Ausbildungsplatzprogramm Ost gestartet

Seidel: 1.600 zusätzliche Plätze für MV

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat im Rahmen des Ausbildungsplatzprogramms Ost 2007 die Vor­aussetzungen für 1.643 zusätzliche Ausbildungsplätze ge­schaffen. „Die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern werden das Bund-Länder-Programm umsetzen. Berücksichtigt werden vorrangig so genannte Alt­bewerber, die bisher keinen Berufsabschluss haben“, sagte Jürgen Seidel, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am Mittwoch in Schwerin.

Der Bund und die ostdeutschen Länder hatten sich im Mai im Rahmen des Ausbildungsplatzprogramms Ost 2007 darauf verständigt, bis zu 10.000 zusätzliche Ausbildungsplätze für Jugendliche aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Berlin zu schaffen. Die Finanzierung der 1.643 zusätzlichen Ausbildungsplätze in Mecklenburg-Vorpommern erfolgt über den Bund und Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF).

Seit Anfang Oktober werden die Ausbildungsverträge abge­schlossen. Gefördert werden Jugendliche, die bisher noch nicht in ein Ausbildungsverhältnis vermittelt werden konnten. Die Berufsausbildung erfolgt dabei betriebsnah in anerkann­ten Ausbildungsberufen, das heißt mindestens 50 Prozent der Ausbildungszeit wird in Betrieben absolviert. Die Jugendlichen sollten grundsätzlich zuvor keine Ausbildung abgebrochen haben.

„Wir wollen damit vor allem den Jugendlichen eine Chance geben, die bisher trotz berufsvorbereitender Maßnahmen keine Lehrstelle gefunden haben. Bereits heute sind die Hälfte der Lehrstellenbewerber Jugendliche, deren Schulabschluss länger als ein Jahr zurück liegt. Hier wollen wir ansetzen, da­mit diese Jugendlichen eine berufliche Perspektive im Land bekommen“, sagte Seidel.

Der sich abzeichnende Fachkräftemangel wird sich in einigen Jahren auch auf dem Ausbildungsmarkt bemerkbar machen. Geburtenschwache Jahrgänge und die schrumpfende Bevöl­kerung in Mecklenburg-Vorpommern wird die Zahl an Lehr­stellensuchenden drastisch verkleinern. Für das laufende Ausbildungsjahr rechnen Experten insgesamt mit einem Zu­wachs bei den betrieblichen und außerbetrieblichen Ausbil­dungsplätzen und gleichzeitig einem deutlichen Rückgang bei den Bewerberzahlen.