Ausbau von Rad- und Wanderwegen statt Millionengrab

Wallensteingraben: „Projekt sofort begraben“
Während auf wichtigen touristischen Strecken, wie zwischen Grevesmühlen und Klütz, immer noch Radwege fehlen, wird mit viel Geld und Zeitaufwand an der unrealistischen Utopie des Großprojekts Wallensteingraben gebastelt, so Sabine Dallmeier-Peschke, Kreistagsabgeordnete der GRÜNEN in Nordwestmecklenburg. Bündnis 90/Die Grünen lehnen den geplanten Ausbau des Wallensteingrabens ab. „Wir fordern, das Projekt zu begraben und ich werde auch im Kreistag gegen die Bereitstellung von jeglichen Finanzmitteln stimmen“, teilte Dallmeier-Peschke am Donnerstag am Rande der Kreistagssitzung mit. Die geplanten Maßnahmen seien nicht nur zu teuer, sondern auch ein erheblicher Eingriff in das bisher noch weitgehend naturnahe Fließgewässer.

Allein für einen Betrag von 500.000 EUR, wie er für die weiteren Vorplanungen vorgesehen sei, könne die Ausschilderung der Rad- und Wanderwege in der gesamten Region massiv verbessert werden. Die zu erwartenden Baukosten lägen bei mindestens 165 Mio EUR, so die Projektstudie zum Wallensteingraben. Bei den oft zitieren 100 Mio EUR handele es sich nur um die Netto-Baukosten der günstigsten Variante, so die Bündnisgrüne. Hinzu kommen laut der im Februar 2007 öffentlich vorgestellten Projektstudie noch Planungskosten, Ausgleichsmaßnah­men und andere Baunebenkosten sowie die Mehrwertsteuer und das summiert sich auf die Summe von mindestens 165 Mio EUR für die günstigste Variante, informiert Sabine Dallmeier-Peschke. Außerdem sei weiterhin unklar, wer die Unterhaltungskosten von etwa 1 Mio EUR pro Jahr finanzieren solle.

Mit den zu erwartenden Kosten von über 165 Mio EUR könnten weit über 1 500 km touristische Wege gebaut und damit in der gesamten Region ein attraktives Rad-, Wander- und Reitwegenetz geschaffen werden, das für den Tourismus weitaus stärkere Impulse bringen würde, so Sabine Dallmeier-Peschke. Eine kleine Variante zur Nutzbarmachung des Wallensteingrabens für Kanus und Kajaks könnte dann auch endlich realisiert werden, statt weitere Jahre über das Großprojekt zu reden.  „Wir fordern daher ein Ende der Diskussionen und Planungen um das Großprojekt zum Wallensteingraben und eine Konzentration auf die Förderung kleiner und realistischer  Maßnahmen zur Förderung des Tourismus in der Region“.