus circa tausend Burgen, Schlössern, Herren- und Gutshäusern.

In Mecklenburg ging bis 1701 die Erbfolge nicht nur auf den Erstgeborenen über, sondern auch jüngere Brüder mussten an der Macht beteiligt werden. Die daraus resultierenden verwandtschaftlichen Streitigkeiten führten dazu, dass die Ländereien geteilt wurden. Ähnlich ging es in Pommern zu.

Jede Teilung bedeutete eine enorme Schwächung für das Land – brauchte doch jeder neue Regent eine eigene Residenz sowie Sommersitz und Jagdschloss. Wegen der beständig leeren Staatskassen sahen sich die Landesherren gezwungen, Güter und Privilegien an die Ritterschaft abzutreten. So wurden viele Grundherren zu unumschränkten Herrschern auf ihren Besitztümern. Und auch diese errichteten ansehnliche Guts- und Herrenhäuser oder sogar Schlösschen. Seit dem 19. Jahrhundert waren es zudem wohlhabende Bürgerliche, die Güter erwarben und mit respektablen Herrschaftsbauten aufwarteten. 1918 endete der Einfluss der Herzöge, 1945 auch der des Adels. Die Eigentümer wurden von ihren Ländereien vertrieben. Die meisten Anlagen fristeten daraufhin ein trauriges Dasein und gerieten in Vergessenheit.

Heute gibt es über 300 Schlösser und Herrenhäuser auf dem Gebiet des deutschen Vorpommern und etwa 700 im polnischen Westpommern.

Die Ausstellung gliedert sich in die Bereiche „Fürstliche Residenzen und Rittersitze“, „Herrenhäuser und Gutsanlagen“ sowie „Das gemeinsame Kulturerbe in Europa“.

Ort: Ausstellungshalle des Archäologischen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern, Johannes-Stelling-Straße 9–11 (Innenhof der ehemaligen Kaserne), Schwerin

Öffnungszeiten: 25. Juni 2008 bis 12. Oktober 2008 täglich 10 bis 18 Uhr